Wichtig & Bitte beachten: 

Wir können derzeit keine Anfragen mit folgenden Wünschen annehmen & bearbeiten:

  1. Reine Prüfung des bisherigen Riestervertrages (außer es geht um einen DWS Vertrag, der vorher kostenfrei auf uns übertragen wurde - siehe unten)

Wir denken, dass wir verdammt gute Arbeit machen, müssen aufgrund mangelnder Kapazitäten aber Prioritäten setzen. Aus diesem Grund bieten wir eine Beratung nur noch Vollmandaten (oder die es werden möchten?) an - unsere Beweggründe kannst Du unter "Wir fokussieren uns auf Bestands- & kommende Vollmandate*!" nachlesen. Wir ersinken leider (?) in Neuanfragen & Empfehlungen und möchten unser Serviceverhalten weiterhin aufrecht erhalten - im Bereich Riester können wir dies aber nur für Vollkunden bieten. Wir möchten damit niemanden abschrecken, aber jeder hat die Chance, bei uns Vollmandat zu werden (= wir verwalten alle Versicherungsverträge). 

Wie man bei uns Kunde wird, kannst Du unter "
So wirst Du Kunde bei den Bierl´s - unser Workflow zur Erfassung Deiner Daten!" nachlesen. 

Eine Ausnahme bilden hierbei DWS Verträge mit einem Guthaben von über 10.000 Euro (sollte es ein Vertrag ses Ehepartner sein, dann auch weniger). Diese prüfen wir, wenn wir diese vorher in unsere Betreuung übernehmen dürfen (es ändert sich nichts für Dich am Vertrag). Danach prüfen wir gemeinsam, ob es nicht eine bessere Lösung gibt. Wenn nicht, dann sind wir der neue Ansprechpartner für den DWS Vertrag
? (gilt auch, wenn der Vertrag Beitragsfrei gestellt wird). In extrem kompliztierte Vorgänge ala "Ich hab Geld aus dem Riester für die Baufinanzierung entnommen, dazu zahlt mein Arbeitgeber hierbei noch ein und jetzt erkannt das Finanzamt die Steuervorteile nicht mehr an" können wir aber nicht entgegennehmen. Riester eignete sich nie, nie für die Herausnahme zwecks Wohneigentum - gibt nur immer Ärger...

Bitte folgendes Formular in simplr hochladen (oben rechts deine Daten sowie die Depotnummer eintragen, auf Seite 1+2 dann bitte unterschreiben- Alternativ uns per Email Ausnahmsweise schicken)

Wie Du evtl. schon mitbekommen hast, halten wir die Anlage für die Altersvorsorge & den Vermögensaufbau in Investmentfonds für unerlässlich und sehen dies als sehr wichtig an. Wie kommt es aber dann, dass wir (und eigentlich sämtliche weitere Marktteilnehmer, welche 1 und 1 zusammenzählen und als Ergebnis nicht 3 herauskommt) einen Riesterfondssparplan der nicht ganz unbekannten Gesellschaften Deka (vor allem über die Sparkasse vermittelt), DWS (DWS Riesterrente Premium und Toprente / Deutsche Bank und freie Vermittler) und Union Investment (UniProfiRente / Volks- und Raiffeisenbank) ablehnen? Wenn Du diesen Beitrag gelesen hast, wirst Du genauso denken und den Riestervertrag am liebsten von heute auf morgen ändern. Hast Du nämlich diese Riesterrente, so kannst Du Dich glücklich schätzen, die teuerste Form der Riester zu besitzen – das dicke Ende kommt zum Schluss ;-). 

Dies sind jeweils Punkte, die nicht wiederlegt werden können, da diese die Schwachstelle des Konstruktes Riesterfondssparplan bei der Deka, DWS und Union Investment (UniProfiRente) gnadenlos aufdecken. Es ist schade, aber wir können es leider nicht ändern. Das Problem an der ganzen Thematik ist die Tatsache, dass ein Riesterfondssparplan keine lebenslange Rente garantieren kann und vor allem darf (vom Gesetzgeber so gewollt). Der biometrischen Absicherung (und nichts anderes ist das Langlebigkeitsrisiko) sind Versicherungen vorbehalten. Der Gesetzgeber sagt, dass dies Anbieter über Fondsriester nicht können und vor allem einfach nicht dürfen. Dieser kleine Unterschied wird Dir in der Rentenphase mehrere zehntausend Euro kosten. Egal, was Dir Dein Bankberater, der Kumpel von der Feuerwehr oder ein angeblich freier Vermittler erzählt. 


1. Keine monatlich garantierten Renten bei der Deka, DWS oder Union Investment!

Wie wir jetzt wissen, muss ein Riesteranbieter eine monatliche Rente ausbezahlen. Bis an das Lebensende. Bei einer Rentengarantiezeit noch etwas länger (aber dies soll nicht der Punkt sein) an die Hinterbliebenen. Ein Fondssparplan in der Riesterrente muss aus gesetzlichen Gründen dafür eine Rentenversicherung ab dem 85. Lebensjahr abschließen, um diese lebenslange Rente garantieren zu können. Dies muss er auch machen, auch wenn Du das nicht möchtest oder ggf. auch schwer krank bist und eine geringere Lebenserwartung hast.
Diese Rentenversicherung ab 85 Jahren wird mit dem Beginn der Rentenphase abgeschlossen, heimlich still und leise. Bei der Einführung der Riesterrente im Jahr 2001 rechnete man damit, dass ca. 10-15 % Einmalbetrag der bis dahin angehäuften Summe (bestehend aus Einzahlungen, Zulagen und ggf. Wertentwicklung) genügten. Rechnen wir also kurz: Von angenommen 100.000 Euro in der Riesterrente werden zwischen 10.000 Euro und 15.000 Euro abgezwackt. Nur noch 85.000 Euro kommen in die Rentenphase zu unbekannten Rechnungsgrundlagen. Merke: Dies war im Jahr 2001 so.

Sehen wir uns aktuelle Werte in der Riesterrente des Anbieters DWS an:

Quelle: ProRiester / Softfin

Mittlerweile sind wir nicht mehr bei den vorher geschätzten 10 – 15 %, sondern 2017 sind wir bei 31 %. Von 100.000 eingezahlten Euro (+Zulage und ggf. Wertsteigerung) werden Dir knapp ein Drittel abgezogen. Stand jetzt (2017). Sehen wir uns aber den graphischen Verlauf an:

Quelle: ProRiester / Softfin

Wie alt bist Du gerade? 25? 30? 35? 40? Wann ist Dein Eintritt ins Rentenalter geplant? Mit 67 Jahren? Wie viele Jahre hast Du denn Zeit? Sieh Dir die obigen Zahlen genau an. In weniger als 15 Jahren hat sich die Einmalzahlung für die Rentenversicherung ab 85 Jahren fast verdoppelt. Dieses Szenario ist vor allem der (glücklicherweise) steigenden Lebenserwartung geschuldet. Dies ist für uns Bürger zwar natürlich absolut positiv und ein Segen, aber für Riesterfondssparpläne eine einzige Katastrophe. Jeder Monat, welchen Du statistisch länger lebst, wirkt sich direkt auf Deine Rente aus!
Und was denkst Du? Werden wir aufgrund des medizinischen Fortschrittes, der nicht mehr so stark körperlichen Arbeitsweise und der immer gesünderen Ernährung langfristig eher älter oder dreht sich das Pendel wieder um?

