Berufsunfähigkeitsversicherung für Übergewichtige
Tipps aus der Praxis = Erfahre, wie Du als Person mit Übergewicht die richtige Berufsunfähigkeitsversicherung findest.
1. BU-Versicherung für Übergewichtige - das Wichtigste auf einen Blick
Definition und Bedeutung der BU-Versicherung
Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist die Versicherung, welche Dir Deinen Status sichert, wenn Du Deinen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kannst. Es ist wichtig, dass eine Versicherung dann aber auf die sogenannte abstrakte Verweisung verzichtet. Sprich, dass Du nicht auf einen anderen Beruf verwiesen werden kannst. Ganz vereinfacht gesagt, vom Ingenieur zum Pförtner.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist aber nicht für jede Person sinnvoll. Es gibt zwei Situationen, wo wir verstehen würden, wenn man keine BU-Versicherung abschließen würde. Diese wären wie folgt:
- Wenn Du 17 vermietete Immobilien besitzt, die für Dich eine monatliche Miete / Einnahmen von 10.000 Euro erbringen. Wozu dann noch die Arbeitskraft absichern? Oder wenn Du ein schönes Depot (Aktien / ETF´s / etc) mit einem Wert von sechs Millionen besitzt. Eine BU-Versicherung ist also nicht sinnvoll, wenn Du eh schon von Deinem Vermögen leben kannst.
- Aber auch im Fall, wenn Dir Dein Status egal ist. Denn eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist immer eine Statusabsicherung. Dir soll es in kranken Tagen genauso gut gehen, wie in gesunden Tagen - zumindest finanzieller Natur. Wenn Dir Dein Status egal ist und Du auch gerne von Hartz4 / Bürgergeld leben kannst, benötigst Du keine Berufsunfähigkeitsversicherung.
Wenn Du Dich mit diesen beiden Schaubildern nicht identifizieren kannst, dann solltest Du Dich unbedingt um eine BU-Versicherung kümmern. Denn ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass Du leider mal ein Leistungsfall wirst, wie eine beispielhafte Graphik der Continentale BU-Versicherung für einen Bürokaufmann mit 30 Jahren zeigt:
Das Risiko ist also nicht zu unterschätzen und wird bei Übergewicht tendenziell noch ansteigen. Uns erreichen leider immer wieder Anfragen mit erheblichen Vorerkrankungen wie Multiple Sklerose, Morbus Crohn, einer gemachten Psychotherapie, Skoliose oder generell massive Wirbelsäulenerkrankungen. Hier sind wir immer wieder leider der Überbringer der schlechten Nachricht, dass eine Absicherung der Arbeitskraft derzeit nicht mehr möglich ist. Zumindest werden wir für die Aussage nicht mehr geköpft, früher im Mittelalter sah dies noch anders aus. Von daher - beschäftige Dich bitte so früh wie möglich mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung.
Definition von Übergewicht & wo beginnt die kritische Phase?
Leider ist Übergewicht mittlerweile eine richtige Volkskrankheit bei uns in der Bundesrepublik geworden. Zwei Drittel der Männer sowie die Hälfte der Frauen sind laut dem Robert-Koch-Institut mittlerweile übergewichtig. Von starkem Übergewicht (auch genannt Fettleibigkeit, Fettsucht oder Adipositas) sind fast ein Viertel betroffen.
Schon ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 25 spricht man von Übergewicht. Ab einem BMI von 30 spricht man von Adipositas Grad 1, der Grad 2 beginnt ab einem BMI von 35. Und der dritte Adipositas-Grad beginnt ab einem Body Mass Index von 40.
Anbei nochmals die genaue Gewichtung des BMI für Erwachsene:
BMI < 18,5 | Untergewicht |
BMI 18,5 – 24,9 | Normalgewicht |
BMI 25 – 29,9 kg/m2 | Übergewicht |
BMI 30 – 34,9 kg/m2 | Adipositas Grad I |
BMI 35 – 39,9 kg/m2 | Adipositas Grad II |
BMI ≥ 40 kg/m2 | Adipositas Grad III |
Bei Kindern sind die Werte etwas anders, hier rechnet man mit dem BMI Percentil. Unsere Konzentration in diesem Beitrag liegt aber in der Berufsunfähigkeitsversicherung für Erwachsene. Es gibt zwar mittlerweile eine Menge BU-Optionen für Kinder bzw. sogar eine eigenständige Schüler-Berufsunfähigkeitsversicherung, aber dies soll jetzt nicht der Hintergrund von diesem Beitrag sein. Es gilt zudem = je jünger die Kinder sind, desto härter ist die Annahmequote in der Risikoprüfung. Übergewicht spielt nochmals eine stärkere Rolle, als wenn man vielleicht schon 42 Jahre alt ist. Darauf kommen wir aber nochmals unten zu sprechen.
