Bevor wir jedoch auf die Thematik der Berufsunfähigkeitsversicherung kommen, blicken wir generell kurz auf die Geschichte des Continentale Konzerns. Auch hier kann man schon durchaus etwas ableiten, ob uns ein Versicherer sympathisch ist und wir diesem zutrauen, auch in 50 Jahren noch zu bestehen. Bei der BU generell bei langlaufenden Versicherungen im Lebenbereich gibt es ja oft Laufzeiten von einem halben Jahrhundert und mehr. Anders als vielleicht eine Haftpflicht- oder KFZ-Versicherung sollte und kann man vor allem eine Berufsunfähigkeitsversicherung nicht einfach so wechseln (Stichwort Gesundheitsfragen).

Aber wie waren jetzt die Anfänge der Continentale Versicherung?

Anders als bei vielen anderen Versicherern liegt die Entstehungsgeschichte nicht im 19. Jahrhundert (also zwischen 1800 und 1900), sondern die Gründung erfolgte 1926 von Anhängern der Naturheilkunde (deshalb bis heute ein kleines Spezialgebiet der Continentale). Die Gründung folgte damals als Krankenversicherer in der Rechtsform Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, welcher man bis heute ist. Das finden wir grundsätzlich für sehr gut, da uns ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit grundsätzlich sehr sympathisch ist. Gewinne werden nicht an Aktionäre ausgeschüttet, sondern bleiben im Unternehmen und daher im Besitz der Mitglieder (= jeder versicherte Kunde ist ein Mitglied). Hier sei noch kurz gesagt, dass der Versicherungsverbund darüber der Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit ist, einzelne Tochterunternehmen sind dann aber Aktiengesellschaften, wo aber die Continentale wiederum 100 Prozent der Anteile hält (somit nicht börsennotiert). 

In den 50er Jahren gab es die ersten großen Würfe nach unserer Kenntnis. 1955 wurde die Berufsunfähigkeitsversicherung eingeführt, kurz davor eine Art Organisationsabkommen zwischen der Continentale Krankenversicherung sowie der Lebensversicherungssparte. 

In den 1980er Jahren wurde einer, wenn nicht der (?) erste Direktversicherer gegründet mit der Europa. Diese hast Du evtl. auch schon mal wahrgenommen, macht diese doch ordentlich Werbung. Ende der 80er Jahre wurde auch die erste Kooperation mit einer nachhaltigen Vermögensanlage begründet - dem Vorläufer der heutigen Ökoworld.
Im Jahr 2012 wurde noch die Mannheim Versicherung einverleibt, welche insbesondere bei Nischen- und exotischen Versicherungen eine führende Rolle spielt. 

Was sind die Hauptprodukte der Continentale Versicherung?

Die Dortmunder (das ist der Firmensitz) sind ein sogenannter Vollsortimenter, man bietet also alle Sparten an. Das ist wiederum wichtig für die eigene Ausschließlichkeit, darauf kommen wir aber nochmals gleich. Es gibt somit folgende Bereiche bei der Continentale:

  • Lebensversicherung (zu dieser Sparte gehört dann auch die Berufsunfähigkeitsversicherung, welche schon 1955 eingeführt wurde)
  • Krankenversicherung (Private Vollversicherung, aber auch viele Zusatzversicherungen)
  • Sämtliche Sachversicherungen für Privat und Gewerbe
  • Die KFZ-Versicherung wird somit auch angeboten

Wir als freier Vermittler und Berater nehmen die Continentale im Bereich der Sach- wie KFZ-Versicherung jetzt gar nicht wahr. Die Tarife / Produkte sind wahrscheinlich nicht sooo konkurrenzfähig, man geht damit wenig hausieren bzw. man verweist dann auf Produkte der Europa (z.B. sind diese in der KFZ-Versicherung recht günstig). Ist aber weniger dramatisch. Einen durchaus prominenten Namen hat die Continentale aber insbesondere in der Privaten Krankenversicherung, hier wird sehr laut getrommelt, auch war man einer der Anbieter, welcher extrem verschlankte und günstige Private Krankenversicherungen mit Selbstbehalten, die nicht immer jedem klar sind, anbot. Daraus leitet sich ein nicht so guter Ruf bei manchen Vermittlern ab. Da wir die Continentale nie vermittelt haben in der Privaten Krankenvollversicherung, können wir dazu nicht wirklich etwas sagen. Ebenso dazu, dass die Continentale extrem schnell das Schwert der vorvertraglichen Anzeigepflicht zieht. Nicht falsch verstehen, es ist wichtig, dass ein Versicherer die Möglichkeit besitzt, die Angaben des Kunden zu überprüfen. Die Frage ist eher, wie man damit umgeht bei einer möglicherweise vergessenen Lappalie. Aber nun gut.

Ein weiterer, sehr prominenter Schwerpunkt ist die Lebensversicherungssparte. Hier insbesondere die Berufsunfähigkeitsversicherung, als auch viele Produkte zur Altersvorsorge. Letztere sind im Marktvergleich sogar ganz gut im Rennen, insbesondere glänzt man häufig mit relativ hohen Rentenfaktoren (= Wie viel Rente bekomme ich pro 10.000 Euro Guthaben). Auch wir vermitteln die Continentale derzeit ab und an in der Riesterrente (es gibt noch Konstellationen, wo eine Riesterrente Sinn macht - z.B. bei vielen Kindern), was aber auch ein bisschen daran liegt, dass sich fast alle anderen Anbieter aus dem Markt gezogen haben.
Sehr bekannt ist aber auch die Berufsunfähigkeitsversicherung der Continentale, für die Gesellschaft sicherlich ein kleines Steckenpferd. Eine Risikolebensversicherung bietet man zwar auch an, vom Preis- / Leistungsverhältnis aber eher ferner liefen / es erfolgt wieder der Hinweis auf die Europa, welche wiederum die Risikoleben als ihr wichtiges Produkt ansieht (so zumindest von unserer Wahrnehmung). Eine Grundfähigkeitsversicherungbietet die Continentale nach unserem Kenntnisstand nicht an. Somit ist man einer der wenigen biometrischen Versicherer, welche dieses Feld noch nicht beackern. 

Über wen bietet die Continentale ihre Produkte im Versicherungsbereich an?

Im Endeffekt gibt es zwei, sehr große Vertriebskanäle der Continentale:

Die eigene Ausschließlichkeit: In der gesamten Bundesrepublik hat die Continentale ein relativ breites Netz an eigenen Versicherungsvertretern (so kommt es uns zumindest vor). Diese bieten ausschließlich Produkte der Continentale an. So ein bisschen Oldschool ist das, so wie man es von früher her kennt. Sicherlich gibt es jedoch einige gute Vertreter bei der Continentale. Wenn Du zufrieden bist, kann ein Ausschließlichkeitsvertreter sicherlich auch mal die bessere Wahl vor einem stümperhaft arbeitenden Versicherungsmakler oder Strukturvertriebler sein. Da spricht jetzt in unseren Augen nichts dagegen. Wichtig ist erst einmal eine saubere, faire und ehrliche Beratung.

Der Versicherungsmakler: Insbesondere in der Kranken- wie Lebensversicherung dürfte der größte Umsatzanteil aber von freien Beratern, also Versicherungsmaklern kommen. Dieser Markt ist aber (für jeden) Versicherer relativ hart, da wir (wir sind ja Versicherungsmakler) frei wie ein Vogel sind und man als Sachwalter des Kunden praktisch das beste Produkt heraussuchen müssen von A wie Allianz bis Z wie Zurich, darunter ist dann auch das C wie Continentale. Für einen, nicht nur auf Versicherungsmakler fokussierten Versicherer (Ausnahme wäre z.B. die LV 1871, Haftpflichtkasse, Volkswohl Bund), ist der Markt nicht immer sehr einfach, da man verdammt gute Produkte abliefern muss und die Margen dann sicherlich auch nicht mehr so hoch sind.

Weitere kleine, aber sicherlich nicht unbedeutende Vertriebskanäle:

Strukturvertriebe: Bei uns melden sich ja viele Studenten und angehende Akademiker. Extrem häufig kommt es vor, dass man schon diverse Rentenverträge (insbesondere Basisrente) von der Continentale besitzt. Manche Vertriebe glänzen sogar so weit , dass wir sagen “Lieber Interessent, lade mal Deine Unterlagen bei uns hoch, wir wetten darauf, dass Du eine Basisrente bei der Continentale besitzt”. Hinterlegt sind meistens dieselben beiden, relativ teuren Investmentfonds (kostengünstige ETF´s bzw. Ähnlichkeiten zu unserem Weltportfoliosind meistens Fehlanzeige). Wir möchten jetzt keine Namen nennen, aber manche Vertriebe vermitteln oftmals nur die Continentale. Nun gut. Es gibt sicherlich schlechtere, individuell ist das aber eher nicht.

Direktvertrieb / Internet / Vergleichsportale: Teilweise arbeitet man auch recht stark mit Vergleichsportalen wie Check24 zusammen. Hier aber meistens nicht in den Sachversicherungssparten (hier kommt wieder unsere These zustande, dass die Tarife einfach zu schwach im Marktvergleich sind), sondern vor allem in den oben schon genannten Bereichen wie Krankenversicherung sowie Lebensversicherung. Da Check24 quasi ja nichts anderes sind als wir - also Versicherungsmakler - ist dies nur eine logische Konsequenz. Das ist übrigens auch bei unseren Vergleichsrechnern so auf der Homepage (man höre und staune, dass wir auch so etwas haben…). Auch die Tochtergesellschaft Europa findet man auf vielen Portalen. Die Mannheimer eher selten, aber das ist ja bekanntlich auch ein Spezialversicherer.

Die Vertriebswege der Continentale sind also mehr als bunt gemischt, was zum einen ein Vorteil, aber auch ein Nachteil sein kann. Man ist breiter aufgestellt und Schwächen im Vertrieb kann der andere ausgleichen. Auf der einen Seite folgt aber nicht die absolute Konzentration in einem Vertriebskanal. Wir sehen dies jedoch erstmals neutral. Wichtiger sind uns Praxiserfahrungen und natürlich die Vertragsbedingungen wie auch die technische Ausgestaltung des einzelnen Produktes. Da ist es uns ziemlich egal, ob die BU auch auf Check24 gelistet ist oder der hiesige Continentale Vertreter diese im Angebot hat.

1. Die Gesundheitsfragen der Continentale Berufsunfähigkeitsversicherung

Ein extrem wichtiger Punkt für gut informierte Interessenten, aber auch für uns sind die Gesundheitsfragen in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Immerhin ist die größte Angst von vielen Kunden: "Ich zahle jedes Jahr relativ viel Geld in die Versicherung, aber im Leistungsfall sucht der Versicherer irgendeine Lücke und möchte dann nicht zahlen”. Diese Lücke kann man bei sauberen und guten Gesundheitsfragen sicherlich verkleinern. 

So sind die Gesundheitsfragen der Continentale Berufsunfähigkeitsversicherung:

Wir müssen leider festhalten, dass diese Hauptfragestellung leider extrem kundenunfreundlich gestellt ist. Der Markt spricht mittlerweile eine ganz andere Sprache. Aber was monieren wir besonders bei den Gesundheitsfragen der Continentale Berufsunfähigkeitsversicherung?

Bestehen oder bestanden bei Ihnen in den letzten 5 Jahren Krankheiten oder Beschwerden

Es gibt schlichtweg eine offene Fragestellung mit “fünf Jahre nach Beschwerden”. Wer von Euch kann diese Frage sauber und ehrlich beantworten? Hat nicht mal vor drei Jahren der Rücken gezwickt? Ein Kollege hat´s mal passend formuliert “Ich hab mich mal vor zwei Jahren am Sack gekratzt, ist das schon eine Beschwerde?”. Mit dieser Fragestellung kann man Tür und Tor für den Versicherer öffnen. So gibt es mittlerweile bei sehr guten Versicherern den Trend, dass die offene Fragestellung nach Beschwerden maximal auf drei Monate beschränkt wurde, der fünf Jahre Zeitraum nur für ärztliche Untersuchungen gilt. Das ist ein guter Kompromiss aus “Faire Gesundheitsfragen” bzw. “Sauberes Kollektiv”. Mit einem Abfragezeitraum von drei Monaten schließt man somit die Personen aus, die derzeit schon akute Beschwerden haben, aber sich deshalb noch nicht in ärztlicher Untersuchung / Behandlung / Beratung befanden. So sind z.B. die Gesundheitsfragen der LV 1871 oder auch die Gesundheitsprüfung des HDI aufgebaut. Insbesondere bei Beschwerden des Bewegungsapparats wie der Wirbelsäuleoder Skoliose sehen wir die Fragestellung als gefährlich an. Wie schnell ist mal im Leistungsfall gesagt “Klar, der Rücken schmerzte mal, wenn ich falsch im Bett gelegen bin”. Das hättest Du dann dem Versicherer anzeigen müssen.
Leider müssen wir der Continentale hier kein gutes Zeugnis ausstellen. Aber gehen wir mal tiefer….

Die Frage nach der Psyche ist absolut Marktunüblich auf zehn Jahre ausgedehnt

Ein weiterer, absolut negativer Punkt ist die Frage nach psychischen Erkrankungen mit:

Bestehen oder bestanden bei Ihnen in den letzten 10 Jahren Krankheiten oder Beschwerden 

a) der Psyche (z.B. Depressionen, Angstzustände oder Zwangsstörungen, Neurose, vom Arzt diagnostizierter Stress- oder Erschöpfungszustand, Essstörung, Schmerzsyndrom, Burn-out-Syndrom, psychosomatische Störung, Suizidversuch)?

Wir haben hier also wieder eine offene Fragestellung, welche sogar auf zehn Jahre ausgedehnt wurde. Mittlerweile fragt eigentlich jeder vernünftige Versicherer in der Biometrie die Psyche maximal fünf Jahre nach, die Continentale ist hier noch einer der Exoten. Zudem mit einer offenen Fragestellung. Direkte Frage an Dich = Kannst Du über die letzten zehn Jahre sagen, ob schon mal eine psychische Störung vorlag? Spötter würden behaupten, “Ja, wenn der eigene Fußballverein” verloren hat. Um aber mal ernsthaft zu bleiben. Die Corona Zeit war sicherlich für viele auch nicht einfach, da gab es sicherlich auch mal einen Stresszustand, ohne dass man deswegen beim Arzt war. Die Psyche, wie auch die allgemeine Gesundheitsprüfung der Continentale erweckt irgendwie den Eindruck auf uns, dass man möglichst etwas finden möchte im Leistungsfall. Steht dieser ins Haus, wird nämlich die komplette Gesundheitshistorie umgedreht, bei Ärzten angefragt und oftmals auch die Krankenversicherung. Einmal eine flapsige Bemerkung beim Arzt, einmal eine Falschabrechnung. Dann steckt man eventuell in einem Dilemma. Nicht gut.. Unser Job als Versicherungsmakler ist es dann schon fast, solche Gesundheitsfragen unseren Mandanten nicht anzubieten. 