Statistik der letzten 10 Jahre in Sachen Lebenserwartung:

Quelle: www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2016/03/PD16_072_12621.html (Bitte beachten: Riesterrenten dürfen seit 2006 nur als Unisex Tarife angeboten werden. D.h. es darf kein Unterschied zwischen Mann & Frau gemacht werden. Somit wird natürlich eher die Lebenserwartung der Frau herangezogen, da diese statistisch länger lebt).

Allein in den letzten 10 Jahren hat sich für Neugeborene die Lebenserwartung um ca. zwei Jahre verlängert. Für angehende Rentner mit 65 Jahren stieg diese zwischen 1,1 und 1,4 Jahre. Man meint, dass dies nicht so viel ist, aber selbst diese Zahlen haben eine imposante Auswirkung auf die Einmalzahlung ab 85 Jahren (welche ihnen aber schon ab dem Renteneintrittsalter abgezogen werden).
Man muss kein Fachmann sein, um zu erkennen, dass sich dieser positive Trend der Langlebigkeit noch weiter fortsetzen wird. Jeden Monat, welchen Du statistisch länger lebst, wirkt sich sofort auf die Rentenhöhe Deines Riesterfondssparplanes aus. Du musst also direkt hoffen, dass die Lebenserwartung in Deutschland zurückgeht. Wir wissen, das klingt makaber. Die Riesteranbieter greifen hierfür auf die Sterbetafel zurück, welche in der Regel dynamisch jedes Jahr wandern kann und auch wird.

2. Bist Du Spekulant mit Deiner Altersvorsorge?

Du bist jetzt 30 Jahre alt und zahlst noch 37 Jahre in die Riesterrente ein. Um wie viel Jahre werden wir älter werden? Weißt Du das? Steigt unsere Lebenserwartung um zwei Jahre an? Oder um fünf Jahre? Jegliche negative Änderung (auch wenn es sonst ja meist positiv ist älter zu werden) in dieser Hinsicht wird sich direkt auf Deine Rentenhöhe auswirken. Möchtest Du mit Deiner Altersvorsorge spekulieren? Dann solltest Du unbedingt Deinen Riesterfondssparplan bei der Deka, DWS oder Union behalten.

Wenn Du jedoch langfristige Planungssicherheit möchtest, so musst Du Dir die Rechnungsgrundlagen schon jetzt sichern, im Jahr des Abschlusses.
Wenn Du jetzt die Idee hättest mit „statt einer monatlichen Rente lasse ich mir einfach alles auszahlen“, dann ist dies leider auch nicht zielführend. Zu Rentenbeginn kannst Du max. 30 % des angesparten Kapitals förderunschädlich auszahlen lassen. Bei den restlichen 70 % wäre es eine förderschädliche Verwendung. D.h. sämtliche erhaltene Zulagen und Steuervorteile musst Du an Vater Staat zurückzahlen (Finanzamt & Zulagenstelle). Dies können mehrere zehntausend Euro sein. Somit bist Du quasi dazu verpflichtet (was auch der Sinn von Riester sein soll), die monatliche Rente anzunehmen. Nur die Höhe steht eben noch nicht fest ;-).

Selbst die Riesterfondsanbieter DEKA, DWS und Union Investment haben erkannt – sie sind das teuerste Produkt.

Seit dem Jahr 2017 gibt es bei jeglicher Riesterrente sogenannte Produktinformationsblätter. Diese sind zwar oftmals nicht wirklich so aussagekräftig, aber eine Zahl ist hier sehr interessant. Nämlich die der „Verwaltungskosten der Investmentfonds“:

Quelle: Proriester / Softfin / Produktinformationsblatt DWS

Hier steht, dass es eine Kostenbelastung von bis zu 100 % geben darf.
Ähm. Das sitzt. 100 % von dem eingezahlten Kapital sind wie viel? Genau, richtig geraten. Klar, es ist nur eine theoretische Zahl, aber nochmal die Frage: Möchtest Du mit Deiner Altersvorsorge spekulieren? Riester ist i.d.R. der erste Baustein für die Sicherung des Wohlstandes im Alter. Damit geht man nicht ins Casino und lässt den Zufall gewinnen oder verlieren. Wobei alle Berechnungen danach aussehen, dass wir älter werden und die Langlebigkeit steigt und somit die Quote für die Rentenversicherung ab 85 Jahren bei einem Riesterfondssparplan höher ausfällt. Hätte man im Casino dann doch mal die andere Farbe gewählt...

Auch in den Bedingungen steht es ganz klar drin. Wir wissen es selber, das Kleingedruckte zu lesen macht keinen Spaß und wird quasi auch nie gemacht. Aber schon interessant, was sich dort alles findet.

Quelle: Proriester / Softfin / Produktinformationsblatt

Die genauen Bedingungen der Rentenversicherung werden im Rentenbezugsalter festgelegt. Prost, Mahlzeit.

Dieses Problem gilt übrigens auch für jegliche Riesterbanksparpläne, die zwar in der Einzahlphase sehr kostengünstig erscheinen, aber genauso wie bei einem Fondssparplan das dicke Ende zum Schluss kommt. Bei einem Banksparplan hat man zudem faktisch keinerlei Möglichkeiten auf eine gewisse Rendite (die beim Riesterfondssparplan theoretisch möglich wäre, aber darauf kommen wir gleich zurück).

Zudem gibt es nun erste Banken, welche einen negativen Zins auf den Banksparplan bei der Riesterrente aussprechen. 

Quelle & weiterführende Links:
Handelsblatt: Negativzinsen bei Riester-Sparverträgen unter Umständen erlaubt
Süddeutsche: Banken dürfen Negativzinsen auf Riester-Kunden abwälzen
 

„Dann wechsle ich kurz vor der Rentenphase zu einer Riesterversicherung“

Ebenfalls eine gute Idee, scheitert aber wieder in der Praxis. So gibt es mittlerweile nicht wenige Anbieter am Markt, welche ein maximales Eintrittsalter von 48, 50 oder 52 Jahren haben. Dies dürfte sich in der Zukunft noch eher verschärfen.

„Aber vielleicht hole ich durch einen Riesterfondssparplan eine höhere Rendite heraus?“

Nächste gute Idee, die aber in der Praxis gnadenlos scheitert. Hierzu sehen wir uns einige Beispiele an. Bei jeglichen Riesterrenten gibt es eine Beitragsgarantie zu Rentenbeginn. Bitte diese Beitragsgarantie nicht verwechseln mit der Höhe der Rente im Bezugszeitraum. Die Beitragsgarantie bei Riester sagt aus, das mind. die eingezahlten Beiträge und die Zulage mit Rentenbeginn durch den Anbieter garantiert sein müssen.

Dies klingt eigentlich erst einmal gut, denn als Laie würde man meinen „Super, dann kann ich in Aktien sparen und habe eine komplette Beitragsgarantie“. Aber das ist der Crux an der ganzen Geschichte – die Anbieter wie die DWS, Deka oder die Union Investment sichern sich hier natürlich ab in der Riesterrente. Auch wenn Aktien(fonds) langfristig die beste Anlage darstellen mit durchschnittlichen Renditen von 7 % p.a., so wird das leider nicht im Riesterfondssparplan umgesetzt.

