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PKV oder GKV – so entwickeln sich die Beiträge langfristig

  • PKV bildet Altersrückstellungen und arbeitet kapitalgedeckt – das stabilisiert Beiträge im Alter.
  • Beitragsanpassungen in der PKV sind gesetzlich streng geregelt, nicht willkürlich.
  • GKV steigt meist jedes Jahr durch höhere Bemessungsgrenzen und Zusatzbeiträge.
  • Medizinischer Fortschritt und Demografie treiben beide Systeme an ihre Grenzen.
  • Eine seriöse Prognose für die Zunkunft ist nur mit vielen individuellen Faktoren möglich.
  • Es gibt nicht das „bessere System“ – es gibt nur das passende System für Deine persönliche Lebensplanung.

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1. Die Sichtweise der PKV auf die Beitragsentwicklung bis 2060

1. Grundlage der Beitragsstabilität - Das Prinzip der Altersrückstellungen:

Es ist hervorzuheben, dass die PKV – im Gegensatz zur umlagefinanzierten gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) – nach dem Prinzip der Kapitaldeckung arbeitet. Das bedeutet, dass ein Teil der gezahlten Beiträge von jungen Jahren an angespart und verzinslich angelegt wird. Diese sogenannten Altersrückstellungen dienen dazu, die im Alter statistisch höheren Gesundheitskosten auszugleichen und damit die Beiträge im Rentenalter zu stabilisieren. Dieser Mechanismus ist eine tragende Säule für die langfristige Planbarkeit der Beiträge in der PKV.

2. Transparente und gesetzlich geregelte Beitragsanpassungen:

Wichtig zu wissen ist, dass Beitragsanpassungen in der PKV nicht willkürlich erfolgen, sondern strengen gesetzlichen Vorgaben unterliegen. Nur wenn die tatsächlichen Leistungsausgaben eines Tarifs die ursprünglich kalkulierten Ausgaben um einen bestimmten Prozentsatz (gesetzlich 10%, oft auch vertraglich niedriger vereinbart) übersteigen, darf eine Anpassung vorgenommen werden. Dies wird von einem unabhängigen Treuhänder überprüft und bestätigt. Die "sprunghaften" Anpassungen, die manchmal unternommen werden, sind demnach das Ergebnis einer kumulierten Kostenentwicklung, die erst ab Erreichen dieses Schwellenwertes eine Anpassung erlaubt. Langfristig betrachtet sei die Beitragsentwicklung in der PKV keineswegs steiler als in der GKV, sondern lediglich anders verteilt.

3. Herausforderungen durch Demografie und medizinischen Fortschritt – keine exklusiven Probleme der PKV:

Fakt ist aber auch, dass der demografische Wandel (steigendes Durchschnittsalter und weniger Beitragszahler) sowie der medizinische Fortschritt (neue, oft teurere Behandlungsmethoden und Medikamente) zu steigenden Kosten im Gesundheitswesen führen. Diese Faktoren betreffen jedoch das gesamte Gesundheitssystem, sowohl die private als auch die gesetzliche Krankenversicherung gleichermaßen. Die PKV ist hier nicht isoliert betroffen, sondern sieht sich den gleichen gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen gegenüber.

4. Die Rolle der Zinsen: Von Belastung zu potenzieller Entlastung:

Historisch niedrige Zinsen stellten eine Herausforderung für die Verzinsung der Altersrückstellungen dar. Die PKV weist jedoch darauf hin, dass steigende Zinsen, wie sie in der jüngeren Vergangenheit und zukünftig erwartet werden, einen positiven Effekt auf die Altersrückstellungen haben können. Ab etwa 2030 wird sogar mit einem positiven Zinseffekt gerechnet, der zu einer Dämpfung der Beitragserhöhungen beitragen könnte.

5. Anpassungsfähigkeit und innovative Lösungen:

Die PKV arbeitet kontinuierlich an der Optimierung ihrer Prozesse und der Nutzung innovativer Lösungen. Dazu gehören beispielsweise die Förderung von Telemedizin, die Einführung von Gesundheitskarten und die Entwicklung neuer Tarifmodelle, die den Bedürfnissen der Versicherten besser entsprechen. Ziel ist es, die Effizienz im Gesundheitssystem zu steigern und unnötige Kosten zu vermeiden.

Es ist davon auszugehen, dass sie durch ihr Prinzip der Altersrückstellungen und ihre transparente, gesetzlich geregelte Beitragsanpassung auch langfristig ein stabiles und leistungsstarkes System darstellt. Die Herausforderungen durch Demografie und medizinischen Fortschritt sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben. Durch kontinuierliche Anpassungen, Innovationen und konstruktive Vorschläge an die Politik sieht sich die PKV gut aufgestellt, um ihren Versicherten auch bis 2060 eine hochwertige Gesundheitsversorgung zu sichern und die Beitragsentwicklung bestmöglich zu managen. Zwar sind Beitragsanpassungen auch in Zukunft unvermeidlich, doch die PKV ist bestrebt, diese im Rahmen des Notwendigen und gesetzlich Zulässigen zu halten.


2. Wir werden im Alltag in der Beratung fast täglich gefragt, wie der Beitrag in 30, 40, 50 Jahren aussieht

Kurzum - wir haben nicht die Glaskugel und wissen es leider auch nicht. 