Kleiner Hoffnungsschimmer, aber gleich wieder Zunichte gemacht = Die Abfrage nach Krankenhaus und Co.

Anders als bei vielen anderen Gesellschaften,gibt es für Krankenhaus, Kur, Reha Einrichtungen sowie Operationen einen Abfragezeitraum von fünf Jahre. Das ist gut, der Marktstandard liegt eher bei zehn Jahren. Aber im Detail stört uns an der Fragestellung

Wurden Sie in den letzten 5 Jahren in Krankenhäusern, Rehabilitations- oder Kureinrichtungen untersucht, behandelt oder operiert?

die Tatsache, dass pauschal von Krankenhausaufenthalten gesprochen wird. Besser wäre es, wenn man von Stationären (=mind. eine Nacht) sprechen würde,  so muss jetzt jede Untersuchung im Krankenhaus angegeben werden. Manche Ärzte haben halt ihre Sprechstunde im Krankenhaus oder vielleicht war mal Wochenende bei Dir und der Hausarzt hatte zu, so musstest Du in die Notaufnahme? Auch das ist wieder nicht gut gelöst.

Nicht ganz klar ist für uns auch die große, offene Fragestellung mit

Bestehen bei Ihnen chronische Erkrankungen bzw. dauerhafte körperliche Behinderungen? Wenn ja, welche/aufgrund welchen Leidens (z.B. Multiple Sklerose, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, rheumatoide oder infektiöse Erkrankungen)?  

Wo fängt eine chronische Erkrankung an, wo hört sie auf? Klar, es gibt beispielhafte Aufzählungen wie Multiple Sklerose oder Morbus Crohn, aber es bleiben Beispiele. Muss der Kreuzbandriss von vor 17 Jahren angegeben werden, da das Knie ja nie mehr so sein wird wie vorher? Zählt das als chronische Behandlungen? Oder fällt dies sogar als Krankheit in den letzten fünf Jahren rein, obwohl man nicht in Behandlung war? Fragen, die wir nicht mal richtig beantworten können. Wie soll es dann ein durchschnittlicher Verbraucher können?

Nicht wirklich überraschend - es folgt die Frage nach abgelehnten / mit Erschwernis angenommenen Anträge

Immer mehr in Mode kommt die Tatsache, dass die Versicherer nicht mehr nach abgelehnten oder mit Erschwernis angenommenen Anträgen fragen. Insbesondere in Zeiten von Finanztest und manchem Vergleichsportal schließen manche Personen eine Berufsunfähigkeitsversicherung auf eigene Faust ab. Das kann aber oftmals nach hinten losgehen, da man ja praktisch auch keine wirkliche Ahnung zur optimalen Aufbereitung der Gesundheitshistorie hat. Dieser Selbstversuch müsste bei der Continentale aufgrund von

Wurden in den letzten 5 Jahren Anträge auf Berufsunfähigkeits-, Erwerbsunfähigkeits-, Dienstunfähigkeits-, oder Grundfähigkeitsversicherung (auch Zusatzversicherung) abgelehnt, zurückgestellt oder zu erschwerten Bedingungen angenommen? 

angegeben werden. Da wird der Versicherer dann vielleicht gleich hellhöriger. Wir finden es besser, wenn nicht mehr danach gefragt wird, ist aber sicherlich kein entscheidender Punkt, solange die Qualität der Risikoprüfung passt. 

Die Fragen nach Hobbys, Gefahren im Beruf oder geplanten Auslandsaufenthalten kann als normal eingestuft werden

Hier gibt es in unseren Augen keine Besonderheit:

Wir finden es sogar gut, dass nach gefährlichen Hobbys / Freizeitaktivitäten gefragt wird. Für das Kollektiv dürfte dies sicherlich eine gute Meldung sein. Für uns geht es eher darum, wie die Continentale den Umstand der Hobbys bewerten würde. Leider sind einige Versicherer zu stark fixiert auf einen früheren Einstufungskatalog. Immer mehr Versicherer und gute Risikoprüfer sehen aber den Vorteil, wenn die versicherte Person etwas draußen in der Natur macht, aktiv ist und sich nicht jeden Abend eine Netflix-Serie reinzieht mit Cola und Chips. Hier setzt ein positives Umdenken ein. 

Ebenso finden wir die Abfrage nach den geplanten Auslandsaufenthalten ganz normal. Hier mal ein kleines Lob, da man sich nicht nur auf die Europäische Union beschränkt, sondern auch die Schweiz, Island, Norwegen, Kanada und USA mit auf die Liste nimmt. Komischerweise fehlt aber Großbritannien, hier müssten längere Auslandsaufenthalte wiederum angegeben werden. Wahrscheinlich wurde die Frage aber seit Jahren nicht mehr angefasst vonseiten der Continentale, früher war Großbritannien bekanntlich in der EU.
Auch die Frage nach besonderen Gefahren im Beruf ist normal. 

Zumindest etwas Normalität vonseiten der Continentale, wenngleich die negativen Gesundheitsfragen in unseren Augen klar überwiegen. 

Abfrage nach dem Raucherstatus ist Teil des Antrags

Auch die Continentale nahm den Trend auf und stuft Nichtraucher / Rauchers anders in der Berufsunfähigkeitsversicherung ein. Die einen freut's, die Raucher zahlen erhöhte Beiträge. Zuschläge aufgrund des Raucherstatus können bei der Continentale schon an die zehn Prozent betragen.
Als Raucher zählt folgende Definition:

Sind Sie Raucher, haben Sie also in den letzten zwölf Monaten aktiv, wenn auch nur gelegentlich, Nikotin durch Rauchen oder Inhalieren aufgenommen

Theoretisch müsste jetzt die eine Partyzigarette von vor sechs Monaten angegeben werden. Das ist wiederum aber bei allen Gesellschaften so, sobald es einen Unterschied bei Raucher vs. Nichtraucher gibt.

Gibt es bei der Continentale vereinfachte Gesundheitsfragen / Aktionen in der Berufsunfähigkeitsversicherung?

Nach unserem aktuellen Kenntnisstand gibt es keine vereinfachten Aktionen mit verkürzter Gesundheitsprüfung in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Dies ist also anderen Versicherern vorbehalten, viele Aktionen findet man ja im verlinkten Artikel. Wir finden das per se nicht negativ, teilweise sogar positiv, wenn eine Gesellschaft keine verkürzte Gesundheitsprüfung anbietet. Dies schützt das Versichertenkollektiv und somit auch die bisherige Kunden. Als Ausgleich sollten dann aber die normalen Gesundheitsfragen sauber und fair gestellt werden. Das ist leider wiederum nicht der Fall, so dass man praktisch bei der Continentale nur einen Zugangsweg zur Berufsunfähigkeitsversicherung hat - dieser mühsame Weg über die gefährlichen Antragsfragen.
Selbstredend gibt es bei der Continentale somit auch keine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen

Wobei…wenn man es genau nimmt, gibt es eine Beitragsbefreiung bei der Berufsunfähigkeitsversicherung in der Altersvorsorge bei der Continentale. Abgesichert werden kann ein monatlicher Sparplan von bis zu 250 Euro. Das Problem bei vielen versicherten Kunden, welche berufsunfähig werden - es bleibt kein Geld mehr für die Altersvorsorge. Das könnte man über die Continentale teilweise lösen, indem man einfach eine Beitragsbefreiung einbaut. Zwar nicht komplett ohne Gesundheitsfragen, aber es wird nur Folgendes abgefragt:

1. Sind Sie derzeit arbeitsunfähig?

2. Sind Sie in den letzten 2 Jahren vor Antragstellung mehr als 14 Kalendertage ununterbrochen arbeitsunfähig gewesen?

3. Besteht oder bestand bei Ihnen eine Erwerbsminderung, eine Wehrdienstbeschädigung (WdB), ein Grad der Behinderung (GdB), ein Grad der Schädigung (GdS), eine Berufsunfähigkeit – oder wurde ein entsprechender Antrag gestellt? 

Also sehr stark vereinfacht. Dies bieten mittlerweile aber auch mehrere Anbieter an & vermitteln wir auch ab und an. Die Continentale ist hierbei nicht unser Favorit.

Eine aktuelle Übersicht bekommst Du unter “Beitragsbefreiung Altersvorsorge bei Berufsunfähigkeit ohne Gesundheitsfragen”.

Vereinfachte Gesundheitsfragen im Konzern bei der Risikolebensversicherung

Etwas anders ist es bei der Todesfallabsicherung. Zwar nicht direkt über die Continentale, sondern über die Konzerntochter Europa. Diese bietet in der Risikolebensversicherung nur zwei Gesundheitsfragen bei der Geburt eines Kindes oder einer Immobilienfinanzierung. Hier können dann bis zu 600.000 Euro (Stand September 2023) abgesichert werden. Leider zieht sich die unfreundliche Gesundheitsfrage aber auch bei der Europa durch. Es sind zwar nur zwei Fragen zur Gesundheit, aber die haben es in sich. Da gibt es definitiv bessere Aktionen mit verkürzter Gesundheitsprüfung in der Risikolebensversicherung.

Kann bei der Continentale eine anonyme Risikovoranfrage gemacht werden in der Berufsunfähigkeitsversicherung?

Bei der Continentale besteht die Möglichkeit, eineanonyme Risikovoranfrage in Bezug auf die Berufsunfähigkeitsversicherung zu stellen. Dies ist zunächst erfreulich, da eine Risikovoranfrage für Versicherungsmakler ein äußerst nützliches Instrument ist, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Ehrlich gesagt müssen wir jedoch zugeben, dass uns tiefgehende Erfahrungen fehlen, um eine fundierte Einschätzung der Risikoprüfung bei der Continentale abzugeben. Es ist vielleicht etwas voreilig, aber die Continentale ist selten in unserer engeren Auswahl für die passende Berufsunfähigkeitsversicherung. 

Wir haben somit nicht genügend Voranfragen in ausreichender Anzahl an die Continentale verschickt, um eine Bewertung abzugeben. Was wir jedoch bewerten können, ist, dass wir gelegentlich – vielleicht, zwei, dreimal im Jahr - die Continentale in die engere Auswahl nehmen aufgrund des Berufes (in manchen nicht akademischen Berufsbildern hat die Continentale ein gutes Preis- / Leistungsverhältnis, vor allem bei sozialen Berufen) in Betracht ziehen. Hier stellen wir aber eine eher harte Annahme fest, die wenig individuell ist. Es wird schnell mal eine Ausschlussklausel gezogen. Aber vielleicht war dies auch nur Zufall bei uns. Was auffiel - die Antworten der Voranfragen waren sehr schnell, fast schon zu schnell. Für uns ist das fast schon ein negativer Indikator, wenn die Voranfragen zu schnell beantwortet werden. Ok, vielleicht sind wir auch in der glücklichen Lage, dass bei vielen Versicherern unsere Voranfragen an den Abteilungsleiter, Gesellschaftsarzt oder erfahrenen Underwriter gehen. Wir sagen immer “Lass dir lieber neun Tage Zeit, dafür passt das Votum, anstatt schnell alles innerhalb von 24h erledigen zu müssen”. 

Möchtest Du eine Risikovoranfrage bei der Continentale machen, beachte bitte folgende Tipps aus der Praxis von uns:

  • Die Risikoprüfer bei Continentale schätzen sicherlich ebensoärztliche Atteste oder Stellungnahmen, die nach dem Schema "WAS war WANN, WARUM, WIE wurde behandelt, WANN war WIEDER GUT" aufgebaut sind. Oftmals kann dies der entscheidende Faktor sein, ob eine normale Annahme erfolgt oder ein Ausschluss oder Risikozuschlag in Betracht gezogen wird. Es ist ratsam, den Arzt in den Prozess einzubeziehen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
  • Ähnlich wie bei anderen Versicherern sollte unbedingt eine umfangreiche Eigenerklärung sowie ein Beiblatt mit Gesundheitsdaten erstellt werden. Dies ermöglicht der Gegenseite, sich ein besseres Bild von den individuellen "Gefahrenumständen" zu machen, anstatt vage oder willkürlich zu antworten.
  • Darüber hinaus sind wir keine Befürworter standardisierter Fragebögen in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese sind oft zu stark nach dem Schema "Ja / Nein" aufgebaut und können in Bezug auf ihre Fragestellung mitunter sogar problematisch sein.

Es ist wichtig zu betonen, dass es einen deutlichen Unterschied zwischen einem versierten Versicherungsmakler im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung und einem unerfahrenen Vermittler gibt, der sich nicht auf die Absicherung der Arbeitskraft spezialisiert hat. Das ist jedoch völlig in Ordnung, da nicht jeder Experte auf jedem Gebiet sein kann. Der Verfasser dieses Artikels hat beispielsweise keine tiefgreifenden Kenntnisse über KFZ-Versicherungen, Hausratversicherungen oder die Absicherung für das Bäckerhandwerk. Aus diesem Grund wird es auch niemals zeitgleich Risikovoranfragen bei zehn Gesellschaften geben. 

Weitere wertvolle Informationen findest Du auch im Artikel "Die größten Fehler in der Risikovoranfrage". Es ist offensichtlich, dass uns dieses Thema besonders am Herzen liegt, das sieht man aber auch an hunderten Beiträgen zum Thema Berufsunfähigkeitsversicherung auf unserer Homepage 🙂. Zwei Mitarbeiter von uns beschäftigen sich zum großen Teil während des gesamten Tages mit der großen, weiten Welt der Risikovoranfrage. 

Medical Home der Continentale sinnvoll & Erfahrung?

Die Continentale ist einer der Versicherer in der Berufsunfähigkeitsversicherung, welche recht stark mit dem sogenannten Medical Home Service wirbt.