2. Worauf die Risikoprüfung achtet, wenn Du übergewichtig bist
Uns erreichen immer wieder Interessenten, welche sagen
“Ich habe zwar etwas Übergewicht, möchte eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, aber bekomme immer wieder hohe Risikozuschläge. Ich war doch seit Jahren nicht mehr beim Arzt bzw. es waren nur Vorsorgeuntersuchungen und Banalitäten”
Diese Sichtweise können wir grundsätzlich absolut nachvollziehen, aber man muss sich mal in die Haut der Versicherung und der Risikoprüfer versetzen. Es geht nicht darum, ein “Risiko” (=versicherte Kunden) im Hier und Jetzt zu bewerten, sondern etwaige Risiken über die nächsten Jahrzehnte. Immerhin läuft eine Berufsunfähigkeitsversicherung meistens bis zum 67. Lebensjahr. Das Underwriting der Versicherung denkt halt: “Jetzt gibt es zwar keine Probleme, aber durch das Übergewicht ist man langfristig anfälliger für manche Krankheitsbilder. Aufgrund dessen muss ein Risikozuschlag vereinbart werden in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Die Risikoprüfung muss hier langfristig Krankheitsbilder sehen, welche mit dem Übergewicht zusammenhängen könnten. Das könnten z.B. Folgeerkrankungen von Adipositas sein.
Welche Erkrankungen kommen bei Übergewicht zu tragen?
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck
- Diabetes Typ 2
- Gicht
- das Schlafapnoe-Syndrom
- Arthrose
- Gallensteine
- Lebererkrankungen
- Krebserkrankungen oder
- Sarkopenie
- Lungenerkrankungen wie Asthma
- Erkrankungen des Bewegungsapparates, beispielsweise Kniearthrose, Hüftarthrose
Die Risikoprüfung der Versicherung betrachtet also das aktuelle Übergewicht in die Zukunft und rechnet statistisch gesehen mit einem der obigen Folgeerkrankungen, auch wenn Du seit Jahren gesund bist und nicht beim Arzt warst. Es hilft also nicht, wenn Du die Versicherung davon überzeugen möchtest, dass Du seit Jahren keine Probleme hast und in den letzten Monaten auch wenige Kilo abgenommen hast. Leider können wir hier selber wenig ändern - so sind die Annahmerichtlinien der Gesellschaft.
Ein Risikozuschlag lässt sich also selten vermeiden, bei vermehrtem Übergewicht. Du möchtest ja auch sicherlich, dass die Gesellschaft langfristig keine Beitragserhöhungen machen muss, die Leistungsfallabwicklung sauber abläuft sowie der generelle Service einfach passt. Übersteigen die Ausgaben (= Leistungsfälle) die Einnahmen (Prämien der Kunden), hat dies oft sehr negative Folgen. Von daher gibt es leider einen Zuschlag bei Übergewicht in der BU-Versicherung.
3. Auf einen Blick = Zuschläge und Prämienkalkulation für Übergewichtige
Jetzt gibt es natürlich die interessante Frage, wie hoch die Zuschläge bei den Versicherern wegen des Übergewichtes sind. Hier können wir interessante Feststellungen machen. Es gibt keinen einheitlichen Zuschlag auf die Prämie, sondern jeder Versicherer hantiert unterschiedlich. Es kann also sein, dass Du bei einer Gesellschaft 25 Prozent Risikozuschlag bekommst, bei einer anderen aber sogar 75 Prozent.