Hauptsächlicher Beweggrund sind hier vor allem die niedrigen Zinsen. Bei Einführung der Riesterrente im Jahr 2001 gab es noch deutlich höhere Zinssätze für vermeintlich sichere Anlagen. Mit diesem erhöhten Niveau mochte man die Beitragsgarantie bewerkstelligen. Bekomme ich ca. 6 % p.a. für meine Zinspapiere, so kann ich mit einem geringeren Anteil an Anleihen & Rentenfonds die Garantie bewerkstelligen. Jetzt haben wir für „sichere“ Anlagen ein Renditeniveau von vielleicht 0,0-0,6 % (Stand Juni 2017). Wie soll man hier nach Abzug der Kosten noch eine Garantie darstellen können? Die Riesterfondsanbieter bekommen aber (trotz sämtlicher wissenschaftlicher Ergebnisse) bei einer hohen Aktienquote kalte Füße und setzen vor allem auf festverzinsliche Wertpapiere, die zwar nichts bringen, aber keine (vermeintlichen) Verlustrisiken haben.

Das renommierte Fachmagazin „Wirtschaftswoche“ hat dieses Problem in einem Kommentar treffend beschrieben:

Quelle: Wirtschaftswoche, erworbenes Printmagazin.

Wir zitieren die wichtigste Passage:

„Die Sparpläne halten ihr Versprechen nicht. Wenig Sparer profitieren von den Renditen am Aktienmarkt, das Geld fließt meistens in niedrig verzinste Anleihen“.

Dem ist wirklich so, was wir Dir auch gleich präsentieren können. Auch in unserem Bestand befinden sich noch einige Riesterfondssparpläne (aus den verschiedensten Gründen), deshalb können wir direkt auf Live-Daten zurückgreifen.

Davor möchten wir Dir aber kurz in einem kleinen Video anschaulich vorstellen, weshalb die Strategie mit einem Riesterfondssparplan dank "iCCPI" in der heutigen Zeit nicht funktioniert. Diese ca. acht Minuten lohnen sich auf jeden Fall - es ist humoristisch aufgebaut. Auch auf die spätere Thematik von steigenden Zinsen wird eingegangen. 

Nun aber zu einem direkten Beispiel eines 1989 geborenen Riesterfondssparer. Dieser hat also noch knapp 40 Jahre Zeit bis zu Rentenbeginn (Stand 07.06.2017):

Quelle: DWS Partner Portal Interner Bereich

Insgesamt sind 4.405 Euro in dem Riestervertrag. Davon 4.322 Euro in festverzinslichen Wertpapieren, welche keine nennenswerte Rendite bringen. Nur knapp 83 Euro befinden sich in reinen Aktienfonds. Das sind ca. zwei Prozent für eine 28-jährige Person. Woher soll hier die Rendite kommen? Klar, man kann hoffen, dass die Zinsen wieder stark steigen können. Dies wird nach unserem Ermessen aber noch sehr lange auf sich warten lassen. Zudem stellen wir Dir wieder die Frage: Möchtest Du mit Deiner Altersvorsorge hoffen und beten, das Zinsen wieder steigen werden oder gehst Du bei Deiner Altersabsicherung mit kühlem Kopf vor?

Aber das obige Beispiel ist keine Ausnahme, wie wir jetzt sehen bei einem 1983 geborenen Sparer (Stand 07.06.2018):

Quelle: DWS Partner Portal Interner Bereich

Dieser hat derzeit knapp 10.000 Euro in seinem Riestervertrag. Davon sind momentan 193 Euro in Aktienfonds investiert und über 9.600 Euro in renditeschwachen Anlagen. Und das, obwohl er monatlich 162,17 Euro einzahlt und bis Rentenbeginn noch über 30 Jahre Zeit hat. Wir haben seit dem Jahr 2009 einen fabelhaften Kursverlauf der weltweiten Aktienmärkte. Es kommen sicherlich wieder turbulentere Zeiten. Aber wenn man mit den Riesterrenten in den letzten Jahren schon nicht an den weltweiten Kurssteigerungen teilnahm, wann dann?


3. Steigende Zinsen bereiten Riesterfondssparplänen wie der DWS große Probleme!

Zudem gibt es ein Risiko an massiven Kursverlusten bei steigenden Zinsen. Hört sich komisch an, aber das zeigen wir Dir jetzt auf. In den oben genannten Beispielen liegt der größte Teil des Riestersparvertrages in dem Investmentfonds „DWS Vorsorge Rentenfonds XL Duration“. Dieser legt ausschließlich in festverzinsliche Wertpapiere an, die bester Bonität sind. Klingt gut, ist es nicht. Diese bringen dafür auch so gut wie keinerlei Rendite. Schauen wir uns die Top 10 an:

Quelle: Factsheet DWS api.fundinfo.com/document/24f1c06eabaf49511ba0021c539f348a_322325/MR_DE_de_LU0414505502_YES_2017-04-28.pdf

Zu knapp 50 % findet hier die Anlage in Deutsche Anleihen statt. Weißt Du, was Deutsche Anleihen derzeit bringen? Ja, genau. Nämlich wenig bis nix. Das amüsante daran ist, dass die Papiere teilweise 25 oder 30 Jahre laufen.

Quelle: Factsheet DWS api.fundinfo.com/document/24f1c06eabaf49511ba0021c539f348a_322325/MR_DE_de_LU0414505502_YES_2017-04-28.pdf

Die laufende Verzinsung der Wertpapiere beläuft sich aufgrund der gestiegenen Anleihenkurse bei grandiosen 0,3 %. Jetzt hatten wir in den letzten 6 Monaten die Situation, dass die Zinsen weltweit leicht (die Betonung liegt auf leicht) gestiegen sind. Somit haben die Anleihen Kursverluste verkraften müssen.

Schauen wir uns den Chartverlauf des Fonds der letzten 12 Monaten an:

Quelle: www.finanzen.net/fonds/dws_vorsorge_rentenfonds_xl_duration

Ein Minus von 11,1 %. Vom Hoch von Juli 2016 ergibt sich sogar ein Minus von knapp 25 %. Dies in einer vermeintlich sicheren Anlage. Es geht um nichts anderes als um Deine Alterssicherung. Stark steigende Zinsen hätten somit massive Verluste in den befindlichen Anleihenfonds.

Derzeit fließen selbst bei den jüngsten Sparern in einem Riesterfondssparplan nur wenige bis gar keine (!!) Beiträge in Aktienfonds, obwohl diese über einen Zeitraum von 15 Jahren in der Geschichte noch nie einen Verlust erlitten haben (siehe unser Artikel „Plädoyer für Aktien & Investmentfonds“). Es ist schon makaber. Wir in Deutschland müssen eine deutlich höhere Aktienquote fahren, dies weiß mittlerweile faktisch jeder Fachmann. Der Riestersparer meint es nur gut und es wird trotzdem nicht gemacht.

Wie schon öfters betont, halten wir Investmentfonds & Aktien für enorm wichtig im Vermögensaufbau & der Altersvorsorge. Es ist somit schon mehr als bedauerlich, dass Anbieter von Riesterfondssparplänen so defensiv agieren, obwohl jegliche Statistik dafür spricht, eine extrem hohe Aktienquote über Jahrzehnte zu fahren. Vor was haben die Anbieter DWS, DEKA oder Union Investment dann eigentlich Angst? Dass Verluste nach 15 Jahren in Aktienmärkten quasi ausgeschlossen sind, sehen wir gleich an einer interessanten Graphik.

Dies kannst Du am Beispiel des Renditedreiecks des Deutschen Aktieninstituts wunderbar sehen:

Quelle: Deutsches Aktieninstitut, www.dai.de

Überzeugt, dass ein Riesterfondssparplan über Deka, DWS oder Union Investment keine passende Lösung für Dich ist?