Folgende Vorteile gibt es laut der Continenale für den Kunden:

  • Kein Arztbesuch der zu versichernden Person, obwohl die ärztliche Untersuchungsgrenze überschritten wird
  • Keine Wartezeit auf einen Termin, keine Wartezeit in der Arztpraxis
  • Untersuchung zum Wunschtermin in gewohnter Umgebung

Als Versicherungsmakler soll es folgende Vorteile geben:

  • Schnelles Ergebnis der Risikoprüfung
  • Schnellere Policierung
  • Höhere Policierungsquote
  • Höhere Kundenzufriedenheit
  • Mehr Beratungssicherheit mit der Haftungsfreistellung 

Wir sind jedoch keine Freunde des Medial Home Service, da die wichtige Beantwortung der Gesundheitsfragen nicht zwischen Tür und Angel passieren soll. Man beantwortet also einen Dienstleister, die Gesundheitsfragen und lässt sich auch aktuell untersuchen - hier können dann auch Ergebnisse herauskommen, welche so vielleicht gar nicht gewünscht wurden. Manche unserer Interessenten und späteren Kunden arbeiten über mehrere Monate (!) ihre Gesundheitshistorie penibel auf, um ja keine Angriffsfläche zu bieten. Auf der anderen Seite kommt der Medical Home Service dann zu Dir in die Arbeit oder nach Hause und es erfolgt die (sicherlich immer wieder mal) lästige Gesundheitsprüfung. Klar, der Vertrag wird schnell policiert, aber das ist nicht unsere Arbeitsweise. Wir möchten, dass Du einen rechtssicheren und sauberen Vertrag bekommst, damit es später auch zu keinen Problemen im Leistungsfall in der Berufsunfähigkeitsversicherung kommen kann. 

Die Continentale wirbt auch sehr stark beim Vermittler mit einer Haftungsfreistellung. Für den eher faulen Vermittler mag das sicherlich ein guter Ansporn sein, immerhin müssen dann die “lästigen” Gesundheitsfragen nicht beantwortet werden.

Unsere Meinung dazu wirst Du wahrscheinlich kennen.

Tipp

So kommst Du zur passenden BU-Versicherung bei uns

Folgende Schritte kannst bereits vor dem ersten Kontakt mit uns schon selbständig durchführen:

  1. Risikovoranfragebogen 📑 - Bitte herunterladen und ausfüllen.
  2. Gesundheitsdatenbeiblatt 📑 - Bitte herunterladen und ausfüllen. 
  3. Vorab Datenschutzerklärung 📑 - Bitte herunterladen und unterzeichnen.
  4. Neukundenregistrierung - Registriere Dich in unserem Kundenportal simplr und lade die drei Dokumente aus 1.-3. (& ggf. weitere ärztliche Unterlagen) als PDF hoch. Mehr zur simplr-Registrierung. Bitte keine einzelnen Seiten hochladen und pro Vorgang/Dokument ein PDF mit der korrekten Bezeichnung. Mehr zum Dokumentenupload.
  5. Schick uns bitte eine kurze Info per Mail oder über unser Kontaktformular, wenn Du Schritt 4. erledigt hast. Wir prüfen Deine Unterlagen (i.d.R. innerhalb von 48 h) und melden uns bei Dir.

Wichtige Hinweise:

  • Bitte schicke uns keine Unterlagen per Mail, sondern nur über unser Kundenportal simplr. Hier sind Deine sensiblen Daten zu 100% geschützt.
  • Falls Du größere Zweifel an Deiner "Versicherbarkeit" aufgrund von Vorerkrankungen hast, schreib uns bitte vorher eine kurze Mail oder ruf uns an. Wir können inzwischen sehr gut abschätzen, ob sich die Mühen lohnen.
  • Wir sind auf Deine aktive Mitarbeit angewiesen und erwarten auch ein gewisses Maß an Menschlichkeit. Lies Dir bitte Unsere Spielregeln zur Beratung in der Berufsunfähigkeitsversicherung durch🙏.
  • Eine ausführlichere Beschreibung der Schritte findest Du unter Unser Ansatzweg & Vorgehensweise zur passenden BU-Versicherung.

2. Tarifvarianten & Zusatzbausteine der Continentale

Kurz hat der Schreiber des Artikels mit sich gerungen, ob zuerst die technische Ausgestaltung bzw. die wichtigsten Klauseln besprochen werden, aber Tobias hat sich für die Beschreibung der verschiedenen Zusatzbausteine entschieden. Teilweise überschneidet sich dies dann etwas mit den weiteren Punkten. 

Bei manchen Versicherern ist es mittlerweile üblich, verschiedene Tariflinien zu fahren, z.B. wie bei der Hannoverschen mit Premium, Premium Plus und Premium Exklusiv. Teilweise ist nur die Arbeitsunfähigkeitsklausel eine eigene Tariflinie, bei anderen Gesellschaften ist es schlichtweg ein eigener Zusatzbaustein (Auf der anderen Seite gibt es große Anbieter wie die Debeka, welche bis heute keine AU-Klausel anbietet. ). Kommt im Grunde auf dasselbe heraus. Die Continentale geht einen etwas eigenständigen Weg und bietet verschiedene Pakete sowie Zusatzoptionen an. Dies sieht so aus:

Grundsätzlich sind wir davon nicht so die großen Freunde, da vieles miteinander vermischt wird. So kann es durchaus sein, dass man die AU-Klausel möchte, aber keine Krebs-Plus-Absicherung. Zudem kommt noch die Thematik dazu, dass man in jungen Jahren vielleicht gar noch nicht so recht weiß, was für einen in zehn Jahren mal wichtig ist. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung läuft ja oft mehrere Jahrzehnte und vielleicht ist die Option auf eine spätere Risikolebensversicherung erst später relevant? Aber es gibt sicherlich auch Befürworter des Prinzip ala “Grundlage ist die Pizza Margherita, danach kann man sich diese so belegen, wie man es möchte”.

Karriere-Paket der Continentale

Im Karriere Paket der Continentale ist folgendes enthalten:

“Starter-Bonus – Extra Schutz

Gerade am Anfang der Karriere ist ein ausreichender BU-Schutz von zentraler Bedeutung. Denn in den ersten fünf Jahren des Erwerbslebens sind Berufstätige grundsätzlich gar nicht durch den Staat geschützt.

Mit dem Starter-Bonus erhalten Sie bei Erwerbsunfähigkeit in den ersten fünf Jahren nach erstmaligem Berufsstart eine zusätzliche EU-Rente in Höhe von bis zu 500 Euro pro Monat.

In Ihrem Fall wären es zusätzlich garantiert: Euro

Option auf Verdoppelung – bis zu 100% mehr Absicherung 

Ausbildung oder Studium endlich geschafft? Bei erfolgreichem Abschluss und Aufnahme eines Berufs entsprechend der Ausbildung oder des Studiums, haben Sie die Möglichkeit, Ihre Rente um bis zu 100 Prozent (Verdopplung) zu erhöhen. Diese kann auf bis zu 2.500 Euro pro Monat angepasst werden. Und das Beste:

In Ihrem Fall können Sie auf 2.500,00 Euro erhöhen

 Ohne erneute Gesundheitsprüfung!

Eigene Qualifikation verbessern – Beitrag senken 

Berufliche Qualifikation zahlt sich aus! Wir überprüfen gerne bei einer Weiterbildung (z.B. Abschluss eines Studiums) oder einem Berufswechsel innerhalb der ersten 10 Jahre nach Versicherungsbeginn bzw. erstmaliger Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit, ob wir Ihren Schutz zu einem günstigeren Beitrag anbieten können.

Exklusiver Rabatt – auf alle zukünftigen Nachversicherungen 

Passen Sie Ihren Schutz ohne erneute Gesundheitsprüfung Ihrer Lebenssituation an. Dafür stehen Ihnen eine Vielzahl von Nachversicherungsereignissen zur Verfügung: 

  • Ereignisunabhängige Nachversicherungsgarantie Einfach ohne besonderen Anlass – in den ersten fünf Jahren und bis max. Alter 40 Ihre -Rente erhöhen 
  • Ereignisabhängige Nachversicherungsgarantie Bei 17 Ereignissen, ob Volljährigkeit, erster Job oder Gehaltserhöhung – viele gute Gelegenheiten, Ihren Schutz anzupassen. 

Exklusiv: Auch auf die „Option auf Verdopplung“ erhalten Sie den Rabatt. Ausschließlich Sie als Kunde mit Karriere-Paket erhalten diesen einzigartigen Rabatt.

Der Mehrbeitrag für das Karriere-Paket liegt in unserer Musterberechnung bei ungefähr 10 Prozent. Wie bewerten wir aber das Karriere-Paket der Continentalen? Durchschnittlich. Kommen wir zum Positiven. Wirst Du in den ersten fünf Jahren erwerbsunfähig  (nicht berufsunfähig) nach Eintritt ins Berufsleben, leistet die Continentale 500 Euro bis ans Vertragsende. Das ist ein netter Zusatzpunkt in den ersten fünf Jahren, aber wichtiger ist es in unseren Augen, dass bei Berufseintritt die BU-Rente angemessen erhöht wird. Völliger Quatsch ist die Idee nicht, aber der Mehrwert hält sich in Grenzen.
Dauerhaft fünf Prozent Nachlass auf die Nachversicherung kann sich sogar etwas rechnen, wenn man sehr niedrig beginnt und stark erhöht. Dürfte wahrscheinlich nur für sehr wenige in Frage kommen, aber vielleicht ist die Option des exklusiven Rabatts sogar etwas höher als der Baustein an sich. Das wird aber nur bei sehr wenigen Konstellationen der Fall sein. 

Die Thematik mit der Option auf Verdopplung bei Berufseintritt von 100 Prozent klingt gut, in der Praxis haben dies aber schon viele weitere Mitbewerber so gelöst. Es ist keine Neuerung. Zudem ist der Deckel auf 2.500 Euro beschränkt, aber auch darauf kommen wir zurück. 

Auch die berufliche Besserstellungsgarantie ist bei einigen Mitbewerbern ähnlich gelöst. Dazu benötigt es kein Extra-Paket.

Fazit ist also eher durchschnittlich, maximal für sehr junge Leute kann es sich lohnen. Aber auch darauf kommen wir zurück, dass die Schüler Berufsunfähigkeitsversicherung der Continentale keine Lösung darstellt. 

Plus Paket der Continentale

Im Plus Paket gibt es folgende, kostenpflichtige Vorteile (ca. 16-18 Prozent Aufschlag:

Leistungen wegen Arbeitsunfähigkeit

Die „Gelbe-Schein-Regelung“ führt zu einer schnellen Leistung, denn wir leisten auch, wenn noch keine Berufsunfähigkeit bestätigt ist. 

Wenn Sie Leistungen wegen Berufsunfähigkeit verlangen und Sie über sechs Monate ununterbrochen, fachärztlich bescheinigt arbeitsunfähig waren, erhalten Sie: 

  • eine monatliche Rente in Höhe der versicherten BU-Rente und 
  • volle Befreiung von der Beitragszahlungspflicht. 

Die Gesamtdauer der Leistungen wegen Arbeitsunfähigkeit ist auf insgesamt 24 Monate begrenzt.

Risikoversicherungs-Option 

Je mehr Verantwortung Sie tragen, desto besser ist es, sich gegen Risiken abzusichern. Daher haben Sie die Möglichkeit, einmalig eine Risikoversicherung bei der Continentale Lebensversicherung AG abzuschließen.

Und das Beste: Ohne erneute Gesundheitsprüfung! 

Sie können die Option bei folgenden Ereignissen ausüben: 

  • Geburt eines Kindes oder Adoption eines minderjährigen Kindes oder 
  • bei Erwerb einer selbstgenutzten Immobilie. 

Die Todesfall-Leistung der Risikoversicherung beträgt das Zehnfache der vereinbarten BU-Jahresrente. Sie kann bis zu 300.000 Euro betragen. 

Krebs Plus - Leistung bei schwerer Erkrankung

Bei einer fachärztlich bescheinigten Diagnose einer Krebserkrankung, eines Herzinfarkts, Schlaganfalls, Hörverlust, einer Erblindung oder eines Rollstuhlbedarfs erhalten Sie: 

  • für 15 Monate eine monatliche Rente in Höhe der versicherten BU-Rente 
  • volle Befreiung von der Beitragszahlungspflicht 

Krebs Plus für Kinder 

  • Einmalleistung in Höhe von sechs BU-Renten (max. 6.000 EUR), wenn
    -ein Kind an Krebs erkrankt, einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder einen Hörverlust erleidet oder auf einen Rollstuhl angewiesen ist oder
    -ein minderjähriges Kind unfallbedingt mindestens 14 Tage ununterbrochen im Krankenhaus verbringt

Leider werden hier einige Bausteine vermischt. Dass die Arbeitsunfähigkeitsklausel ein separater Baustein ist, können wir verstehen - ist bei fast allen Gesellschaften so (außer z.B. bei der Allianz). Aber dieser wird vermischt mit einer Krebs-Plus Leistung für Kinder sowie einer generellen Krebs Leistung - Stichwort vereinfachter Leistungsauslöser. Letzter ist übrigens bei anderen Versicherern mittlerweile auch schon in den normalen Bedingungen dabei. Dieser Trend ist grundsätzlich erfreulich, da man damit schneller an die BU-Rente kommt - zumindest schon mal als Überbrückung.

Auch die Option auf eine spätere Risikolebensversicherung nimmt immer mehr Überhand bei den verschiedenen Tarifen. So bietet z.B. auch die Hannoversche oder die Ergo diese Möglichkeit an. Halten wir grundsätzlich für einen sinnvollen Baustein.,
Ob das gesamte Plus-Paket aber einen Mehrpreis von ca. 16-18 Prozent für Dich wert ist, musst Du entscheiden. Teilweise sind manche Punkte bei anderen, wirklich sehr guten Versicherern so schon mit dabei. 

Pflegepaket der Continentalen

Wie auch andere Versicherer bietet die Continentale einen Pflegebaustein an. Dieser ist bei allen anderen Versicherern ebenfalls kostenpflichtig. Die Grundidee ist gar nicht mal so schlecht, wie man auch an folgender Grafik sieht (zur besseren Darstellung).

Das Marketing mit der Absicherung von nahen Angehörigen überlesen wir mal. Aber prinzipiell muss man sich natürlich die Frage stellen - was ist, wenn die BU-Rente ausläuft, mit idealerweise 67 Jahren? Wurde man bis zum Vertragsende ein Pflegefall, gibt es eine lebenslange Pflegerente. Der Mehrbeitrag beträgt ca. 40 Prozent.
Wenn wir es richtig sehen, gibt es bei der Continentale aber keine Wechseloption in eine spätere, separate Pflegerentenversicherung (dann natürlich mit aktuellem Eintrittsalter, was die Sache verständlicherweise recht teuer macht). Dies ist schade, das wäre durchaus ein großer Vorteil gewesen.