Jede zahlenmäßige Darstellung müsste auf sehr spezifischen Annahmen basieren, die für einen Großteil der Bevölkerung nicht zutreffen würden und daher irreführend wären. Dazu gehören Annahmen über:

  • Einkommensentwicklung des Versicherten bis 2060
  • Familiensituation (Heirat, Kinder) und deren Zeitpunkt
  • Gesundheitszustand (Risikozuschläge in der PKV)
  • Gewählter PKV-Tarif und dessen Entwicklung
  • Zukünftige Beitragsbemessungsgrenzen in der GKV
  • Zusatzbeiträge in der GKV
  • Medizinischer Fortschritt und dessen Kostenentwicklung
  • Politische Entscheidungen zur Beitragsanpassung in beiden Systemen
  • Zinsentwicklung für die Altersrückstellungen in der PKV

Wenn wir nun in der Praxis erzählen, dass der Beitrag in 35 Jahren bei 3.000€ liegen könnte, dann ist das Aufzucken groß, aber dies wird in der GKV nicht anders sein. Anbei ein kleines Schaubild, dass die Preisentwicklung und Inflation veranschaulicht:

JahrSemmel1 l BenzinAuto (Golf-Klasse)Einfamilienhaus (ca.)Gold (pro Feinunze)
19900,25 €0,65 €9.000 €150.000 €330 €
19950,35 €0,80 €11.000 €180.000 €340 €
20000,40 €1,00 €13.000 €200.000 €300 €
20050,45 €1,20 €16.000 €220.000 €380 €
20100,50 €1,40 €18.000 €250.000 €900 €
20150,60 €1,45 €20.000 €300.000 €1.050 €
20200,70 €1,35 €22.000 €400.000 €1.600 €
20250,80 €1,85 €29.500 €520.000 €2.150 €
Steigerung in %
1990-2025
220 %185 %228 %247 %552 %

3. Typischer Verlauf der Beitragsentwicklung: PKV vs. GKV

GKV-Beitrag (Beispiel: Gutverdiener mit Höchstbeitrag):

  • Typischer Verlauf: Startet auf einem hohen Niveau (da einkommensabhängig und oft am Höchstbeitrag für Gutverdiener). Steigt tendenziell stetig über die Jahre an, vor allem durch die Anpassung der Beitragsbemessungsgrenze und des Zusatzbeitrags.
  • Im Rentenalter: Die Linie fällt deutlich ab, da die Rente als Einkommen für die Beitragsberechnung dient und die Beitragsbemessungsgrenze im Alter entfällt. Die Beitragshöhe ist dann abhängig von der Rentenhöhe und dem dann gültigen GKV-Beitragssatz.
  • Kinder: Keine zusätzlichen Beiträge für mitversicherte Kinder (Vorteil bei Familien).

PKV-Beitrag (Beispiel: Standardtarif):

  • Typischer Verlauf: Kann im jungen Erwachsenenalter oft unterhalb des GKV-Höchstbeitrags liegen (bei jungem Eintrittsalter, Gesundheit und Basistarifwahl).
  • Im Berufsleben: Die Linie steigt in unregelmäßigen Sprüngen an. Diese Sprünge sind oft höher als die jährlichen GKV-Anpassungen, treten aber seltener auf. Sie resultieren aus Kostensteigerungen für medizinische Leistungen, die durch die Altersrückstellungen nicht vollständig kompensiert werden können.
  • Im Rentenalter: Die Linie flacht deutlich ab oder kann sogar leicht sinken. Dies ist der Effekt der über das Erwerbsleben angesparten Altersrückstellungen, die nun dazu dienen, die altersbedingten höheren Gesundheitskosten und damit die Beiträge zu stabilisieren.
  • Kinder: Für jedes Kind muss ein eigener Beitrag gezahlt werden, was die Gesamtkosten für Familien im Vergleich zur GKV erhöhen kann.

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4. Fazit: Was ist im Alter besser?

Es gibt keine eindeutige Antwort. Die "bessere" Wahl hängt stark von der individuellen Lebensplanung und finanziellen Situation ab:

PKV ist im Alter potenziell besser geeignet für:

  • Personen, die dauerhaft ein hohes Einkommen hatten und haben werden und für die, hochwertige medizinische Leistungen und eine planbare Stabilität der Leistungen oberste Priorität haben. 
  • Personen, die bewusst Altersrückstellungen gebildet oder entsprechende Zusatztarife abgeschlossen haben, um die Beiträge im Alter abzufedern.
  • Personen mit hohen Kapitaleinkünften oder Mieteinnahmen, die in der GKV beitragspflichtig wären.

GKV ist im Alter potenziell besser geeignet für:

  • Personen mit geringeren Renten oder unsicherer Einkommensentwicklung im Alter.
  • Personen, die keine hohen Zusatzeinkünfte erwarten, die in der GKV beitragspflichtig wären.
  • Personen, die ein geringeres Risiko für finanzielle Überraschungen bei den Beiträgen bevorzugen, auch wenn die Leistungen gesetzlich festgelegt sind.

Unsere Empfehlung:

Die Entscheidung für oder gegen die PKV ist eine langfristige Lebensentscheidung. Es ist essenziell, die finanziellen Aspekte über die gesamte Lebensspanne zu betrachten und nicht nur den Beitrag im jungen Alter. Eine unabhängige und detaillierte Beratung unter Berücksichtigung der persönlichen Situation, der Karriereplanung, der Familiensituation und der individuellen Risikobereitschaft ist unerlässlich.

Klar festzuhalten ist, dass sich die Beiträge in der PKV in die letzten Jahrzehnte sogar etwas positiver entwickelt haben - dies bei immer besseren Leistungen - wobei in der GKV sukzessive die Leistungen immer mehr gekürzt wurden! Leider ist es aber so, dass der Zugang zur PKV nur einem eingeschränkten Personenkreis möglich ist (Verdienst über der Jahresaltgeldgrenze, Selbständigen, Beamten) - also wenn man möchte nur einem privilegierten Personenkreis🙂.