Riesterfondssparpläne sind für Dich eine absolute Blackbox. Selbst eine geringe Erhöhung der Lebenserwartung schlägt direkt auf Deine monatliche Rente (welche Du erst zu Rentenbeginn erfährst!!) durch. Du bist dem jeweiligen Anbieter komplett ausgeliefert. Zudem greift das Argument „Ok, ich nehme diese Blackbox in Kauf aufgrund höherer Renditen“ nicht mehr, da es so gut wie keine Aktienquote mehr gibt. Hochrechnungen von 6 % und mehr sind somit der Phantasie der Anbieter geschuldet und nicht mehr der nackten Wahrheit. Sollte ein Riesterfondsparplan ein Baustein für die Absicherung der Altersrente sein, so gibt es viel bessere Alternativen am Markt.

Was soll ich tun, wenn ich einen Riesterfondssparplan über Deka, DWS oder Union Investment habe?

Hier gibt es eigentlich zwei Möglichkeiten, welche je nach individueller Situation beherzigt werden sollten:

Riestersparer mit erheblicher Differenz zwischen Vertragsguthaben & eingezahltem Guthaben:

Quelle: Interner Bereich DWS Partner Portal

Dieser hat derzeit eine Beitragsgarantie (Einzahlungen & Zulagen) von 12.981 Euro. Als aktuelles Vertragsguthaben befinden sich 9.801 Euro im Topf. Würde er den Vertrag jetzt kündigen, kämen nur die 9.801 Euro minus den gezahlten Zulagen und abzüglich der Steuervorteile zur Geltung. Kein gutes Geschäft und nicht ratsam, denn der Vertrag wird förderschädlich aufgelöst.

Übertrag zu einem neuen Riester Anbieter ist jederzeit möglich…

Eine Möglichkeit ist es, das aktuelle Vertragsguthaben auf einen neuen Riesteranbieter zu übertragen. Dies geschieht dann förderunschädlich (sprich, die Zulagen und die Steuervorteile müssen NICHT zurückgezahlt werden).
Der (erheblich) größere Nachteil ist aber, dass im obigen Beispiel die Differenz zwischen Einzahlung und Auszahlung „verloren“ ist. Zu einem neuen Anbieter wird nur das aktuelle Vertragsguthaben übertragen, nicht die Beitragsgarantie.
Somit hätte man im obigen Beispiel knapp 3.000 Euro an Verlust realisiert. Evtl. kann hier das Rechnen beginnen. Wechselt man nämlich zu einer vernünftigen Riesteralternative, so kann die dann stattfindende Wertentwicklung das Minus über all die Jahre evtl. auffangen. Kann, muss aber nicht. Dies wird sich wahrscheinlich erst in etlichen Jahrzehnten zeigen.

…aber nicht immer die beste Variante.

Die wahrscheinlich sinnvollste Alternative ist jedoch, wenn man diesen oben genannten Vertrag beitragsfrei stellt. Dies hat den Vorteil, dass zu Rentenbeginn mind. das Eingezahlte & das Guthaben sichergestellt werden müssen. In diesem Fall die knapp 13.000 Euro. Somit ist ein Verlust ausgeschlossen. Nachteil: Du bekommst jedes Jahr ein Schreiben des Riesterfondsanbieters, das läppert sich über die Jahre ;-). Nicht vergessen werden sollte natürlich auch der Kaufkraftverlust. 13.000 Euro haben in 30 Jahren sicherlich nicht mehr den Stellenwert wie am heutigen Tag.
Sollte es in etlichen Jahren wider Erwarten eine Rendite geben (= Du bist nahe am eingezahlten Guthaben), so kannst Du es später immer noch übertragen. Die Option hast Du eigentlich immer (Höchsteintrittsalter aber beachten). 

Schon gewusst? Kleinstrenten werden auf einmal ausbezahlt.

Kleinstrenten / Guthaben bei Riester haben zudem den „Vorteil“, dass diese aufgrund des geringen Guthabens auf einmal ausbezahlt werden können (förderunschädlich). Die Grenze liegt hier derzeit (Stand 2017) bei rund 29,75 Euro. Man könnte sich also anstatt von Kleinstrenten den kompletten Betrag auszahlen lassen. Dies ist im Riestergesetz auch so vorgegeben, da sehr kleine monatliche Renten einen größeren Verwaltungsaufwand nach sich ziehen würden und das in keinem sinnvollen Kosten- / Nutzenverhältnis steht. Wenn Du also im Jahr 2016 eine Rente von weniger als 29,05 Euro erwarten würdest, kannst Du es auf einmal auszahlen lassen. Dieser Wert steigt i.d.R. Jahr für Jahr an. 2014 lag dieser Wert nämlich noch bei 27,65 Euro. In einigen Jahrzehnten dürfte dieser erheblich höher sein. Somit werden wohl Riesterguthaben von grob geschätzt 12-15.000 Euro förderunschädlich aufgelöst werden können. 

Nicht immer ist Riester die erste Wahl – für investmentaffine Personen gibt es vielleicht bessere Lösungen.

Zudem gibt es natürlich noch eine Möglichkeit, welche auch für eine gewisse Klientel in Betracht gezogen werden sollte: Einfach nicht mehr Riestern. Die aktuelle Beitragsgarantie in sämtlichen Riesterprodukten ist für manche ein Hindernis. Kann man mit sehr stark schwankenden Märkten und auch mal mit einem kurzzeitigen Minus von 40 oder 50 % leben, so ist eine Anlage (auch der Altersvorsorge) direkt in Investmentfonds (ob mit oder ohne Versicherungsmantel - müsste man eruieren) langfristig evtl. wohl eine attraktivere Anlageform. Möchte man als Spitzenverdiener / Akademiker vor allem den Steuervorteil mitnehmen, so ist generell die Basisrente die bessere Lösung. Hierzu gibt es einen eigenen Artikel von uns bzw. wir verweisen auch später im Text darauf. 

Riester darf aber auch nicht unbedingt aus Renditegesichtspunkten gesehen werden, sondern vor allem als Absicherung des Langlebigkeitsrisikos. Das gesamte Thema der Altersvorsorge und des Vermögensaufbaus muss eigentlich gesamtheitlich betrachtet werden. Gute Riesteranbieter im Versicherungsmantel haben aber ebenso eine Aktienquote, die fast an die 100 % kommt. Mit einigen Beispielen kommen wir am Ende des Beitrages. Somit kann man hier dann mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen bei Riester:

  • Hohe Aktienquote
  • Absicherung des Langlebigkeitsrisiko
  • 100 % Beitragsgarantie
  • Auswahl von Indexfonds / ETF´s
  • Fester und garantierter Rentenfaktor

Nur der Anbieter bei der Riesterrente muss passen ;). 

Riestersparer mit geringer Differenz oder mit positiven Guthaben:

Quelle: Internes DWS Partner Portal

In diesem Fall eines DWS Riestervertrages ist die Differenz sehr gering. Natürlich hat man hier auch die Möglichkeit der Beitragsfreistellung und dem Abwarten des Rentenbeginns, dies ist aber unserer Meinung nach nicht zielführend. Hier kann der Übertrag zu einem vernünftigen Anbieter erfolgen mit garantiertem Rentenfaktor und besten Bedingungen. Auf diesen Punkt kommen wir später nochmal detailliert zu. Es gibt nämlich wunderbare Lösungen dafür. 