Prinzipiell müssen wir aus unserer Erfahrung sagen, dass von unseren Kunden eher eine Pflegetagegeldversicherung über einen Krankenversicherer gewählt wird, auch wenn die Beitragssprünge hier relativ enorm sind. Beitragsstabiler wäre eine Pflegerentenversicherung über die Lebensversicherung. Aber das weicht jetzt zu sehr ab. 

Weitere Zusatzbausteine bei der Continentale Berufsunfähigkeitsversicherung

Sofortkapital

Mit dem Baustein Sofortkapital gibt es bei Feststellung der Berufsunfähigkeitsversicherung eine Einmalzahlung von sechs Monatsrenten. Diese werden nur einmal während der Vertragsdauer erbracht. Dieser sehr überschaubare Baustein kostet aber gleich um die acht Prozent mehr. Das ist schon erheblich. Vor allem, da andere Tarife im Vergleich ein Sofortkapital kostenfrei integriert haben. Schon sehr komisch, wie man auf so einen wirklich stark erhöhten Beitrag kommt. 

Option auf eine Private Krankenversicherung

Das ist wiederum eigentlich eine sehr coole Idee. Man beantwortet einmal die Gesundheitsfragen in der Berufsunfähigkeitsversicherung, kann sich dann aber um die Option auf eine spätere private Krankenvollversicherung kümmern. Grundsätzlich ist es nichts anderes als eine Anwartschaft auf die Private Krankenversicherung, Mehrpreis ist hier nicht in Prozent, sondern in Euro. In unserem Beispiel liegt dieser bei 8,50 Euro im Monat, was im Marktvergleich normal ist.
Der große Vorteil der Anwartschaft ist schlichtweg, sich den Gesundheitszustand zu sichern / einzufrieren. Diese Option auf eine spätere PKV bei der Continentale ist vor allem für Schüler, Studenten, Jungakademiker und Personen, welche kurz vor der magischen Jahresentgeltgrenze stehen und mit der privaten Krankenversicherung liebäugeln. Es entfallen somit die Gesundheitsfragen in der privaten Krankenversicherung. Die Idee ist super. Spötter würden behaupten “Du kannst dann zwar in die PKV gehen, aber dann bist Du bei der Continentale versichert”.
Tenor ist daher von uns: Wenn Du Dich mittel- bis langfristig für die private Krankenversicherung interessiert, sollte diese Thematik genauso wie die Berufsunfähigkeitsversicherung über eine anonyme Risikovoranfrage bei mehreren Gesellschaften gelöst werden. Nur, weil die Continentale die Option auf eine PKV im BU-Antrag anbietet, heißt es nicht, dass die private Krankenversicherung der Continentale auch die beste Lösung für Dich ist. 

Krankentagegeld ab dem 43. Tag

Im Zuge des BU-Antrags kann auch eine Krankentagegeldversicherung abgeschlossen werden. Das ist prinzipiell keine dumme Idee, denn ab dem 43. Tag hat man erhebliche Einbußen beim Gehalt. Diese kann man mit einer privaten Krankentagegeldversicherung auffangen. Die Continentale beschreibt die Thematik auch als “EinkommensGarant” und bietet einen sauberen Übergang vom Krankentagegeld zur Berufsunfähigkeit. Hier kann es ja immer wieder zu Problemen führen.

Leider sind in unseren Augen die Bedingungen des Krankentagegeldes der Continentale nicht optimal. Wir bevorzugen (dürfte für viele genügen) die Aktionsanträge der Barmenia sowie der Halleschen Krankenversicherung - teilweise wird hier nur eine Gesundheitsfrage gestellt.

Das waren nun die Zusatzpakete & Auswahlmöglichkeiten der Continentale Berufsunfähigkeitsversicherung. Wir halten die Konstellationen leider für nicht so optimal, teilweise sind es grundlegende Leistungsverbesserungen, welche eigentlich schon in einem Standardtarif Bestandteil sein müssen. Die eine oder andere nette Idee ist aber sicherlich dabei und letztendlich muss der Wurm (Produkt) ja dem Fisch (Kunde / Du) schmecken und nicht dem Angler (also uns als Versicherungsmakler & Berater).

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3. Technische Ausgestaltung der Continentale Berufsunfähigkeit (Dynamik / Nachversicherung und Co.)

Nachdem wir uns jetzt die einzelnen Bausteine angesehen haben, blicken wir uns die technische Ausgestaltung etwas näher an. Diese entscheidet nämlich über die langfristig bedarfsgerechte Absicherung Deiner Arbeitskraftabsicherung. Je flexibler und kundenfreundlicher, desto besser für Dich. Manche Thematiken musst Du direkt zum Antrag einstellen, manches kommt erst später für Dich infrage. 

3.A.: Beitragsdynamik der Continentale

Die Beitragsdynamik spielt in der Berufsunfähigkeitsversicherung eine entscheidende Rolle und zählt neben der Nachversicherung zu den wichtigsten Instrumenten für eine langfristig sinnvolle Absicherung. Bei der Continentale dient die Beitragsdynamik dazu, den Einfluss der Inflation und den damit einhergehenden Verlust der Kaufkraft auszugleichen. Ein besonderer Vorteil besteht darin, dass für die Aktivierung der Beitragsdynamik keine erneute Gesundheitsprüfung erforderlich ist, sondern Deine Absicherung wächst jedes Jahr automatisch mit. 

Bei der Continentale gibt es verschiedene Vor- und Nachteile der Beitragsdynamik

Was wurde gut gelöst bei der Continentale bei der Beitragsdynamik

  • Die Möglichkeit, die Beitragsdynamik abzulehnen, steht uneingeschränkt zur Verfügung. In der Vergangenheit lag der Branchenstandard bei maximal zwei aufeinanderfolgenden Aktivierungen. Grundsätzlich empfehlen wir jedoch, die Beitragsdynamik stets in Anspruch zu nehmen. Zudem sind pauschal fünf Prozent möglich (auch bei Studenten).
  • Die Beitragsdynamik geht bis fünf Jahre vor Vertragsende und endet erst mit 7.500 Euro monatlicher BU-Rente (also 90k p.a.). Das sind im Marktvergleich gute Werte

Hier gibt es Verbesserungspotential bei der Continentale bei der Dynamik der Beiträge

  • Trat der Leistungsfall ein, entfällt die Option einer Beitragsdynamik.

Grundsätzlich sind die Bedingungen normal bei der Continentale, das Herausfallen der Beitragsdynamik bei einem Leistungsantrag ist leider nicht so gut gelöst.

3.B.: Leistungsdynamik der Continentale

Die Beitragsdynamik erhöht die Leistung VOR einer möglichen Berufsunfähigkeit, während die Leistungsdynamik (auch als "Garantierte Rentensteigerung" bezeichnet) diese IM Leistungsfall erhöht. Dies ist ein subtiler, aber wichtiger Unterschied. Obwohl es Überschüsse im Leistungsfall geben kann, sind sie nicht garantiert und könnten theoretisch auf null reduziert werden. Daher sollte man nicht darauf setzen. Besonders in Zeiten hoher Inflation wäre es bedauerlich, im Leistungsfall mit einer festen BU-Rente von beispielsweise 2.000 Euro stehen zu bleiben, während die Lebenshaltungskosten steigen.

Die Continentale bietet eine Lösung in Form einer garantierten Rentensteigerung an, die diese steigenden Kosten abdeckt. Unser Hauptaugenmerk liegt jedoch immer auf der maximalen Absicherung, die der Versicherer (in diesem Fall die Continentale) zulässt. Danach kann man die Leistungsdynamik genauer betrachten.

Nach unserem Wissen gibt es bei der Continentale in diesem Zusammenhang keine besonderen Merkmale. Weder positiv noch negativ. Die Auswahlmöglichkeiten reichen bis zu maximal drei Prozent und können sogar in 0,1er Schritten ausgewählt werden. Ok, das ist eine kleine Besonderheit. Aber bis auf einen Freak hat bisher niemand eine Leistungsdynamik außerhalb von vollen Prozentsätzen bzw. in wenigen Fällen auch mal 0,5er Schritte (bietet z.B. die Nürnberger oder die LV 1871 an) gewählt. 

3.C.: Die Arbeitsunfähigkeitsklausel der Continentale

In den mittleren Jahren des Jahrzehnts 2010 wurde die Arbeitsunfähigkeitsklausel in die Berufsunfähigkeits-Tarife integriert bzw. bot man diesen an. Als Vorreiter in diesem Zusammenhang wird oft die Condor Berufsunfähigkeitsversicherung genannt, die (nach Auffassung des Artikelverfassers) bereits im Jahr 2009 eine Arbeitsunfähigkeitsklausel eingeführt hatte. Es dauerte jedoch noch einige Jahre, bis viele andere Versicherungsgesellschaften diesen Bestandteil in ihre Verträge aufgenommen haben. Dies geschah entweder gegen einen zusätzlichen Beitrag oder automatisch als Teil der Vertragsbedingungen. Bei der Continentale muss bekanntlich das Plus Paket gebucht werden. 

Leider ist dieser Baustein nicht so gut gelöst, wie der Auszug aus den Vertragsbedingungen zeigt:

Versicherungsleistungen 

War die versicherte Person während der vertraglichen Versicherungsdauer der Berufsunfähigkeits-Versicherung sechs Monate ununterbrochen fachärztlich bescheinigt arbeitsunfähig und werden Leistungen wegen Berufsunfähigkeit verlangt, erbringen wir die folgenden Versicherungsleistungen: 

  • Volle Befreiung von der Beitragszahlungspflicht und 
  • volle Zahlung einer Rente in Höhe der versicherten Berufsunfähigkeitsrente, gegebenenfalls inklusive Sofortbonus. 

Der Anspruch auf Leistungen wegen Arbeitsunfähigkeit entsteht mit Ablauf des Monats, in den der fachärztlich bescheinigte Beginn der Arbeitsunfähigkeit fällt. Bei Feststellung der Leistungspflicht innerhalb einer Zahlungsperiode der Berufsunfähigkeitsrente leisten wir die erste Rentenzahlung anteilig. 

Leistungen wegen Arbeitsunfähigkeit können nur dann verlangt werden, wenn zeitgleich Leistungen wegen Berufsunfähigkeit beantragt werden.

Die Continentale kann von Dir verlangen, dass Du zeitgleich auch einen BU-Leistungsantrag stellst bzw. die Unterlagen anfordern. Der Vorteil der Gelbe-Schein-Regelung ist ja der vereinfachte Leistungsauslöser mit der Krankschreibung und dass man nicht explizit einen Leistungsantrag stellen muss. Schade, somit ist Leistung bei Arbeitsunfähigkeit in unseren Augen bei der Continentale schlecht geregelt. Hier hätten wir uns schon gewünscht, dass man diesen Missstand bei einem der zahlreichen Updates herauskehrt und sich dem Marktstandard sowie der kundenfreundlichen Regelung anpasst. 

Der Mehrwert (vor allem für diesen Mehrbeitrag) hält sich nun sehr in Grenzen. Zumindest gibt es die Leistung 24 Monate. Es gibt ja immer noch Versicherer mit 18 Monaten (wie z.B. die Ergo, Hanse Merkur, Generali oder Barmenia), aber auch welche mit sogar 36 Monaten Leistungsdauer und einer guten Regelung (z.B. die Universa, Volkswohl Bund, Baloise, besagte Condor, Gothaer). 24 Monate ist aber der Marktstandard, so wie diesen auch die Württembergische, Swiss Life, LV 1871, Zurich, Dialog oder auch die AXA beherbergt.

3.D.: Die Erhöhungsmöglichkeiten bei der Continentale

In Bezug auf die Nachversicherung in der Berufsunfähigkeitsversicherung sind inzwischen erhebliche Unterschiede erkennbar. Diese Aspekte bestimmen, wie angemessen Deine Absicherung in der Zukunft sein wird. Besonders für junge Menschen und angehende Akademiker sollten die verschiedenen Optionen zur Erhöhung der Versicherungsleistungen eine wichtige Rolle bei der Wahl des geeigneten Versicherungsanbieters spielen.

Ein besonders wichtiger Aspekt muss jedoch zuerst geklärt werden. Verzichtet die Continentale Berufsunfähigkeit auf eine erneute Gesundheitsprüfung oder sogar auf eine Risikoprüfung?

Mit anderen Worten, betrifft dies in der Praxis die Frage, ob die Continentale:

  • Nach vermeintlich neuen, riskanten Hobbys fragt.
  • Das Rauchverhalten erneut abfragt.
  • Geplante Auslandsaufenthalte abfragt.
  • Nach Körpergröße und Gewicht (Body Mass Index - BMI) fragt - somit wird Übergewicht bewertet
  • Informationen zur aktuellen beruflichen Tätigkeit einholt.

Mit anderen Worten, fragt die Continentale nicht nur nach dem aktuellen Gesundheitszustand, sondern auch nach den oben genannten Punkten? Hier können wir beruhigen. Die Continentale hat die Frage der Risikoprüfung im Zusammenhang mit Erhöhungsmöglichkeiten gut gelöst.

Früher ein Grund zum Applaus, mittlerweile gibt es bei den guten Tarifen am Markt aber faktisch niemanden mehr, welcher nicht auf eine erneute Risikoprüfung, sondern nur auf die Beantwortung der Gesundheitsfragen verzichtet. Von daher Daumen nach oben von unserer Seite, aber kein gesonderter Applaus.
Auch fast mittlerweile normal ist die Tatsache, dass man 12 Monate Zeit hat, um eine Erhöhung zu beantragen. Früher waren dies sechs Monate, was in unseren Augen aber zu kurz war - vor allem auch aus Vermittlersicht, also uns. Wir schicken einmal im Jahr einen Jahrescheck hinaus, wo wir die wichtigsten Veränderungen abfragen. Kollegen haben sicherlich einmal im Jahr auch mal ein generelles Jahresgespräch und nicht alle sechs Monate. Zwölf Monate tun sicherlich niemandem weh, sind aber kundenorientiert. Aber wie gesagt, bei den guten Versicherern mittlerweile Standard.

Bei welchen Gründen kann man bei der Continentale erhöhen?