Mit dem Risikoprüfungstool versdiagnose kann man direkt seinen Zuschlag überprüfen lassen (dies ist im Moment Versicherungsmaklern vorbehalten, das Tool gibt es nach unserer Kenntnis nicht für Verbraucher). Wir sehen uns mal drei Fälle an, weitere Vorerkrankungen sind nicht bekannt bzw. haben keinen Einfluss darauf. :
20-jährige Studentin der Rechtswissenschaft mit einem BMI von 30,1 (1,70 cm und 87 kg)
Gesellschaft | Risikobewertung |
---|---|
Allianz | Normale Annahme |
Alte Leipziger | Normale Annahme |
AXA | 25 % Risikozuschlag |
Baloise | 25 % Risikozuschlag |
Barmenia | 25 % Risikozuschlag |
Canada Life | Normale Annahme |
Continentale | Normale Annahme |
DBV | 25 % Risikozuschlag |
Die Bayerische | 25 % Risikozuschlag |
Ergo | 25 % Risikozuschlag |
Gothaer | 25 % Risikozuschlag |
Hannoversche | 25 % Risikozuschlag |
HDI | 25 % Risikozuschlag |
LV 1871 | Individuelle Prüfung |
Nürnberger | Normale Annahme |
Signal Iduna | 25 % Risikozuschlag |
Stuttgarter | 25 % Risikozuschlag |
Swiss Life | Normale Annahme |
Volkswohl Bund | 25 % Risikozuschlag |
30-jähriger Ingenieur mit einem BMI von 34 (180 cm und 110 kg)
Gesellschaft | Risikobewertung |
---|---|
Allianz | 50 % Risikozuschlag |
Alte Leipziger | Zusätzliche Unterlagen |
AXA | 25 % Risikozuschlag |
Baloise | 50 % Risikozuschlag |
Barmenia | 25 % Risikozuschlag |
Canada Life | 50 % Risikozuschlag |
Continentale | Zusätzliche Unterlagen |
DBV | 25 % Risikozuschlag |
Die Bayerische | 50 % Risikozuschlag |
Ergo | 50 % Risikozuschlag |
Gothaer | 50 % Risikozuschlag |
Hannoversche | 50 % Risikozuschlag |
HDI | 50 % Risikozuschlag |
LV 1871 | 52 % Risikozuschlag |
Nürnberger | 50 % Risikozuschlag |
Signal Iduna | 25 % Risikozuschlag |
Stuttgarter | 25 % Risikozuschlag |
Swiss Life | 50 % Risikozuschlag |
Volkswohl Bund | 50 % Risikozuschlag |
40-jähriger Rechtsanwalt mit einem BMI von 37,1 (185 cm & 127 kg)
Gesellschaft | Risikobewertung |
---|---|
Allianz | 75 % Risikozuschlag |
Alte Leipziger | Ärztlicher Bericht |
AXA | 100 % Risikozuschlag |
Baloise | Individuelle Prüfung |
Barmenia | 100 % Risikozuschlag |
Canada Life | 75 % Risikozuschlag |
Continentale | Individuelle Prüfung |
DBV | 100 % Risikozuschlag |
Die Bayerische | 100 % Risikozuschlag |
Ergo | Ärztlicher Bericht |
Gothaer | Ärztlicher Bericht |
Hannoversche | 75 % Risikozuschlag |
HDI | Individuelle Prüfung |
LV 1871 | 69 % Risikozuschlag |
Nürnberger | 75 % Risikozuschlag |
Signal Iduna | Individuelle Prüfung |
Stuttgarter | 100 % Risikozuschlag |
Swiss Life | Ärztlicher Bericht |
Volkswohl Bund | 85 % Risikozuschlag |
Man sieht zudem eine leichte Tendenz, dass bei jüngeren Personen die Voten generell etwas härter ausfallen. Der etwas älteren Person wird sprichwörtlich der “Bierbauch” noch zugebilligt, aber je jünger man ist, desto schwieriger wird eine normale Annahme bei Übergewicht. Dies sieht man auch am folgenden Beispiel beim Versicherer LV 1871 für einen Controller. Einmal die exakten Eckdaten mit 25 Jahren und einmal mit 45 Jahren.