Ein Übertrag ist i.d.R. ohne Probleme möglich. Die maximale Gebühr (staatlich gedeckelt) darf bei 150 Euro Wechselkosten liegen (gilt selbstverständlich auch für Riestertarife der Deka, DWS und Union Investment). Dies bekommt man eigentlich aber gar nicht mit, da schlichtweg weniger übertragen wird. Bei einer geringen Differenz oder auch der freudigen Tatsache, dass das aktuelle Vertragsguthaben höher ist als die Beitragsgarantie, so empfiehlt sich hier ein Übertrag. Du sicherst Dir also trotz eines noch nicht festen Rentenfaktors in Deinem bisherigen Riesterfondssparplan jetzt doch plötzlich die Rente für das eingezahlte Kapital. Ein sehr guter Riesterrentenversicherungsanbieter schließt hierbei nur folgende Fälle aus:


Sollte schon eine vorherige Kapitalübertragung erfolgt sein, kommt ein weiterer Anbieter in die nähere Auswahl, welcher bei einem Übertrag folgende Ausschlusskriterien besitzt:

Bei diesem Anbieter können somit auch Verträge übernommen werden, wenn eine vorherige Kapitalübertragung stattgefunden hat.


4. Ok, überzeugt. Ich habe mich entschieden, Fondsriester ist nix. Zu welchem Riesteranbieter soll ich jetzt wechseln?

Fondsriester, Banksparplanriester und Bausparriester fallen heraus, bleibt also „nur“ noch die Möglichkeit über eine normale Riesterrentenversicherung. Bei sehr guten Anbietern (das sind wirklich nur sehr wenige) bleiben die Rechnungsgrundlagen im Jahr des Abschlusses schon fest und passen sich (im unwahrscheinlichen Fall) positiv an – Stichwort „Besserungsoption“. Bitte beachten: Wir reden hier auch nicht von klassischen Riesterrentenversicherungen, sondern von fondsgebundenen Riesterrentenversicherungen. Dies bitte nicht verwechseln mit Riesterfondssparplänen ;-).

Bei der Frage nach dem passenden Anbieter & Tarif greifen wir gerne auf die 6 Riesterfragen des spezialisierten Versicherungsmakler Joachim Haid zurück, welcher sich mit seiner Firma Softfin auf die Auswertung von Riestertarifen spezialisiert hat:

Quelle: Softfin 6 Riesterfragen

Möchtest Du weiterhin mit Deiner Altersvorsorge spekulieren, dann beachte bitte diese 6 Riesterfragen nicht weiter. Möchtest Du aber Planungssicherheit haben und keine bösen Überraschungen erleben bei Deiner Altersvorsorge, so legen wir Dir diese Fragen sehr ans Herz. Im Moment (Anfang 2021) gibt es nicht mal eine Handvoll Anbieter am Markt, welche unser Anforderungsprofil erfüllen. Für unsere Kunden und solche, die es werden möchten, suchen wir gerne die beste Lösung heraus und zeigen Dir auch die verschiedenen Kosten auf. Letztendlich soll ja für Dich etwas rauskommen ;). Unsere Empfehlung kannst Du im Artikel "Was ist die beste Riesterrente in unseren Augen?" nachlesen. 

Äh, mal ne dumme Frage: Warum können Versicherer eine höhere Aktienquote fahren als reine Fondssparpläne?

Keine dumme Frage, sondern durchaus mehr als berechtigt. Die Versicherungsgesellschaft löst das Problem des Sicherungskapitals (welches die Beitragsgarantie darstellt) über ihren eigenen Deckungsstock, welcher derzeit eine jährliche Rendite von an die drei Prozent erbringt. Im Deckungsstock eines Versicherers wird ja sehr breit über verschiedene Anlageklassen gestreut. Hier spielen Anleihen (bzw. auch Rentenfonds) nicht die einzige Rolle, sondern es wird ja auch in Immobilien, Infrastrukturobjekte, Vergabe von Immobilienkrediten und auch Aktien angelegt. Hier spielt der Versicherer seine Ass Karte aus, welche er als Experte für die Biometrische Langlebigkeitsabsicherung seit Jahrzehnten besitzt. Hier achtet man - anders wie bei Riesterfondssparplänen - nicht auf die faktisch tägliche Sicherung des Vermögen, sondern sieht das große Ganze über etliche Jahrzehnte. 
Deshalb fahren derzeit gute fondsgebundene Rententarife eine höhere Aktienquote, als die Riester-Fondssparpläne.


5. Enorme Unterschiede bei Rentenfaktoren und Kosten in der Riesterrente

Damit Du nicht vom Regen (Riestersparplan bei der DWS, DEKA oder Union Investment) in die Traufe (schlechter Versicherungsanbieter bei Riester) kommst, sind verschiedene Faktoren sehr wichtig. Dies haben wir gerade kennengelernt. Was hilft Dir der beste Rentenfaktor, wenn dieser gekürzt werden kann? In unserem Blogbeitrag „Die Allianz, Axa und Zurich kürzen die Renten – darum achte, wer sich ewig bindet!“ haben wir die Thematik kurz angerissen. Wir sind jetzt keine großen Freunde von standardisierten Produktinformationsblättern, aber ab und zu sind diese sinnvoll (z.B. oben haben wir schon darauf hingewiesen, dass ein Fondssparplananbieter eine Kostenquote von bis zu 100 % haben kann. Dies ist irgendwie schon viel...;)).

Vergleichen wir jetzt mal den festen (!!) Rentenfaktor & Vertragskosten von drei Anbieter (Stand Ende 2018)

Die Berechnungen sind jeweils für eine 33-jährige Person mit 100 Euro mtl. Beitrag bis 67 Jahre. Wenn möglich, ist als freier Investmentfonds ein Indexfonds hinterlegt. I.d.R. der MSCI World. Gibt es eine Rentengarantiezeit für Hinterbliebene, nehmen wir 10 Jahre. Zuzahlung zu Beginn gibt es nicht (z.B. aus einem bisherigen Riestervertrag).

1. Nehmen wir uns zuerst mal die durchaus bekannte Allianz Versicherung

Bei den Verwaltungskosten & Effektivkosten ist die Allianz Riesterrente durchaus kostengünstig und eine Alternative:

Dies sind jeweils Werte, die ganz ok sind. Die Gesamtkostenquote liegt bei 1,5 %. Ein positiver Bereich.

Aber die Frage ist ja eher, wie viel Rente pro Monat bekommt man auf das eingezahlte und anschließend entwickelte Kapital? Da sieht es leider zappenduster aus bei der Allianz Riesterversicherung. Schauen wir uns den garantierten Rentenfaktor etwas näher an:

Nicht vom Stuhl fallen, denn pro 10.000 Euro hast Du eine Rente von 15 Euro garantiert. Das ist jetzt nicht wirklich viel. Das ist extrem wenig sogar, wenn wir uns weiter unten etwas umschauen ;).

2. Ein Anbieter, wo der Rentenfaktor erheblich höher ist, dafür aber auch die Kostenbelastung. Beispiel WWK mit den gleichen Eckdaten:

Hier liegen die effektiven Kosten der WWK Riesterrente fast doppelt so hoch wie bei der Allianz. Ebenfalls auch in der Auszahlungsphase. Die jährlichen Kosten bei der Einzahlung liegen bei 7,7 %. Ein sportlicher Wert. Ein wichtiger Grundsatz kann und sollte somit erst einmal sein: "Erst Kosten vermeiden, dann Rendite erwirtschaften!"