  • Heirat der versicherten Person, 
  • Geburt eines Kindes der versicherten Person, 
  • Adoption eines minderjährigen Kindes durch die versicherte Person,
  •  Erreichen der Volljährigkeit der versicherten Person,
  • Scheidung oder Aufhebung der Lebenspartnerschaft im Sinne des Lebenspartnerschaftsgesetzes (LPartG) der versicherten Person, 
  • Erhöhung des Einkommens der versicherten Person, die erstmalig zum Überschreiten der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung führt, 
  • Steigerung des monatlichen Bruttoeinkommens der versicherten Person aus nichtselbstständiger Tätigkeit um mehr als zehn Prozent gegenüber dem monatlichen Durchschnittsbruttoeinkommen der letzten zwölf Monate, 
  • Erhöhung des Einkommens der versicherten Person, die erstmalig zum Überschreiten der Pflichtversicherungsgrenze in der Gesetzlichen Krankenversicherung führt, 
  • erstmaliger Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit bei versicherten Schülern, Studenten und Auszubildenden, 
  • erfolgreichem Abschluss einer Meisterprüfung durch die versicherte Person, 
  • erstmaliger Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit der versicherten Person, sofern die versicherte Person aus dieser Tätigkeit ihr hauptsächliches Einkommen bezieht, 
  • Aufnahme einer freiberuflichen oder selbstständigen Tätigkeit mit Kammerzugehörigkeit der versicherten Person, 
  • erfolgreichem Abschluss einer Prüfung zum staatlich geprüften Techniker durch die versicherte Person, 
  • erfolgreichem Abschluss einer Prüfung zum Fachwirt oder Betriebswirt (Uni, FH, DH, IHK, VFA, HwO, HWK) durch die versicherte Person,
  • Wegfall der Versicherungspflicht der versicherten Person in der gesetzlichen Rentenversicherung bei Handwerkern, 
  • Erwerb einer selbst bewohnten Immobilie durch die versicherte Person,
  • Aufnahme eines Darlehens in Höhe von mindestens 50.000 Euro durch die versicherte Person zur Finanzierung eines Aus- oder Umbaus einer von dieser selbst bewohnten Immobilie.

Das sind jetzt so etwas wie die üblichen Gründe, um seine Berufsunfähigkeitsversicherung zu erhöhen. Bei der Immobilienfinanzierung zählt leider nur die eigengenutzte Immobilie, besser wäre es, wenn auch eine Fremd vermietete Immobilie als Grund dazu gehören würde. 

Zudem hast Du in den ersten fünf Jahren auch ohne Grund die Möglichkeit, Deine Berufsunfähigkeitsversicherung bei der Continentale zu erhöhen. Dieses Recht erlischt aber mit dem 40. Lebensjahr. Die weiteren Gründe gehen bis 50 Jahre, was wiederum dem gehobenen Marktstandard entspricht. 

Wie hoch darf die Nachversicherung bei der Continentale ausfallen?

Da gibt es einige Fallstricke, welche es zu beachten gilt:

  • die jährliche BU-Rente darf maximal um 6.000 Euro erhöht werden, was somit 500 Euro im Monat sind
  • Insgesamt darf sich die gesamte BU-Rente aber um 1.500 Euro während der Laufzeit erhöht (insbesondere bei sehr geringen BU-Renten mit 500 Euro zu Beginn sind davon betroffen)
  • Es darf aber maximal um 25 Prozent erhöht werden zur aktuellen BU-Rente. Hast Du derzeit also 1.000 Euro versichert und möchtest erhöhen, kannst Du um maximal 250 Euro erhöhen. Ausnahme ist bei erstmaligem Berufseintritt bei Schülern, Studenten oder Azubis. Diese dürfen wieder um 50 Prozent erhöhen. In diesem Fall also von 1.000 auf 1.500 Euro. Hast Du das Karriere-Paket vereinbart, kann bei Berufseinstieg verdoppelt werden auf bis zu 2.500 Euro 
  • Die BU-Rente darf generell 7.500 Euro nicht überschreiten, das ist der Deckel
  • Es darf noch kein Leistungsfall beantragt worden sein

Kenner der Szene lesen heraus, dass es keine allgemeine Obergrenze bei der Continentale gibt, wenn man die 7.500 Euro im Monat mal rauslässt. Ähnlich wie die Allianz oder Condor beschränkt man sich auf die Aussage “maximal 1.500 Euro” über die gesamte Laufzeit. Somit werden auch Beitragsdynamiken (wohl) nicht angerechnet, was einen erheblichen Mehrwert in vielen Konstellationen darstellt. Beginnt man erst mit 500 Euro im Monat, ist diese etwas sonderbare (aber gute) Regelung nicht so toll von der Continentale, beginnst Du mit 2.500 Euro im Berufsleben, dann ist diese Regelung ein großer Mehrwert für Dich. Die Continentale hat die Nachversicherung etwas anders, aber durchaus interessant gelöst. Negativ kann man vielleicht sehen, dass man um maximal 25 Prozent erhöhen kann. Zu gering angesetzte Renten können also durchaus ein Problem darstellen. 

Der Markt macht es ja etwas anders bei der Nachversicherung, wie man sieht:

  • Bei der LV 1871 Berufsunfähigkeitsversicherung kann je nach Beruf eine Absicherung von bis zu 3.700 Euro erfolgen. Durch die LV 1871 Karrieregarantie verdoppelt sich dieser Betrag sogar auf bis zu 7.400 Euro.
  • DieNürnberger bietet ein ähnliches System an. Die normale Absicherungsgrenze liegt bei 3.000 Euro, wobei keine der oben genannten Einschränkungen gelten. Mit der Karrieregarantie kann die Absicherung auf bis zu 6.000 Euro erhöht werden.
  • Die Gothaer hat nun ebenfalls eine Karrieregarantie eingeführt, die die Absicherungsgrenze auf 6.000 Euro anhebt.
  • Die Canada Life bietet Erhöhungsmöglichkeiten bis zu beeindruckenden 10.000 Euro an. Es ist jedoch ratsam, andere potenzielle Nachteile zu berücksichtigen.
  • Die Baloise ermöglicht eine maximale Erhöhung auf 4.000 Euro.
  • Die Bayerische und die HDI bieten beide Erhöhungsmöglichkeiten bis zu 3.000 Euro ohne besondere Fallstricke.
  • Bei der Allianz kann unabhängig von der Anfangshöhe eine zusätzliche Absicherung von bis zu 1.500 Euro erfolgen. Diese Möglichkeit kann jedoch bei verschiedenen Ereignissen wie dem Einstieg ins Berufsleben nach dem Studium positiv genutzt werden. Das ähnelt etwas dem System der Continentale. 
  • Die Erhöhungsmöglichkeiten der Alten Leipziger erfordern eine eingehende Prüfung, sind jedoch durchaus flexibel gestaltet. Würde man einen Beziehungsstatus offenbaren, gibt es als Antwort “Es ist kompliziert”.
  • Beim Volkswohl Bund gibt es leider eine Obergrenze von 2.500 Euro, kann jedoch bei steigendem Einkommen (auch für Selbstständige) auf bis zu 4.000 Euro erhöht werden. Es ist quasi eine Karrieregarantie. 

Der gesamte Punkt der potenziellen Erhöhungsmöglichkeiten ist bei der Continentale etwas anders gelöst, kann im Einzelfall aber durchaus interessant und relevant sein. Insbesondere, wenn man sich schon im Berufsleben befindet und eine nicht zu geringe Absicherung ansetzt.

3.E.: Bei der Continentale gibt es auch einen Starter- / Einsteigertarif in der Berufsunfähigkeitsversicherung

Es ist wenig überraschend, dass die Continentale auch in ihrem Berufsunfähigkeitsversicherungsangebot einen Einsteiger- bzw. Startertarif zur Verfügung stellt. Schließlich pflegt das Unternehmen enge Kooperationen mit eigenen Vertretern im Vertrieb. In solchen Fällen erweisen sich Startertarife als vorteilhaft, da die anfänglichen Beiträge niedriger ausfallen und Anpassungen erst einige Jahre später erfolgen. Direkt beim Tarifrechner wird man auch auf den Startertarif aufmerksam, man kann diesen also praktisch nicht übersehen. Befindet man sich im Kundengespräch und teilt den Bildschirm, dann fragt wahrscheinlich der Interessent nach, es sieht doch optisch alles günstiger aus (in diesem Fall - Student der Humanmedizin mit 1.500 Euro Absicherung):

Es gibt Spötter, die behaupten, dass Kunden in dieser Hinsicht möglicherweise nicht ausreichend informiert werden. Bitte missverstehe uns nicht: Einsteigertarife können in bestimmten Situationen durchaus sinnvoll sein. Bei uns kommt dies vielleicht einmal im Jahr vor, jedoch eher als Ausnahme. Langfristig betrachtet sind Einsteigertarife jedoch tendenziell teurer. Wenn man sich zu Beginn keine bedarfsgerechte Berufsunfähigkeitsversicherung leisten kann oder möchte (zum Beispiel als Azubi oder Schüler in der Berufsunfähigkeitsversicherung), halten wir die Einsteigervariante für besser, als Abstriche bei der technischen Ausgestaltung des Vertrags vorzunehmen.

Der Continentale Einsteigertarif im Detail

Die Continentale nutzt ein gestaffeltes Beitragsmodell. Im Einsteigertarif erfolgt eine konstante Beitragserhöhung über die ersten acht Jahre. Dies wird anhand eines Beispiels mit einem Medizinstudenten verdeutlicht.

Wie man sieht, beträgt der Beitrag ab dem achten Jahr 43,07 Euro. Hätte man zu Beginn den normalen Tarif abgeschlossen, würde dieser 36,81 Euro betragen. Rechnet man dies über die Laufzeit hoch, ist der Startertarif teurer als die normalen Variante.
Gut ist wohl (wir haben zumindest nichts Gegenteiliges in den Bedingungen gefunden), dass auch während der Startphase die Beitragsdynamik zur Geltung kommt. Das ist nicht überall der Fall. 

Keine Fallstricke im Startertarif vorhanden - langfristig nur teurer

Grundsätzlich ist es wichtig zu betonen, dass es sich bei diesem Startertarif um einen Tarif ohne versteckte Fallstricke handelt. Leider gibt es Versicherer, die ungünstige Bedingungen haben. Bei einigen endet die Startphase zu einem bestimmten Zeitpunkt, und der Kunde muss dann aktiv den Tarif umstellen, ansonsten könnte er beispielsweise zu einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung werden. Dies ist natürlich nicht ideal. Bei der Continentale erfolgen konstante Beitragssteigerungen über einen Zeitraum von bis zu acht Jahren. Langfristig betrachtet mag dies zwar teurer sein, jedoch kann dies eine geeignete Option darstellen, wenn die finanziellen Möglichkeiten in den ersten Jahren begrenzt sind. Es gibt zumindest keine versteckten Fallstricke.

Fazit somit: Lieber einen Startertarif in der Berufsunfähigkeitsversicherung, als gar keine Absicherung bzw. eine eher löchrige.

3.F.: Gibt es eine berufliche Besserstellung bei der Continentale?

Ja, die Continentale hat eine berufliche Besserstellungsoption in ihren Bedingungen niedergelegt. Dieser nennt sich “Qualifikationsbonus” bei dem Dortmunder Versicherer.

Wie wir oben aber schon festgestellt haben, muss dazu das sogenannte Karriere-Paket zu Beginn gebucht werden. Danach kommt man in den Genuss und kann in bestimmten Situationen seine Berufsgruppeneinstufung prüfen lassen. Wichtig zu wissen = schlechter fällt man nie mehr, es gibt nämlich keine Nachmeldepflicht bei einem Berufswechsel. Die große Ausnahme werden wir aber noch kennenlernen, von der Continentale. 

3.G.: Gibt es eine Absicherung von schweren Krankheiten bei den Dortmunder?

Jein. Direkt nicht, es ist gibt aber eine kleine Krebsklausel sowie eine weitere Absicherung bei schweren Krankheiten. Ein Grund für einen Leistungsfall ist nämlich auch eine schwere Erkrankung, welche wie folgt definiert wurde:

Wenn die versicherte Person während der vertraglichen Versicherungsdauer der Berufsunfähigkeits-Versicherung im Sinne dieser Bedingungen nach den Nummern 2 bis 7 

  • an Krebs erkrankt, 
  • einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Hörverlust erleidet, 
  • erblindet oder 
  • auf einen Rollstuhl angewiesen ist 

und Leistungen wegen Berufsunfähigkeit verlangt, erbringen wir für die Dauer von höchstens 15 Monaten die folgenden Versicherungsleistungen: 

  • Volle Befreiung von der Beitragszahlungspflicht und 
  • volle Zahlung einer Rente in Höhe der versicherten Berufsunfähigkeitsrente, gegebenenfalls inklusive Sofortbonus

Leistungen wegen Krebs Plus können während der vertraglichen Versicherungsdauer der Berufsunfähigkeitsversicherung mehrmals beansprucht werden. 

Leistungen wegen Krebs Plus erhöhen sich nicht, wenn in dem Zeitraum, in dem wir bereits Leistungen wegen Krebs Plus erbringen, erneut ein Anspruch auf Leistungen wegen Krebs Plus entsteht. Die Leistungsdauer von höchstens 15 Monaten kann sich jedoch in diesem Fall verlängern. 

Wie wir auch schon kennengelernt haben, muss hierbei das “Plus-Paket” als Baustein ausgewählt werden. Gut geregelt ist sicherlich, dass man mehrmals Leistungen aus der Variante KrebsPlus abrufen kann. Nüchtern gesehen wird Dir aber wahrscheinlich ein Arzt sagen “Wenn Du die Definition der Continentale erfüllst, wirst Du mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch berufsunfähig sein”. 

Beim Vorliegen einer Krebserkrankung ist dies z.B. so beschrieben:

“Krebs im Sinne dieser Bedingungen ist ein bösartiges Zellwachstum (z.B. Tumor), das durch unkontrolliertes Wachstum sowie das Eindringen in anderes Gewebe mit Tendenz zur Metastasenbildung gekennzeichnet ist, und mindestens das Stadium II erreicht hat. Unter den Begriff Krebs fallen auch die Tumorformen des Blutes, der blutbildenden Organe und des Lymphsystems, z.B. Leukämie, Lymphome und Morbus Hodgkin. 

Bei Leukämien besteht eine Leistungspflicht unabhängig vom Stadium nur, wenn diese eine Anämie verursacht haben. 

Die Einstufung des Krebses mindestens in das Stadium II muss 

• entsprechend der „TNM Klassifikation maligner Tumoren“ der International Union Against Cancer (UICC), oder 

• bei Hirntumoren entsprechend der Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO), oder 

• bei Lymphomen entsprechend der Ann-Arbor-Klassifikation, 

nach dem jeweils im September 2018 gültigen Stand erfolgt sein.