Alter | Größe | Gewicht | BMI | Ergebnis |
---|---|---|---|---|
25 Jahre | 185 cm | 110 Kg | 32,1 | 43 % Risikozuschlag |
45 Jahre | 185 cm | 110 Kg | 32,1 | 26 % Risikozuschlag |
25 Jahre | 180 cm | 115 kg | 35,5 | 73 % Risikozuschlag |
45 Jahre | 180 cm | 115 kg | 35,5 | 50 % Risikozuschlag |
4. Lösung: BU-Aktionen ohne Abfrage nach dem Übergewicht
So ist es nachvollziehbar, dass Interessenten eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen suchen bzw. zumindest eine Lösung ohne Abfrage nach dem Körpergewicht & Größe. Dies ist möglich - dank der HDI Berufsunfähigkeitsversicherung für verschiedene Berufsgruppen.
Folgende (ähnliche) Berufsgruppen würden von den HDI Aktionen profitieren:
- Ärzte, Mediziner, Zahnärzte und Studenten der Humanmedizin
- Wirtschaftsingenieure und Co, generell ist das Feld hier recht weit offen. Voraussetzung ist hierbei eine Mitgliedschaft im VWI (Verband Deutscher Wirtschaftsingenieure), dieser ist im Moment aber relativ offen für ähnliche Berufsbildern im selben Kontext
- Rechtsanwälte und kaufmännische Angestellte des Rechtsanwalts
- Steuerberater und deren kaufmännische Angestellte
- Auch Notare können von dieser Aktion profitieren!
- Alles rund um Biotechnologie, Chemie, Pharmazie, Verfahrenstechnik etc. - Mitgliedschaft im bts Verband notwendig
Im Zweifel bitte bei uns anfragen, ein Studium (oder Studiengang) ist aber Voraussetzung. In diesen Aktionen vom HDI gibt es keine Nachfrage wegen der Körpergröße & Gewicht. Das Tolle daran: Auch der Ehepartner sowie kindergeldpflichtige Kinder können diese Aktion abschließen, auch hier wird dann nicht nach dem BMI und somit Übergewicht im Antrag gefragt. Der Beruf des Lebenspartners (auch eheähnliche Gemeinschaft) sowie der Kinder spielt keine Rolle und könnte über diese Aktion abgesichert werden.
Wie sind die weiteren Gesundheitsfragen des HDI Antrags ohne Frage nach dem BMI?
Komplett auf Gesundheitsfragen kann natürlich nicht verzichtet werden. Folgende, stark vereinfachten Gesundheitsfragen gibt es:
Eine oder mehrere Ja-Antworten wären erlaubt und es kann somit auch eine anonyme Risikovoranfrage gemacht werden. Bitte beachte aber, dass die Annahmequote und Bewertung der gesundheitlichen Risiken härter ausfällt, als wenn man die Gesundheitshistorie ganz normal aufbereiten würde. Auch der HDI weiß, dass es ggf. weitere Faktoren gibt, welche man dem Versicherer nicht mitteilen möchte. Das kann das angesprochene Übergewicht sein, aber auch nach gefährlichen Hobbys wird beim HDI in diesem Sonderantrag nicht gefragt.
Die weiteren Eckdaten der HDI Aktion ohne Frage nach Körpergröße & Gewicht:
- Es können bis zu 2.000 Euro abgesichert werden (Ärzte sogar bis zu 2.500 Euro, Notare sogar 3.000 Euro)
- Die Beitragsdynamik kann bis 5 Prozent in den Vertrag genommen werden
- Eine Leistungsdynamik / garantierte Rentensteigerung von bis zu drei Prozent ist möglich
- Ebenso kann eine Arbeitsunfähigkeitsklausel eingebaut werden, wenngleich es nur die schlechte Form gibt beim HDI
- Erhöhungsmöglichkeiten / Nachversicherungsoptionen sind gegeben bis 3.000 Euro
- Geplante Auslandsaufenthalte müssen nicht angegeben werden
- Anrechnung des Versorgungswerkes passiert erst ab 49.000 Euro im Jahr
- Generelle finanzielle Anrechnung von 60 Prozent des Bruttogehaltes
- Die Prämien sind übrigens gegenüber einem normalen Antrag identisch
Bei stärkerem Übergewicht also durchaus eine gute Möglichkeit, falls Du unter die Zielgruppe vom HDI fällst. Wenn Du nicht darunter fällst, dann frage doch bitte mal bei Deinem Ehepartner nach, vielleicht passt es ja 😉 .