Aber mind. ebenso wichtig ist der Rentenfaktor. Wie viel Euro bekomme ich mal als Rente heraus aus der Riester? Hier hat die WWK einen sehr guten Wert:

Liegen die Kosten doppelt so hoch wie bei der Riesterrente im Vergleich von Allianz vs. WWK, so liegt aber auch der Rentenfaktor knapp um 100 % höher. Dies ist hierbei also positiv zu bewerten. Aber wenn durch die enorm hohe Kostenquote eben (erheblich?) weniger Kapital gebildet wird als bei z.B. der Allianz Versicherung, dann hilft Dir der beste Rentenfaktor nichts.

Jetzt fragst Du Dich, was Du machen sollst? Zurecht – immerhin hast Du diesen Riester Artikel bis zum Ende durchgelesen ;).

3. Ein Riesteranbieter, welcher geringe Verwaltungskosten & einen hohen Rentenfaktor besitzt

Das Beste aus zwei Welten hat für uns derzeit vor allem ein Anbieter. Schauen wir uns mal auf Euro und Cent die Gebühren beim Riestervertrag an:

Wie man unschwer erkennen kann, sind die Kosten erheblich günstiger als bei der WWK und auch noch günstiger als bei der großen Allianz mit ihrer jeweiligen Riesterrentenversicherung.

Sämtliche Faktoren sind erheblich günstiger in der Riester bei diesen Tarif:

  • Abschluss & Vertriebskosten
  • Verwaltungskosten (2,88 % vs. 7,7 % bei der WWK)
  • Keine Kosten auf die Zulagen (bei einigen Anbieter sind dies bis zu 7 %)
  • Verwaltungskosten in der Auszahlungsphase sind auch geringer

So kommt man auf eine effektive Kostenquote von 1,39 Prozent vs. 2,88 Prozent bei der WWK Riester. Wirklich toll.

Aber geringe Kosten haben wir auch schon bei der Allianz. Wie ist denn der harte Rentenfaktor? Sehen wir uns diesen also mal genauer an:

Dieser liegt mit 28,42 Euro (Stand Ende 2018 & mit obigen Annahmen) fast auf dem Niveau der WWK Riester, welche aber den erheblich größeren Kostenfaktor hat. Die Kosten bei der Allianz Riesterrente sind zwar auch auf insgesamt akzeptablem Niveau, aber was hilft Dir ein fester Rentenfaktor von 15 Euro auf 10.000 Euro Guthaben? Da kann man ja fast wieder die komplette Riesterrente in Frage stellen.

Wer ist nun dieser ominös gute Anbieter bei der Riesterrente?

Hierzu gibt es mittlerweile einen sehr umfangreichen Artikel von uns mit "Was ist die beste Riesterrente in unseren Augen?". Unsere derzeitige Empfehlung & das beste Gesamtpaket (bei Laufzeiten von 20 Jahren aufwärts) hat die Condor Versicherung. Auf diese spielen wir auch in unserem Beitrag immer wieder an. Bitte beachte aber, dass es bei Laufzeiten von unter 20 Jahren (sprich, Du bist schon über 50 Jahre) keine wirklich gute Lösung am Markt gibt. Bist Du Gutverdiener mit 60.000 Euro aufwärts, solltest Du Dir aber generell über die Basisrente mal Gedanken machen. Darauf kommen wir untenstehend aber nochmals zu sprechen. 


6. Es wird ja immer besser bei Euch - Aber wie sieht es letztendlich dann doch mit der Aktienquote aus?

Das ist natürlich eine interessante Frage. Ein hoher Rentenfaktor und geringe Kosten sind das eine. Wenn aber alles nur in praktisch zinslose Anleihen und Rentenfonds investiert wird, hilft dies auch recht wenig. Von daher lassen wir mal die Praxis sprechen und schauen uns einige Riesterrenten „Live“ an, damit Du ein Gefühl dafür bekommst, warum die Riesterrente eigentlich ein sehr guter Baustein für die persönliche Altersvorsorge darstellen kann. Warum eine Riesterrente über einen Versicherer eine größere Aktienquote haben kann, erklärten wir oben schon etwas. Aber schauen wir uns direkt mal die Praxis an. 
Update: Unser eigentlich favorisierter Riesteranbieter hat leider auch das Neugeschäft eingestellt im Jahr 2021. Es gibt jetzt schon noch eine handvoll Anbieter, welche eine Riesterrente vertreiben, aber diese wurden merklich weniger. Die folgenden Zeilen sind also eher Nostalgie. 

Angemerkt sei, dass bei allen von uns favorisierten Riesteranbietern eine Art „Sicherungsfonds“ (Aktiver Wertsicherungsfonds) vorhanden ist. Hier wird auch zu Beginn am meisten Kapital gebildet werden. Darüber hinaus kannst Du eine freie Fondsauswahl betreiben, z.B. in kostengünstige ETF´s wie den MSCI World.

Schauen wir uns aber den Wertsicherungsfonds der Gesellschaften mal genauer an (Stand 31.07.2018):

Wie man hier sieht, stecken über 95 % in Aktien und praktisch kein Teil in zinslosen Anleihen (ok, 0,02 %, da sind wir aber mal nicht päpstlicher als der Papst). Den Großteil der Aktienquote machen hierbei sogar ETF´s in der Riesterrente aus. Ob der MSCI World, der MSCI USA oder auch ein nicht geringer Teil in den Emerging Markets. Wenn man das mit der Riester von der DWS, Union Investment oder auch DEKA vergleicht, ist dies doch ein erheblicher Unterschied. Über die Fehlkonstruktion in der Rentenphase wollen wir mal ganz schweigen….

Aktuelle Aufteilung der Riesterrente bei fondsgebundenen Riesterrentenversicherungen (Stand 31.12.17, da wir einmal jährlich eine Mitteilung bekommen):

Eine 46-jährige Person hat hier schon sehr viel eingezahlt (vor allem auch durch die Kinderzulagen), so dass über 40.000 Euro enthalten sind (da es schon Rückfragen gab - es war ein Riestersparer der ersten Stunde mit positiver Wertentwicklung &  übertragenem Kapital):

Wenn wir jetzt die 39.818 Euro im Sicherungsfond und die 1.198 in der freien Anlage zusammenaddieren, ergibt es exakt die 41.016 Euro, welche aktuell im Riestervertrag vorhanden sind. Es gibt somit nahezu eine Aktienquote von 100 %! Bei festem Rentenfaktor, Absicherung der Langlebigkeit und geringen Kosten in der Riester.

32-jährige Person, welche erst seit 2 Jahren in die Riesterrente einzahlt:

Hier ist es dasselbe Spiel – trotz erst kurzer Einzahlphase liegt die Aktienquote hier auch annähernd beim kompletten Kapital. Du hast eine komplette Beitragsgarantie, einen hohen und vor allem festen (!!!) Rentenfaktor und eine Aktienquote in der Riesterrente, die fast vollständig ausgeschöpft wird. Da schimpfe nochmal jemand über Riester und vor allem über passende (!!!) Versicherungslösungen. 


7. Alternativ = ich bin Gutverdiener, möchte Steuern sparen & eine Aktienquote von 100 % haben?

Das ist leider in der Riesterrente nicht möglich. Bei keinem Anbieter. Die Gründe dürften wir schon benannt haben.
Mittlerweile bekommen wir nahezu täglich aber Anfragen von Gutverdienern (sprich, 55.000-60.000 Jahresbrutto aufwärts), welche zum einen Riester nutzen für die Steuerersparnis, zum anderen aber am liebsten komplett die Anlagestrategie in die eigene Hand nehmen möchten (z.B. durch 100 Prozent in kostengünstige ETF´s). Die Wahrheit ist nämlich, dass mit zunehmendem Alter alle Anbieter früher oder später (teilweise) aus Aktien raus gehen müssen (was wir genauso schade finden).