Mediziner unter Euch - klärt uns über den Mehrwert auf 🙂.
Klar, es wird den Informatiker geben, der im Rollstuhl sitzt und noch arbeiten kann, aber mit der Definition einer Krebserkrankung oder des Schlaganfalls wirst Du wahrscheinlich eh berufsunfähig sein. Zudem muss gleichzeitig auch ein Leistungsantrag auf Berufsunfähigkeit gestellt werden. Separat kann dies nicht erfolgen.


4. Die wichtigsten Klauseln der Continentale Berufsunfähigkeitsversicherung

Die technische Ausgestaltung und somit die Möglichkeiten zur zukünftigen Anpassung waren bisher neutral zu sehen vonseiten der Continentale in unseren Augen. Wie sieht es jetzt tatsächlich in den Vertragsbedingungen aus? Im berühmten Kleingedruckten, in Schwarz auf Weiß? Wo liegen die Schwächen und wo die Stärken?

Es ist sicherlich wichtig zu wissen, dass sich Versicherer aufgrund bestimmter Formulierungen in den Vertragsbedingungen nicht mehr rühmen sollten. Ein Beispiel hierfür ist der Verzicht auf die sogenannte "abstrakte Verweisung". Das bedeutet, dass Du nicht auf einen anderen Beruf verwiesen werden kannst als auf Deinen aktuellen. Ganz einfach ausgedrückt: Wenn Du Ingenieur bist, kannst du nicht plötzlich auf die Position eines Pförtners verwiesen werden. Diesen Verzicht haben mittlerweile fast alle Versicherer eingeführt, mit Ausnahme einiger "Smart-Tarife" von bestimmten Unternehmen. Ebenso ist ein Prognosezeitraum von sechs Monaten die Norm. Das bedeutet, dass der Gutachter oder Arzt lediglich eine voraussichtliche Berufsunfähigkeit von sechs Monaten feststellen muss. In einigen älteren Verträgen finden sich noch Fristen von 24 bis 36 Monaten, was nicht ideal ist. Die Continentale hat diese beiden Punkte jedoch gut geregelt (anders wie z.B. die CosmosDirekt im normalen Tarif).

Derzeit gibt es unterschiedliche Meinungen zum Verzicht auf das "befristete Anerkenntnis". Für einige ist dies wichtig, für andere nicht. Wir nehmen hier eine eher neutrale Position ein.

Durchaus kontroverse Ansichten gibt es jedoch beim Verzicht auf das befristete Anerkenntnis. Manchen Kunden wie Vermittlern ist dies wichtig, wir sind hier eher neutral an der Seitenlinie.

Die Continentale bietet eine kurze Erklärung für die möglichen Gründe hinter einem vorübergehenden Anerkennungszeitraum. Es kann vorkommen, dass bestimmte Unterlagen fehlen, die für eine endgültige Entscheidung darüber benötigt werden, ob Du als leistungsberechtigt für eine Berufsunfähigkeit eingestuft wirst oder nicht. Für die Versicherungsgesellschaft ist die Anerkennung der Berufsunfähigkeit ein entscheidender Schritt. Bei der ersten Beantragung von Leistungen liegt die Beweislast bei der versicherten Person, um die Berufsunfähigkeit nachzuweisen. Sobald die Leistung dauerhaft anerkannt wurde, ändert sich die Situation, und die Versicherungsgesellschaft muss nachweisen, dass die Person nicht mehr berufsunfähig ist. Aus diesem Grund betrachten wir das zeitlich begrenzte Anerkennungsverfahren als einen Punkt, dem möglicherweise etwas zu viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Wir lassen aber natürlich auch andere Meinungen zu. 

Es besteht die Möglichkeit zur Verlängerung, wenn die Regelaltersgrenze angehoben wird

Es ist nicht endgültig festgelegt, dass junge Personen nur bis zum Alter von 67 arbeiten müssen; es könnte bekanntlich länger sein. Doch wie wirkt sich dies auf den bisherigen Berufsunfähigkeitsschutz aus? Bei renommierten Anbietern kann die Berufsunfähigkeitsversicherung dann ebenfalls verlängert werden. Dies gilt auch für die Continentale, obwohl diese Option nach dem 50. Lebensjahr (was derzeit jedoch marktüblich ist) entfällt. Zudem dürfen bisher keine Leistungen wg. Erwerbsunfähigkeit aus dem Vertrag in Anspruch genommen worden sein. Eine Berufsunfähigkeit darf vorgelegen haben.

Es gibt leider einen Negativpunkt, welchen man gerne übersieht. Eine Verlängerung der Regelaltersgrenze für Mitglieder im Versorgungswerk wurde bedauerlicherweise nicht beschrieben, sondern es wurde rein auf die gesetzliche Rentenversicherung verwiesen. Für verkammerte Berufe wie Ärzte, Steuerberater, Anwälte oder Architekten ist dies sicherlich ein kleiner Nachteil. 

Vorsatz im Straßenverkehr ist nicht mitversichert

Wenn Du häufig mit dem Auto unterwegs bist, wäre es sicherlich wünschenswert, wenn Vorsatz im Straßenverkehr in der Deckung enthalten wäre. Bei der Continentale sind jedoch im Straßenverkehr nur Ordnungswidrigkeiten sowie fahrlässige und grob fahrlässige Vergehen versichert.

Es besteht Uneinigkeit darüber, wie mit Vorsatz umgegangen werden soll. Einige Versicherer argumentieren: "Wir möchten vorsätzliches Handeln nicht unterstützen und schließen es daher aus." Andere Versicherungsgesellschaften interpretieren dies eher als: "Wo beginnt Vorsatz, und wo endet er?" Zum Beispiel, wenn Du Dein Smartphone am Steuer benutzt hast, wird dies bereits als Vorsatz betrachtet, wenn Du vor einiger Zeit einen Punkt in Flensburg dafür erhalten hast? Lange Zeit waren nur drei Versicherer, nämlich LV 1871, Alte Leipziger und Stuttgarter, allein in Bezug auf die Deckung von Vorsatz im Straßenverkehr tätig, aber inzwischen haben mehrere Anbieter diese Option eingeführt. Die Continentale gehört jedoch nicht dazu. Wir nehmen eine neutrale Position ein, tendieren jedoch ein wenig dazu zu sagen: "Besser haben als nicht haben". Dies ist jedoch nicht der entscheidendste Faktor für uns bei der Wahl nach der passenden Berufsunfähigkeitsversicherung.

In der Continentale Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine Klausel zur Infektionsdeckung enthalten. 

Auch in Bezug auf eine solche Klausel gibt es unterschiedliche Meinungen in der Branche. Ist sie ein echter Mehrwert oder lediglich ein Marketinginstrument? In jedem Fall kann sie effektiv für Werbezwecke genutzt werden, wenn ein Versicherer eine (scheinbare) Infektionsklausel hat. Die Continentale ein Versicherungsunternehmen mit Sitz in Dortmund, beschreibt diese wie folgt:

Infektionsklausel

Vollständige Berufsunfähigkeit liegt auch dann vor, wenn der versicherten Person zur Verhinderung der Weiterverbreitung einer Infektion die Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit wegen Krankheit, Krankheitsverdachts, Ansteckungsverdachts oder Ausscheidens durch Verfügung der zuständigen Behörde vollständig untersagt wird (z.B. nach § 31 des deutschen Infektionsschutzgesetzes). Die Untersagung muss sich auf einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten erstrecken. 

Berufsunfähigkeit liegt nicht vor, wenn die versicherte Person in diesem Zeitraum eine andere berufliche Tätigkeit konkret ausgeübt hat oder ausübt, die hinsichtlich 

  • • ihrer Ausbildung und Erfahrung, 
  • • der sozialen Wertschätzung und 
  • • des Einkommens 

mit der Lebensstellung vergleichbar ist, die durch die berufliche Tätigkeit geprägt war, die auszuüben der versicherten Person behördlich untersagt wird. 

Man wirbt zumindest auch ordentlich damit in den bunten (ok, in diesem Fall grauen) Werbeunterlagen.

Es gibt eine Teilzeitklausel bei der Continentale Berufsunfähigkeitsversicherung

Auch der Lebensversicherer aus Dortmund bietet eine ähnliche Absicherung für Teilzeitbeschäftigte an. Dabei werden verschiedene bestehende Regelungen miteinander kombiniert:

  • Diese Teilzeitklausel findet Anwendung in bestimmten Situationen wie beispielsweise der Pflege eines Angehörigen oder in Elternzeit.
  • Anstatt diese Tätigkeiten in die Leistungsprüfung einzubeziehen, wie es LV1871, Bayerische oder Basler tun, liegt hier der Schwerpunkt, ähnlich wie bei Nürnberger oder Condor, auf dem zeitlichen Aspekt der vorherigen Vollzeittätigkeit.

Hier wird es noch etwas genauer beschrieben:

Die Mehrwerte halten sich hier für uns in Grenzen, es gibt bessere Lösungen am Markt, falls einem die Teilzeitklausel in der Berufsunfähigkeitsversicherung wichtig ist.

Bietet die Continentale weltweiten Versicherungsschutz? 

Ja, das ist der Fall. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die weltweite Deckung in der Berufsunfähigkeitsversicherung mittlerweile keine Seltenheit mehr ist. Praktisch alle hochwertigen Tarife bieten heute Versicherungsschutz, wenn Du entweder für eine längere oder kürzere Zeit ins Ausland gehst oder dort lebst.

Die Continentale beschreibt dies wie folgt:

“Vorliegen von Berufsunfähigkeit 

Mit diesem Versicherungsvertrag bieten wir weltweiten Versicherungsschutz für den Fall der Berufsunfähigkeit. Berufsunfähigkeit im Sinne dieser Bedingungen liegt vor, wenn die versicherte Person sechs Monate ununterbrochen infolge Krankheit, Körperverletzung oder (auch altersentsprechenden) Kräfteverfalls, die ärztlich nachzuweisen sind, außerstande gewesen ist, in ihrem zuletzt ausgeübten Beruf, so wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ausgestaltet war, tätig zu sein.”

Interessanter dürfte jedoch sein, wie der Versicherer mit einem möglichen Leistungsfall im Ausland umgeht. 

Hier wendet die Continentale in unseren Augen eine recht kundenfreundliche Regelung an:

Obwohl in den Bedingungen festgehalten ist, dass die Untersuchung in Deutschland durchgeführt werden sollte, kann im Falle von Untersuchungen im Ausland mit dem gleichen Standard wie in Deutschland auf eine eventuelle Rückreise verzichtet werden. Diese Herangehensweise erscheint praxisorientiert. Denn ob es sich um einen Tumor oder einen schweren Unfall handelt, die Diagnose kann genauso gut in den USA gestellt werden wie in Deutschland. Daher ist es lobenswert, dass die Continentale nicht auf einer Rückkehr nach Deutschland besteht.

In Situationen, in denen sich jemand beispielsweise in Thailand befindet und aufgrund eines Burnouts oder einer psychischen Erkrankung berufsunfähig wird, könnte möglicherweise immer noch ein Gutachten in Deutschland angefordert werden. Wir gehen jedoch davon aus, dass die Continentale genug Sensibilität für die Situation zeigt, sowohl für die versicherte Person als Kunden als auch für die Versichertengemeinschaft, die letztendlich die finanziellen Belastungen im Leistungsfall trägt.

Die finanzielle Angemessenheit der Berufsunfähigkeitsversicherung der Continentale

Inzwischen ist die Frage nach der finanziellen Angemessenheit und der Ausgestaltung, wie man die optimale Absicherungshöhe erreichen kann, zu einem unserer Lieblingsthemen geworden. Tatsächlich gibt es hier erhebliche Unterschiede. Durch eine unzureichende Auswahl des Versicherers, insbesondere bei Gutverdienern, kann die abgesicherte Rente schnell um 1.500-2.000 Euro niedriger sein als gewünscht.

Wie ist die Regelung für die finanzielle Rentenhöhe bei Continentale gestaltet?

Leider hat die Continentale hier in unseren Augen - insbesondere für Gutverdiener - eine sehr schlechte Regelung getroffen. Zum einen stellt man auf das Nettoeinkommen ab, zum anderen werden ab 50.000 Euro Nettoeinkommen im Jahr nur noch 60 Prozent abgesichert. Marktstandard ist mittlerweile, dass man vom Bruttoeinkommen ausgeht, meistens bei 60 Prozent. Bei manchen Gesellschaften wie der Gothaer, Allianz, Volkswohl Bund oder der Alten Leipziger auch darüber. Wenn man sich die Nettoberechnung mal genauer ansieht, würde man durchaus Lücken erkennen. Nehmen wir jemanden an, welcher 100.000 Euro im Jahr verdient, keine Kinder und ledig.

Bei einer Berechnung von 60 Prozent des Bruttogehaltes können 5.000 Euro an monatliche BU-Rente abgesichert werden. Bei der Angemessenheit der Continentale sind wir bei 4.100 Euro im Monat. Somit würde unserem Interessenten in diesem Fall fast 1.000 Euro abgehen. Klar, 5.000 Euro klingt jetzt als eine hohe Zahl, aber in unserer Beratung sind viele (angehende) Gutverdiener, welche die Wichtigkeit der Statusabsicherung erkannt haben. Immerhin sollte man auch nie die Abzüge im Leistungsfall vergessen. Damit meinen wir weniger etwaige Steuern, sondern insbesondere die Tatsache, dass nun die Krankenversicherung selber getragen werden muss (deshalb auch der ArtikelWarum Du knapp 20 Prozent mehr absichern musst als gedacht in der Berufsunfähigkeitsversicherung”) und kein Cent mehr in die gesetzliche Rentenversicherung einfließt = Du sammelst also keine Entgeltpunkte mehr und hast ein enormes Problem später im Alter. Deshalb muss die private Altersvorsorge (egal ob jetzt in Aktien, ETF´s, Rentenversicherung, Krypto, Immobilien oder dem Kopfkissen) massiv (!) nach oben gefahren werden bzw. es muss monatlich so viel übrig bleiben, um vernünftig Vermögen bilden zu können. Das wird mit der finanziellen Angemessenheit der Continentale schwierig, insbesondere mit unserer Zielgruppe mit Ärzten, MINTler, wissenschaftlichen Mitarbeiter oder auch Ingenieuren

Nachtrag: Die Continentale beschreibt selbst in ihren Unterlagen, dass man 75 Prozent vom Nettogehalt absichern soll. Böses Foul.