Anbei direkt verschiedene Beiträge zu diesen Sonderaktionen für mehr Informationen:
- HDI Sonderaktion vereinfachte Gesundheitsfragen für Ärzte
- HDI Vereinfachte Gesundheitsfragen Wirtschaftsingenieure & Co
- HDI Vereinfachte Gesundheitsfragen Ärzte, Mediziner, Apotheker (aber auch Chemische Berufe / Biotechnologische / Studiengänge etc.)
- HDI Aktion für Rechtsanwälte
- HDI Aktion für Steuerberater
- HDI Aktion für Notare
- HDI Aktion für Schüler, wenn der Beruf der Eltern passt
Die Möglichkeit des HDI für sämtliche (!) Berufsgruppen in Verbindung mit einer Basisrente wurde leider im Oktober 2022 verändert. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde nicht nach Übergewicht gefragt, jetzt gibt es die Antragsfrage nach Körpergröße & Gewicht.
Evtl. gibt es im Laufe der Zeit weitere Anbieter, welche eine verkürzte Gesundheitsprüfung anbieten. Eine aktuelle Übersicht findest Du unter “Vereinfachte & wenige Gesundheitsfragen Berufsunfähigkeitsversicherung”.
Absicherung der Altersvorsorge - Beitragsbefreiung der Rentenversicherung bei Berufsunfähigkeit
Eine weitere (Teilabsicherung) stellen Versicherer mit der Beitragsbefreiung der Altersvorsorgebeiträge bei Berufsunfähigkeit dar. Hier werden i.d.R. keine oder nur sehr geringe Gesundheitsfragen gestellt, ab und zu gibt es zudem eine Wartezeit von bis zu drei Jahren. Eine Abfrage nach Körpergröße & Gewicht folgt bei den meisten Anbietern nicht, das Übergewicht muss daher auch nicht angegeben werden. Diese Aktionen sollte man sich durchaus etwas näher ansehen, denn im BU-Leistungsfall hast Du ein großes Problem. Du zahlst keinen Cent mehr in die gesetzliche Rentenversicherung ein & sammelst keine Entgeltpunkte. Die Altersarmut ist vorprogrammiert. Wirst Du berufsunfähig, musst Du Deine private Altersvorsorge somit massiv vorantreiben. Mit der Beitragsbefreiung Deiner (fondsgebundenen) Rentenversicherung schlägst Du zwei Fliegen mit einer Klappe. Du sorgst für Deine Altersvorsorge vor und musst Deinen Risikozuschlag aufgrund des Übergewichts entrichten. Mittlerweile bieten mehrere Versicherer wie die Allianz, Continentale, Stuttgarter, Ergo, Württembergische, Gothaer oder auch der Volkswohl Bund diese Form an, die maximale Absicherung der Beiträge ohne wirklicher Gesundheitsprüfung liegt bei 250-300 Euro.
Eine aktuelle Übersicht gibt es unter “Beitragsbefreiung Altersvorsorge bei Berufsunfähigkeit ohne Gesundheitsfragen”. Mittlerweile geht es sogar noch eine Stufe weiter und die ersten Anbieter bieten eine Dynamisierung im Leistungsfall an. Sprich, Du hast im Moment 300 Euro an monatlichen Sparplan in eine z.b. ETF-Rentenversicherung, dann würde z.b. die Allianz im nächsten Jahr 330 Euro pro Monat übernehmen. Hierzu gibt es einen eigenen Übersichtsartikel mit "Wie sinnvoll ist ein BU-Airbag in der Altersvorsorge?".
5. Fazit zum Übergewicht in der Berufsunfähigkeitsversicherung
Übergewicht kann zu einem größeren Stolperstein in der Berufsunfähigkeitsversicherung führen. Die Annahmequote und Risikozuschläge können aber je nach Versicherung variieren und verändern sich auch aufgrund des Eintrittsalters. Je jünger der Interessent, desto schwieriger werden die Chancen, auch wenn es noch keine direkten Vorerkrankungen gibt. Die Versicherer denken aber langfristig und ein zu hoher BMI wird wahrscheinlich leider weitere Krankheitsbilder nach sich ziehen. Dies lassen sich die Versicherer somit mit einem Risikozuschlag quasi “bezahlen”. Mit bestimmten Aktionen der HDI Versicherung können manche Berufsgruppen und deren Ehepartner aber eine gute Möglichkeit finden, ohne einen Risikozuschlag den wichtigen Schutz in der Berufsunfähigkeitsversicherung zu bekommen.