(Fast) sämtliche Einzahlungen sind steuerlich absetzbar & die Aktienquote ist frei wählbar bei der Basisrente

Nach unzähligen Gesprächen & Mails mit unseren Interessenten hat sich eine Sache herausgestellt. Die Basisrente (auch genannt Rürup Rente) könnte für viele eine passende Lösung sein. Hier verbindet man die zwei Welten mit

  • Ich kann (fast) die komplette Einzahlung steuerlich absetzen
  • Ich kann selber entscheiden, wo ich investiere

Wir haben jetzt intensiv intern diskutiert und sind zum Entschluss gekommen, dass wir die Basisrente somit auch in unsere Liste der Empfehlungen (wir schreiben bekanntlich sehr offen auf unserer Homepage) aufnehmen. Für spezielle Mandanten & Interessenten dürfte eine Basisrente eine sehr vernünftige Möglichkeit sein, welche aber noch ihr Schattendasein fristet.

Das sieht man am besten an folgendem Beispiel. 1985er Jahrgang, ledig, 250 Euro mtl. Einzahlung, 70k Brutto p.a. Fast 100 Euro werden vom Staat übernommen, zudem kann bekanntlich die Anlagevariante komplett frei gewählt werden. Legt man wiederum die 100 Euro an, entsteht ein imposanter Hebel. 

Quelle: Rechner von Vorsorge & Finanzplanung, welcher übrigens zur freien Verfügung steht. Sehr zum empfehlen. 

Nicht für jeden, der diesen Artikel liest, dürfte eine Basisrente sinnvoll sein. Aber besonders für die Gutverdiener, die uns nahezu täglich verzweifelt nach einer Alternative zur bisherigen DWS / Union / Fairr / WWK / DEKA / Banksparplan Riesterernte kontaktieren, sollte die Basisrente durchaus mal in Betracht gezogen werden. Es gibt derzeit kein Produkt, wo steuerliche Vorteile und das reine ETF / Fondssparen so sauber ergänzt werden kann für die Altersvorsorge. 
In eine Basisrente kann bekanntlich frei angelegt werden, somit auch in unser wissenschaftliches Weltportfolio. Auf Wunsch kann die Basisrente auch komplett in grüne und nachhaltige Anlagen gestaltet werden, das ist mittlerweile auch ohne größere Probleme möglich. 
Du musst dir schlichtweg über die Vor- und Nachteile bewusst sein und diese miteinander abwägen. Aber insbesondere für Gutverdiener kann eine Basis / Rüruprente eine Alternative sein. Nur nicht bei der DWS, denn da gibt es wieder das Problem mit dem nicht vorhandenen Rentenfaktor. Auch sehen wir die Kombination aus Basisrente mit Berufsunfähigkeitsversicherung eher skeptisch und raten in den allermeisten Fällen zu einer getrennten Lösung. Es ist sogar so, dass viele Interessenten quasi aus dieser Kombination "fliehen" möchten. In vielen Fällen können wir den Vorgang auch "heilen", wie man auch am Umgang mit der Stuttgarter Basisrente mit Berufsunfähigkeitsversicherung sehen konnten. 


8. Update 07 / 2021 = die DWS stellt das Riesterneugeschäft komplett ein

Vielleicht hat sich das abgezeichnet. Die DWS stellte zum 01.07.2021 ihr Riestergeschäft komplett ein. Dies liegt jetzt aber nicht an den eklatanten Punkten, welche wir oben beschrieben haben, sondern an einem grundsätzlichen Problem, womit alle (!) Riesteranbieter zu kämpfen haben. Die vom Gesetzgeber erzwungene Beitragsgarantie zum Ende der Laufzeit.
Die Idee ist auf den ersten Blick ganz nett, dass die eingezahlten Beiträge und die erhaltenen Zulagen zu 100 Prozent garantiert sind. Aber in Zeiten von Niedrigzinsen immer schwieriger darstellbar.
Jetzt tritt zum 01.01.2022 auch noch die Senkung des Höchstrechnungszins in Kauf von 0,9 auf 0,25 Prozent. Das ist auch der Grund, weshalb auch weitere Anbieter sich (momentan) vom Riestergeschäft verabschieden wie die Stuttgarter und leider auch die von uns geschätzte Condor-Versicherung. Bleibt alles beim alten, wird es 2022 nach unserem Kenntnisstand so gut wie keinen Anbieter mehr geben, welcher Riester (aktiv) anbietet. 

Die Probleme liegen bei der aktuellen Gesetzgebung = Bundesregierung sollte handeln

Mit knapp 700.000 Bestandskunden zählt die DWS aber zu einem der größten Anbieter. Man kann nur hoffen, dass die neue Bundesregierung sich dem Thema Riester nüchtern annähert und die Fehler des Gesetzgebers ausbügelt (Abschaffung der Beitragsgarantie, vereinfachtes Zulagenverfahren & Öffnung für alle Steuerzahler). Es ist zu einfach, die derzeitig missliche Lage den Unternehmen in die Schuhe zu schieben. Die Parameter sind vom Gesetzgeber falsch gesetzt und man reagierte nicht auf die Niedrigzinsphase, welche wiederum politisch gewollt ist (aber jetzt schweifen wir zu sehr ab…).
So beschreibt es auch der Sprecher der DWS, Sebastian Mentel, mit “„In unserer Funktion als Treuhänder für unsere Kundinnen und Kunden zwingt uns die unterlassene Reform der Riester-Gesetzgebung leider dazu, bis zu einer Änderung keine neuen Verträge mehr anzunehmen“.
Die Union Investment als weiterer großer Anbieter im Fondsriesterbereich bietet seit Juli 2021 nur noch Verträge an, welche eine Laufzeit von 20 Jahren und mehr besitzen. Menschen ab Mitte 40 gehen also leer aus (wobei diese hoffentlich vorher unseren Artikel gelesen haben…). 

Auch wir plädieren für eine Abschaffung der Beitragsgarantie bei der Riesterrente

Aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Beitragsgarantie können und dürfen die Anbieter fast nicht mehr in Aktien investieren. Wer uns kennt, weiß eh, wie wir denken. Bei Laufzeiten von 15, 20 Jahre aufwärts benötigt man keinerlei Beitragsgarantie. Es gab z.B. beim DAX (die 30 größten Aktiengesellschaften in Deutschland, bald sind´s aber 40) nie einen Zeitraum in den letzten 50 Jahren, welcher negativ ablief, wenn man Aktien mindestens 15 Jahre gehalten hat. Die Zeit spielt für einen, ebenso natürlich die laufende Einzahlung.


8. Fazit: DWS, DEKA oder Union Investment Riesterrenten und warum Du dich darum kümmern musst!

Wie Du siehst, ist die Riester Thematik gar nicht so einfach. Du musst natürlich jetzt absolut schauen, dass Du nicht vom Regen (Fondssparplan bei der DWS, DEKA oder Union Investment) in die Traufe kommst (Anbieter mit geringem Rentenfaktor und / oder sehr hohen Verwaltungskosten). Wir helfen hier gerne dabei – dieser Beitrag auf unserer Homepage soll ja nicht für uns geschrieben sein, sondern vor allem für Dich. Es geht um nichts geringeres als um Deinen dann wohlverdienten Ruhestand und hier kann auch eine Riesterrente ein passendes Produkt sein – trotz aller Unkenrufen von Medien, Politiker und selbsternannten Verbraucherschützern. Man muss es nur richtig und sauber gestalten. Nicht mehr und nicht weniger ;). Anders wie von manchen Forumsuser (Grüße an das Wertpapier Forum) vermutet, handelt es sich bei unserer Empfehlung nicht um die vermutete AL. Diese ist zwar sehr gut, aber Stand jetzt favorisieren wir einen anderen Anbieter in den meisten Konstellationen.  