Die Anrechnung des Versorgungswerkes ist zudem auch nicht gut gelöst. Hier erfolgt schon ab 36.000 Euro privater BU-Renten eine Anrechnung. Andere Marktteilnehmer sind hier sogar bei 50.000 Euro angekommen, mit individuellen Absprachen sind sogar erst 60.000 Euro möglich (insbesondere bei Ärzten haben wir diese Möglichkeit einer Lösung auf dem kurzen Wege). 

Ab welcher Höhe erfolgt bei der Continentale eine ärztliche Untersuchung?

Leider liegt die Continentale in dieser Hinsicht ebenfalls im Durchschnitt der Versicherer. Die Dortmunder sind hier eher zurückhaltend und bewegen sich im Mittelfeld. Eine ärztliche Untersuchung / Zeugnis wird erforderlich, wenn die jährliche Berufsunfähigkeitsrente über 30.000 Euro liegt (was 2.500 Euro monatlich entspricht).

Folgende ärztliche Untersuchungen werden erforderlich bei der Continentale

Wir sind davon bekanntlich weniger bis gar nicht begeistert und sehen dies kritisch. Insbesondere, da sich die Abfragezeiträume noch weiter ausweiten. Die extrem kundenunfreundlichen Gesundheitsfragen über 5 Jahre haben wir ja schon kritisiert. Wenn Du über 2.500 Euro absichern möchtest, erweitern sich diese noch:

Es wird also folgendes abgefragt:

“Bestanden in den letzten 10 Jahren oder bestehen bei Ihnen Krankheiten oder Störungen oder Beschwerden”

Kann dies eigentlich ein Mensch auf diesem Planeten sauber und ehrlich beantworten? Schwierig. Vielleicht, wenn man ein schlechtes Gedächtnis wie Olaf Scholz hat ala “Daran kann ich mich nicht mehr erinnern” 🙂. 

Ab einer monatlichen Berufsunfähigkeitsrente von über 2.500 Euro ist eine ärztliche Untersuchung oder ein ärztliches Zeugnis & die obigen Fragen erforderlich. Im Vergleich zum Markt schneidet diese Regelung leider nicht besonders gut ab. Viele andere Versicherer wie die Allianz, Bayerische, LV 1871, DEVK, Baloise, HDI und Canada Life bieten beispielsweise 3.000 Euro mit den regulären Antragsfragen an. In Bezug auf die Untersuchungsgrenzen für die medizinische Risikoprüfung sollte die Continentale diese daher überdenken und erhöhen, anstatt auf einen Wert zu verharren, der sich seit etwa zwei Jahrzehnten nicht verändert hat. Es gibt sogar Versicherer wie Universa, HUK-Coburg und Württembergische, die eine Grenze von 2.000 Euro haben (Stand August 2023).

Wenn Du eine Absicherung von 5.000 Euro bei der Continentale wünschst, gibt es aus unserer Sicht zwei gute Möglichkeiten:

  • Du teilst die gewünschte BU-Rentenhöhe von 5.000 Euro auf, sodass Du nur die normalen Gesundheitsfragen beantworten musst. Du könntest beispielsweise 2.500 Euro bei der Continentale und 2.500 Euro bei einem anderen Versicherer versichern. In diesem Fall erfolgt nur die Prüfung der finanziellen Angemessenheit. Weitere Informationen dazu findest Du auch im Abschnitt "Aufteilung auf zwei Gesellschaften / Versicherer".
  • Wenn Du alles bei der Continentale versichern möchtest, schließt Du zunächst einen Vertrag über 2.500 Euro ab, wartest auf die Policierung und erhöhst anschließend auf 5.000 Euro. Sollten unerwünschte Ergebnisse oder Befunde auftauchen, hast Du zumindest die 2.500 Euro sicher. Wenn alles reibungslos verläuft, bist Du mit 5.000 Euro bei der Continentale in der Berufsunfähigkeitsversicherung versichert. 

In unserem Blogbeitrag "Fälle aus der Praxis – so sichern wir hohe Renten in der Berufsunfähigkeitsversicherung ab!" gehen wir auch auf einige praktische Aspekte ein. Dies gilt sowohl für die Continentale als auch für praktisch jeden anderen Versicherer.

Eignet sich die Continentale für Studenten und Auszubildende in der Berufsunfähigkeitsversicherung?

Jein, der rote Faden zieht sich eher unabhängig davon, ob jemand in der Ausbildung oder im Studium ist. Sollte die Continentale z.B. die beste Lösung nach einer anonymen Risikovoranfrage sein und Dir als einziger eine normale Annahme anbieten bzw. es passt gerade die Berufsgruppe extrem gut, so kann die Continentale für Dich in Betracht gezogen werden. Es gibt nicht die riesigen Fallstricke für Studenten oder Azubis, aber die Nachversicherungen sind nicht so optimal gelöst, für eine dauerhaft bedarfsgerechte Absicherung. 

Du kannst unsere Empfehlung jetzt eher von der Gesamtbewertung abzielen, aus diesem Grund halten wir die Continentale nicht für die beste Lösung.

Wie hoch können sich eigentlich Schüler, Azubis und Studenten bei der Continentale in der Berufsunfähigkeit versichern?

  • Auszubildende können bei der Continentale maximal 1.500 Euro absichern
  • Bis zu 2.000 Euro kann man in den meisten Studiengängen absichern. Studiengänge bei Lehramt, Musik, Sport und künstlerische Tätigkeiten sind maximal 1.000 Euro möglich 
  • Schüler können bei der Continentale bis zu 1.500 Euro im Monat absichern
  • Hausfrauen können maximal 1.000 Euro absichern 
  • Bei Beamten ist ebenso schon ab einer monatlichen Rentenhöhe von 1.000 Euro Schluss (Beamte auf Lebenszeit, Probe, Widerruf), Ab A13 sind wir bei 1.500 Euro

Eignet sich die Continentale für Selbstständige in der Berufsunfähigkeitsversicherung?

Jein, es gibt zumindest folgende Regelung für Selbstständige. Eher Marktdurchschnitt:

“Berufsunfähigkeit liegt ebenfalls nicht vor, wenn die versicherte Person Selbstständiger oder Freiberufler ist und nach zumutbarer Umorganisation ihres Betriebs / ihrer Praxis weiterhin als Selbstständiger bzw. Freiberufler tätig ist oder sein könnte.

Zumutbar ist eine Umorganisation, wenn sie betrieblich und wirtschaftlich sinnvoll ist und die versicherte Person unter Berücksichtigung ihrer Gesundheitsverhältnisse, Ausbildung und Erfahrung und der bisherigen Lebensstellung weiterhin leitend tätig ist oder sein könnte. Hierbei berücksichtigen wir die Umstände des Einzelfalls und die höchstrichterliche Rechtsprechung. 

Eine Umorganisation ist nicht zumutbar, wenn sich dadurch das jährliche Einkommen aus beruflicher Tätigkeit um mehr als 20 Prozent gegenüber dem vor Eintritt der Berufsunfähigkeit erzielten durchschnittlichen jährlichen Einkommen der letzten drei Jahre vermindert. 

Wir verzichten auf die Prüfung einer möglichen Umorganisation, wenn der Selbstständige oder Freiberufler 

  • eine akademische Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat oder 
  • durchgehend in den letzten zwei Jahren vor Eintritt der Berufsunfähigkeit in seinem Betrieb / in seiner Praxis weniger als zehn mitarbeitende Personen mit der Ausführung der Arbeiten betraut hat 

und in seiner täglichen Arbeitszeit mindestens zu 90 Prozent kaufmännische, planerische, leitende oder organisatorische Innendienst-Tätigkeiten ausgeübt hat, es sei denn, eine Umorganisation wurde tatsächlich durchgeführt. Unter einer mitarbeitenden Person im Sinne dieser Bedingungen verstehen wir jede Person, die in dem Betrieb / der Praxis der versicherten Person im Rahmen der Geschäftsprozesse mitwirkt, ohne Berücksichtigung ihres arbeitsrechtlichen Status. 

Bei weisungsgebundenen Arbeitnehmern wird nicht geprüft, ob eine Umorganisation möglich ist.

Ansonsten gelten die weiteren Ausführungen zur BU der Continentale - die Bedingungen, Gesundheitsfragen und Absicherungshöhen sind ja identisch. 

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5. Nicht empfehlenswert - die Schüler Berufsunfähigkeitsversicherung der Continentale

Einen (leider) eigenen Unterpunkt ist die Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler bei der Continentale wert. Diese ist nämlich so aufgebaut, dass wir das Konstrukt für sehr gefährlich halten. Nicht falsch verstehen, für uns ist die Schüler Berufsunfähigkeitsversicherung eines der sinnvollsten Geschenke, welche man seinem Kind während der Schulzeit geben kann. Aber Schüler BU ist nicht gleich Schüler BU, wie man bei der Continentale sehen wird. Die Vorteile würden aber eigentlich auf der Hand liegen.

Sicherung des Gesundheitszustandes:

Die größte Herausforderung besteht darin, den Türsteher (die Risikoprüfung) zu passieren. Es wird äußerst detailliert und sorgfältig geprüft, ob und zu welchen Bedingungen man in die Versichertengemeinschaft aufgenommen werden kann. Besonders in jungen Jahren kann die Annahmequote etwas kniffliger sein, da der berufliche Lebensweg und die Entwicklung selbst vermeintlich kleiner Vorerkrankungen noch nicht feststehen. Der Informatiker wird bei der Pollenallergie kein Problem haben, der Bäcker hingegen schon. Die Risikoprüfung weiß aber nicht, was der Schüler mal machen wird.

Je früher Du die Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt, desto günstiger die Prämien

Je jünger Du beim Abschluss bist, desto niedriger sind die Prämien. Tatsächlich kommt es bei der Berechnung so weit, dass es finanziell kaum einen Unterschied macht, ob Du mit 15 oder mit 25 Jahren abschließt. Die insgesamt gezahlten Beiträge bis zum Alter von 67 Jahren liegen relativ nah beieinander.

Sicherung der Berufsgruppe – besonders wichtig für soziale und handwerkliche Berufe

In den letzten Jahren hat sich ein deutlicher Trend abgezeichnet: Die Einteilung der Berufsgruppen wurde immer differenzierter. Vor 15-20 Jahren gab es nur zwei Berufsgruppen: "körperliche Tätigkeiten" und "nicht körperliche Tätigkeiten". Heute haben wir es bei den meisten Versicherern mit zehn oder mehr Berufsgruppen zu tun. Auch weitere persönliche und berufliche Merkmale fließen vermehrt in die Bewertung ein. Dies hat den Vorteil, dass Prämien für Akademiker immer erschwinglicher werden. Allerdings leiden vor allem körperliche Berufe, aber auch soziale Berufe mit hoher Belastung unter dieser Entwicklung.

Eine (gute!) Schüler-Berufsunfähigkeitsversicherung bietet einen Ausweg aus dieser Problematik. Hier kann man nie in eine ungünstigere Gruppe eingestuft werden, sondern nur in eine bessere.

Was kritisieren wir jetzt an der Schüler-Absicherung der Continentale?

Es gibt schlichtweg eine Nachmeldepflicht, wenn Du ins Berufsleben einsteigt. Es wird dann der aktuelle Beruf herangezogen.

Sehr kundenunfreundlich. Lassen wir das klarstellen: Nach Deinem Schulabschluss musst Du Deine neue berufliche Tätigkeit melden (kann auch ein Studium sein). Es ist keine "kann", sondern eine "muss"-Anforderung. Daraufhin wird eine neue Bewertung vorgenommen. Du kannst Dir sicherlich vorstellen, wie unvorteilhaft diese Regelung für junge Leute ist, die in handwerklichen, sozialen oder generell "riskanten" Berufen arbeiten. In solchen Fällen kann der Beitrag schnell das Doppelte oder sogar das Dreifache erreichen. Und das, obwohl Deine Eltern möglicherweise den Gesundheitszustand und Dein Eintrittsalter gesichert haben. Doch leider spielt das keine Rolle für die Berufsgruppeneinstufung. In der Berufsunfähigkeitsversicherung der Continentale musst Du Deinen aktuellen Beruf nachmelden.

Was ist, wenn ich der Continentale den Wechsel ins Berufsleben nicht nachmelde?

Dann wird Deine Berufsunfähigkeitsversicherung in eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung umgestellt.

Es ist ja leider immer wieder so, dass Versicherungen für uns Deutschen etwas “Lästiges” sind. Man selbst kümmert sich nicht darum, der Berater ist über alle Berge geflogen. Die Versicherung schreibt einem, man muss etwas machen, man denkt sich “wird schon nicht so schlimm sein” und heftet es ab. Mit dieser Taktik hat man auf einmal eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung in der Hand, anstatt einer Berufsunfähigkeitsversicherung. 

Weiteres, böses Foul - zusätzliche Gesundheitsfrage im Continentale Antrag für Schüler

Im Antrag auf die Schüler Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es eine zusätzliche Gesundheitsfrage mit:

“War in den letzten 5 Jahren oder ist aktuell eine besondere Förderung wegen Lernschwierigkeiten, Teilleistungsschwächen, Sprachstörungen oder Verhaltensauffälligkeiten erforderlich oder angeraten?”

Nachhilfe ist heutzutage ein übliches Vorgehen und keineswegs ein negatives Zeichen. Tatsächlich sehen wir dies möglicherweise sogar als sehr positiv an. Allerdings bleibt die Frage bestehen: Was genau bedeutet "besondere Förderung aufgrund von Lernschwierigkeiten oder Verhaltensauffälligkeiten"? Für uns ist diese Definition recht vage und nicht immer eindeutig zu beantworten. Wie sollen dann erst die Eltern damit umgehen können?

Es gibt mittlerweile so gute Anbieter in der Schüler Berufsunfähigkeitsversicherung wie z.B. die LV 1871, Allianz, Nürnberger, Bayerische, Baloise und mit Abstrichen vielleicht noch die HDI, Alte Leipziger und dem Volkswohl Bund - da mutet es wirklich komisch an, dass die Continentale immer noch eine so extrem kundenunfreundliche Regelung getroffen hat. Finger weg! Eine ähnlich bescheidene Regelung hat zudem noch die AXA sowie die Ergo niedergeschrieben. Schade. 

Solltest Du Dich für diese Thematik interessieren, dann kontaktiere am besten einen versierten Versicherungsmakler und nicht direkt den Versicherer beim Wunsch einer Schüler-Berufsunfähigkeitsversicherung. Im Artikel “Was kostet eine Schüler Berufsunfähigkeitsversicherung” findest Du eine erste Indikation, unter “Worauf bei einer Schüler BU achten” die wichtigsten Punkte nochmals zusammengefasst. Seit Mai 2023 kann die Schülerabsicherung seit dem Update der LV 1871 übrigens auch schon ab sechs Jahren erfolgen.


6. So sind die Beiträge der Continentale Berufsunfähigkeitsversicherung

Auch bei der Continentale zeigt sich dasselbe Muster. Die Prämien sind für weniger risikoreiche Berufe günstiger, während körperlich anspruchsvolle Berufe höhere Prämien haben. Dies wird in der untenstehenden Tabelle veranschaulicht, aber auch just in dem Augenblick, als der Verfasser von diesem Artikel selbigen schrieb & recherchierte:

Es sei jedoch keine Kritik an die Produktentwickler in Dortmund, da dies generell ein weit verbreitetes Problem in der Berufsunfähigkeitsversicherung ist. Daher ist es von großer Bedeutung, sich frühzeitig um eine angemessene Absicherung zu kümmern, idealerweise schon mit einer Schüler Berufsunfähigkeitsversicherung (dann aber bitte nicht bei der Continentale).

Schauen wir uns also die Beiträge der Continentale an

Student mit 1.000 € Absicherung bis 67 Jahre bei der Continentale:

Beruf / EingruppierungAlterNettobeitragBruttobeitrag
Student Humanmedizin20 Jahre24,19 Euro40,32 Euro
Student Wirtschaftsingenieurwesen20 Jahre31,93 Euro53,21 Euro
Student Sozialwissenschaft20 Jahre42,82 Euro71,36 Euro
Student Rechtswissenschaft (Zielberuf Jurist)20 Jahre31,79 Euro52,98 Euro
Student Informatik22 Jahre28,45 Euro47,41 Euro
Student Psychologie23 Jahre29,66 Euro49,43 Euro

Angestellter mit 1.500 € Absicherung bis 67 Jahre bei der Continentale:

Beruf / EingruppierungBürotätigkeitAlterNettobeitragBruttobeitrag
Friseur0 %35 Jahre153,38 Euro255,97 Euro
Industriemechaniker30 %35 Jahre98,63 Euro164,38 Euro
Entwicklungsingenieur90 %35 Jahre41,14 Euro68,57 Euro
Schreiner0 %30 Jahre137,91 Euro229,85 Euro
Bürokaufmann100 %30 Jahre70,89 Euro118,14 Euro
Mathematiker100 %35 Jahre49,77 Euro82,94 Euro
Informatiker90 %30 Jahre33,25 Euro55,42 Euro
Bankkaufmann100 %35 Jahre75,66 Euro126,11 Euro

Angestellter im öffentlichen Dienst mit 1.500 € & Absicherung bis 60 Jahre (länger geht nicht)

Beruf / EingruppierungBürotätigkeitAlterNettobeitragBruttobeitrag
Realschullehrer100 %40 Jahre124,13 Euro206,88 Euro

Selbstständiger mit 2.500 € Absicherung bis 67 Jahre bei der Continentale

Beruf / EingruppierungBürotätigkeitAlterNettobeitragBruttobeitrag
Allgemeinarzt60 %3580,37 Euro133,93 Euro
Rechtsanwalt100 %40103,70 Euro172,83 Euro
Steuerberater100 %4094,05 Euro156,75 Euro

Berechnungen Stand 09 / 2023

Es fällt auf, dass bei der Continentale in der Berufsunfähigkeitsversicherung eine beträchtliche Differenz zwischen dem Netto- und dem Bruttobeitrag besteht. Aufmerksame Leser der verlinkten Artikel werden jedoch feststellen, dass wir dieses Thema nicht als besonders bedeutsam erachten. Obwohl es oft in den Medien diskutiert wird, sind in der Praxis ganz andere Faktoren maßgeblich für die Beitragserhöhungen (bzw. die Reduzierung der Überschüsse, um es korrekt auszudrücken). Wie bereits oben erwähnt, hat die Continentale die Beiträge noch nie erhöht, auf diese Tatsache ist man sehr stolz (und das zu Recht). Dies offenbart man auch in den Antragsunterlagen mit

“•Verantwortungsbewusst – Verlässliche und stabile Prämienkalkulation. Nettobeiträge noch nie angepasst”

Im Gegensatz zu Swiss Life, Universa, Zurich oder dem Prestige Tarif der Bayerischen, behält sich die Continentale die Möglichkeit vor, die Beiträge auch über den Bruttobeitrag zu erhöhen, da sie nicht auf Paragraph 163 verzichtet. Die Investment-BU der Gothaer hingegen verfolgt einen völlig anderen Ansatz, der keine klassische Kalkulation beinhaltet, sondern auf einer fondsbasierten Grundlage beruht, die mit Chancen und Risiken verbunden ist. Es gibt also durchaus verschiedene Arten der Beitragskalkulation, die Continentale befindet sich hier in der klassischen. 

In unserem Artikel "Was kostet eine Berufsunfähigkeitsversicherung" gehen wir allgemein auf die Thematik ein, wie sich die Beiträge zusammensetzen.

 


7. Update & Downloads & Bewertungen zur Continentale Berufsunfähigkeit

Updates Continentale Berufsunfähigkeitsversicherung 

Seit Veröffentlichung von diesem Artikel (10 / 2023) gab es keine Updates der Continentale Berufsunfähigkeitsversicherung (prägnante Veränderungen werden im Artikel eingebaut).

 

Testergebnisse & Bewertungen über die Continentale

Die üblichen Verdächtigen sehen die Continentale Berufsunfähigkeitsversicherung so in ihren Test´s:

HerausgeberBewertungStand/ Ausgabe
Franke & BornbergFFF+ | hervorragend (Note 0,5)01/2021
Morgen & Morgen5 Sterne | ★★★★★ | sehr gut05/2022
Check 24Tarifnote: Gut (Note 1,6)09/2023
Stiftung Warentest/ FinanztestGut (Note 1,7)05/2021

Wir möchten hier ehrlich sein und betonen, dass solche Bewertungen, Siegel, Auszeichnungen oder Noten in unserer Beratung für Berufsunfähigkeitsversicherungen faktisch keine entscheidende Rolle spielen. Wir können nachvollziehen, dass Verbraucher in der komplexen Welt der BU nach Orientierung suchen, aber wir betrachten Ratings als nicht besonders hilfreich. Oft sind sie zu ungenau und allgemein gehalten. Nicht selten gibt es beispielsweise 50 Testsieger aus 62 getesteten Ergebnissen. Der Grund dafür ist häufig, dass Ratings ein lukratives Geschäft sind, bei dem Versicherungsunternehmen mit diesen Siegeln werben und so das Vertrauen in ihre Marke stärken möchten. Dies ist legitim. Wir selbst verwenden Kundenbewertungen und Durchschnittsnoten als eine Art Bewertungssystem für unsere Dienstleistungen, was im Prinzip als unser eigenes "Rating" angesehen werden kann.

Jedoch sollte man vorsichtig sein, wenn Geld im Spiel ist und Versicherer Siegel kaufen können, um damit zu werben. Auch einige Versicherer richten ihre Tarife möglicherweise ausschließlich nach Ratings und Vergleichsportalen aus. Diese berücksichtigen zwar viele Aspekte, aber jede BU-Anfrage ist einzigartig, insbesondere in Bezug auf die Berufsunfähigkeitsversicherung.

Ebenso vernachlässigen wir die Prozess- und Leistungsquote bei unserer Beratung.

DieAnnahmequote in der BU-Versicherung ist eine Kennzahl, die wir nicht für relevant halten. Sie gibt an, wie viele Anträge in der Berufsunfähigkeitsversicherung angenommen werden. Da wir und hoffentlich auch jeder andere Vermittler mit anonymen Risikovoranfragen arbeiten, steht die Annahme im Grunde vorher fest. Wir reichen nur dann einen Antrag ein, wenn wir vorher eine Zusage erhalten haben. Daher sollte diese Kennzahl eigentlich bei 100 Prozent liegen.

Auch die Prozess- und Leistungsquote halten wir für nichtssagend. Sie beschreibt zwar die aktuelle Situation, aber der Leistungsfall tritt möglicherweise erst in 20 Jahren ein. In dieser Zeit kann sich viel ändern, und einzig die Vertragsbedingungen und die saubere Antragstellung sind entscheidend. Die Ratingagentur Morgen & Morgen stuft sogar Versicherer als negativ ein, wenn ihre Leistungsquote zu hoch ist, was bedeutet, dass im Vergleich zum Markt zu leicht geleistet wird. Jeder Versicherer versichert zunächst einen Querschnitt der Gesellschaft und wird sicherlich auch eine gewisse Anzahl von Fällen bearbeiten müssen. Zudem werden Versicherer mit hohem Neugeschäft eher bestraft, da die Quote für vorvertragliche Anzeigepflichtverletzungen wahrscheinlich ansteigt. Dies geschieht wahrscheinlich, weil nicht jeder seine Gesundheitsgeschichte so sorgfältig aufarbeitet wie wir und einige andere Kollegen.

Die Frage nach einer Rechtsschutzversicherung in Bezug auf die Berufsunfähigkeitsversicherung wird oft gestellt, und deshalb haben wir auch den verlinkten Artikel dazu verfasst. Wir halten eine Rechtsschutzversicherung grundsätzlich für eine sinnvolle Investition im Alltag, aber sie allein wegen des Abschlusses einer Berufsunfähigkeitsversicherung in Betracht zu ziehen, sehen wir eher skeptisch. In der Regel ist der Weg über einen spezialisierten Versicherungsberater die bessere Option. Wir empfehlen jedoch dringend den Abschluss einer Rechtsschutzversicherung, jedoch nicht ausschließlich aufgrund einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Es ist ratsam, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.

Ist das persönliche Service Zertifikat der Continentale ein Vorteil als Kunde?

Jedem Antrag bzw. vorvertraglichen Vertragsbedingungen liegt ein Zertifikat bei, welches ein gutes Gefühl geben soll im Leistungsfall.

Die Grundidee finden wir gut, da mitunter die größten Ängste der Kunden “die Versicherer winden sich, wenn Sie leisten sollen” sind. Können wir zwar nicht bestätigen, aber der mediale Tenor ist halt leider so. Wir halten das Zertifikat aber für Marketing, aufgrund:

  • Eine Kontaktaufnahme von 48h ist zwar schön und gut, aber halten wir für nicht zielführend. Lieber wartet man eine Woche. Bei einem Leistungsantrag geht es nicht um wenige Tage. 
  • Grundsätzlich sollte ein Leistungsantrag immer über einen spezialisierten Versicherungsberater laufen und sollte nicht selbst in die Hand genommen werden. Mehr dazu unter “Unsere Vorgehensweise im Leistungsfall”. 
  • Noch schlimmer ist ja fast schon, dass man anbietet, dass eine medizinische Fachkraft nach Hause kommt und diese den Leistungsantrag aufnimmt. Da kann man extrem viel falsch machen. In einer Situation, wo die versicherte Person eh schon krank ist. 
  • Bekommt man nicht innerhalb 48 h die erste Rückmeldung oder es gibt keinen festen Ansprechpartner, bekommt man 50 Euro als Prämie. Nun ja…..

Die Idee des Zertifikats ist gut, aber für uns eher Marketing. Da finden wir ja schon dieHilfe im BU-Leistungsantrag mit der Übernahme eines Versicherungsberaters / Anwaltbis zu einer gewissen Höhe fast schon charmanter und trotzdem fanden wir diese Umsetzung noch nicht ausgereift. 

 

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8. Fazit & Erfahrung zur Continentale Berufsunfähigkeitsversicherung

So, wie ist nun also unser Fazit zur Berufsunfähigkeitsversicherung? Irgendwie ernüchternd. Klar, wir haben vor etlichen Jahren öfters mal die Continentale vermittelt, aber seit 2018 kommt das eigentlich gar nicht mehr vor. Liegt natürlich zum einen auf unserer Spezialisierung auf verschiedene Zielgruppen wie Ärzte, MINTler, Ingenieure und Kammerberufe. Hier stellt die Continentale in unseren Augen gegenüber dem gehobenen Marktsegment keine Alternative dar. Brandgefährlich ist die Continentale sogar bei der Schüler Berufsunfähigkeitsversicherung.

Uns schrecken vor allem zwei Punkte ab. Zum einen vor allem die Gesundheitsfragen, die eigentlich extrem gefährlich für den Verbraucher sind. Von diesen offenen Fragestellungen und teilweise manchen, verlängerten Abfragezeiträumen gegenüber dem Marktschnitt sind wir eher vorsichtig eingestellt.
Zudem fehlt uns das gewisse Extra für unsere Zielgruppen. Beginnen Studenten bei der Continentale (insbesondere bei einer Zwei-Vertragslösung), so sind die Erhöhungsmöglichkeiten sehr eingeschränkt gegenüber anderen Versicherern. Befindet man sich schon im Berufsleben, kann die finanzielle Angemessenheit so gar nicht überzeugen. Ein bisschen Stirnrunzeln gibt es auch bei der Thematik mit der Schüler-Absicherung. Diese ist ja seit Jahren wirklich miserabel gelöst. Da muss man doch mal in die Potte kommen und eine freundlichere Lösung anbieten.

Es gibt für uns wirklich wenig Gründe, die Continentale z.B. einer LV 1871, Volkswohl Bund, Baloise, Bayerische, Alten Leipziger oder gar einer Allianz vorzuziehen. Zudem - das ist jetzt wirkliche her subjektiv - schrecken uns irgendwie die Erfahrungsberichte im Leistungsfall etwas ab (= extrem scharfe Prüfung der vorvertraglichen Anzeigepflicht)

Es kann aber sicherlich Situationen und Berufsbilder geben (vornehmlich im sozialen oder handwerklichen Bereich), wo die Continentale eine gute Lösung darstellt. Extreme handwerkliche Fehler findet man jetzt nicht in den Vertragsbedingungen. Wir denken weiter, dass wir die Continentale wahrscheinlich 1-2 mal im Jahr vermitteln werden, aber das ist weiterhin nur ein 0,X Prozent Bruchteil der gesamten eingereichten Neuanträge von den Bierls. Aber wer weiß, vielleicht nimmt man sich unsere Kritik zu Herzen und verbessert einige Punkte? So viel kostenfreies Consulting in diesem Beitrag und generell auf unserer Homepage dürfte selten sein 🙂.