Unsere derzeitige (!) Empfehlung kannst Du in unserem Artikel "Was ist die beste Riesterrente in unseren Augen?" nachlesen. Dein bisheriges Vertragsguthaben lässt sich ohne Probleme auf den / einen neuen Anbieter übertragen. Dauert zwar sechs bis neun Monate, es ist grundsätzlich kein Problem (Kosten liegen bei maximal 150 Euro einmalig, i.d.R. sogar weniger). Unsere aktuelle Empfehlung mit der Condor Versicherung spielt eine leise Geige in der Öffentlichkeit. Aufgrund der günstigen Kostenstruktur scheuen die diversen Strukturvertriebe die Zusammenarbeit (gibt halt weniger Provision..), man besitzt keinen eigenen Außendienst / Vertriebler und scheut sogar Vergleichsportale wie Check24 und Co.. 

Gerne sind wir auch an Deiner Riesterrente interessiert mit echten Kennzahlen und Deiner bisherigen Erfahrung – wir stellen diese gerne anonymisiert auf unsere Homepage, falls Du auch andere Verbraucher und Personen warnen möchtest vor der Riesterrente bei der Union Investment (vor allem UniProfiRente), DEKA oder DWS Riesterrente (ob DWS Riesterrente Premium oder DWS Top Rente).


Praxisbeispiel der Union Investment Riesterrente aus Mitte 2019

Mittlerweile bekommen wir in Bezug auf die Riesterrente und der obigen Thematik sehr viele Anfragen – eine zweistellige Anzahl in der Woche ist hierbei keine Ausnahme. Jetzt berichten wir mal direkt aus der Praxis, wie die Riester Sparer mit nicht immer korrekten Informationen geködert werden.

Unser Interessent bekam ein Produktinformationsblatt der UniprofiRente, welche eigentlich sehr schön aufzeigt, wie sich die Rentenphase des Union Riestervertrages zusammensetzt:

Quelle: Union Investment

Das Prinzip wird gut dargestellt. Da es sich aber nur um eine schematische Darstellung handelt, stellt sich die Frage, ob dieser Abschlag für die Rentenversicherung korrekt ist, denn dieser könnte auch halb so groß sein (für Dich als Kunden) oder auch doppelt so hoch sein (eher schlecht). In den meisten Fällen wird dies aber sicherlich schlichtweg einfach überlesen. Wer liest eigentlich schon die ganzen Unterlagen durch, die er von der Bank oder dem Vermittler bekommt? Eher herrscht doch ein Vertrauen in den Berater – so zumindest auch unsere Erfahrung.

Keine Informationen über den exakten Rentenabschlag der Union Investment Riesterrente

Uns sind leider keine Informationen von der Union bekannt, die auf die Höhe des Abschlags eingehen. In dem 38-seitigen Produktinformationsblatt der Union wird nur einmal erwähnt, dass es diese Einmalzahlung überhaupt gibt, aber das war es, keine weiteren Informationen dazu. Es ist auch verständlich, da die Grundlagen auf denen diese Einmalzahlung berechnet wird, erst bei Rentenbeginn feststehen.

Quelle Union Investment

Den Hinweis gibt es zwar, aber doch relativ im Kleingedruckten der UniProfiRente. Kann man doch schon mal übersehen und als „Laie“ vielleicht auch anders deuten.
Im Produktinformationsblatt wird ebenfalls darauf hingewiesen. Einen deutlicheren Hinweis auf eine nicht vorhandene Rentenzusage bei der Riesterrente kann es doch eigentlich nicht geben.

Quelle Union Investment Riester Produktinformationsblatt

Die Riesterrente der Union Investment sieht zwar auf den ersten Blick sehr günstig aus, aber das böse Ende kommt zum Schluss. Dies kann man definitiv besser über eine fondsgebundene Riester Rentenversicherung in den Griff bekommen – bei nahezu denselben Kosten, aber jetzt schon mit der Gewissheit der Absicherung des Langlebigkeitsrisiko und mit festem Rentenfaktor.

In diesem Fall ist sogar die DWS Riesterrente transparenter als die Union Riesterrente!

Die DWS hat einen relativ einfach und verständlich zu bedienenden Onlinerechner. Auf diesem kannst Du die Zahlen selber gerne nachrechnen. Nehmen wir einfach mal ein fiktives Beispiel:

Quelle: Onlinerechner DWS Riesterrente

Hier steht jetzt schon fest, welcher voraussichtliche Einmalbetrag entnommen wird. Man spielt also bei der DWS Riester eher mit offenen Karten als derzeit bei der Union Investment. Aber wie kann es sein, dass die DWS jetzt schon auf Euro und Cent den Einmalbetrag bestimmt? Richtig geraten – es ist nur eine fiktive Annahme, wie auch der Hinweis später noch verdeutlicht:

Quelle: Hinweis im DWS Riesterrechner

Zitieren wir nochmal den Hinweis bei der DWS Riesterrente Premium:

Der exakte Einmalbeitrag für die Rentenversicherung hängt u.a. ab von den zum Zeitpunkt der Verrentung gültigen Konditionen und Rechnungsgrundlagen des Versicherungspartners der DWS und kann nach oben oder unten abweichen. Der hier illustrierte Einmalbeitragstarif für die Rentenversicherung berücksichtigt die zum heutigen Zeitpunkt gültigen Rechnungsgrundlagen (u.a. Rechnungszins, Sterbewahrscheinlichkeiten).“

Dies ist der aktuelle Stand (August 2019). Hier hast Du den klaren Hinweis, dass Du mit einem Riesterfondssparplan ein sehr großes Risiko eingehst. Es gibt keinen festen Rentenfaktor. Jede Änderung der Rechnungsgrundlagen oder Sterbewahrscheinlichkeit wirkt sich negativ auf Deine wohlverdiente Rente aus. Ob Dir das so ganz klar war? 

Aktuell müsste unser Praxisbeispiel somit ca. 30-33 % für die einmalige Rentenversicherung ab 85 Jahren abziehen. Aber da wir glücklicherweise immer älter werden, passt sich sicherlich auch die Sterbetafel an. Bei Riester bzw. allgemein langlaufenden Versicherungslösungen wird sich dies negativ bemerkbar machen. Deshalb ist es wichtig, dass die Auswahl auf einen Anbieter fällt, der jetzt schon die Rechnungsgrundlagen definitiv nicht ins Negative anpassen kann. Nur ins Positive.

Bei dieser Anfrage konnten wir den Interessenten letztendlich dann doch mit den harten Fakten überzeugen und er hat sich unserer Empfehlung angeschlossen. Das bisherige Guthaben der Union ProfiRente kann übrigens natürlich übernommen werden – die Wechselgebühr liegt bei maximal gesetzlich gedeckelten 150 Euro. Derzeit verlangt die Union Investment sogar nur schlanke 50 Euro und die DWS verzichtet beim Übertrag der Riesterrente sogar komplett auf diese Gebühr (Stand Mitte 2019). Einziges Problem stellt ein hohes & neues Eintrittsalter da. Wenn Dein Vertrag nur noch wenige Jahre läuft, ist ein Wechsel leider nicht mehr möglich. Die Mindestvertragslaufzeit muss 10 Jahre betragen.