BU Update Alte Leipziger 2025 - was hat sich geändert?
| Berufsunfähigkeit
Einige Punkte haben wir bei der Alten Leipziger Berufsunfähigkeitsversicherung in den letzten Jahren immer wieder kritisiert. Ob ein bisschen auf unserer Homepage oder auch im direkten Dialog mit dem Versicherer aus Oberursel (dieser war übrigens immer gesprächsbereit, nahm sich immer ein offenes Ohr - Daumen nach oben!). So viel Input von unserer Seite gibt es nicht immer für einen Versicherer, aber eigentlich ist die Alte Leipziger im Gesamtbild ein verdammt guter Anbieter für die Arbeitskraftabsicherung, welchen wir eigentlich schon sehr schätzen. Aber natürlich darf man dann auch mal Verbesserungsvorschläge liefern. Im Zuge der Rechnungszinserhöhung (BU Tarife müssen somit eh neu kalkuliert werden), gab es dann gleich auch größeres Update. Das schauen wir uns mal etwas genauer an.
Die Alte Leipziger ist nicht nur bei uns, sondern auch vielen Kollegen seit Jahren einer der beliebtesten BU-Versicherer. Vor 10 Jahren war es für viele vielleicht sogar “DER” beliebte BU-Anbieter, sozusagen der Mercedes unter den Gesellschaften. Aber irgendwie ruhte man sich zu sehr auf seinen Lorbeeren aus und links & rechts des Marktes machten einige Anbieter was verdammt Gutes - Sie kopierten teilweise die Alte Leipziger und brachten neue Innovationen und verbesserte Ausgestaltungen schneller in die Tarife. Die Alte Leipziger Berufsunfähigkeitsversicherung ruhte sich also ein bisschen in der Vergangenheit aus und es fehlte ein bisschen die Innovation, um letztendlich wieder an die Spitze zu kommen. Probleme wurden aber erkannt und in homöopathischen Dosen schon umgesetzt, u.A. wurden bei der Alten Leipziger im Mai 2024 endlich die Untersuchungsgrenzen angehoben. Bisher musste schon bei einer Absicherung von über 2.500 Euro eine ärztliche Untersuchung erfolgen, nun zog man mit dem Markt gleich auf 3.000 Euro. In Zeiten einer hohen Inflation, steigenden Gehältern und einer seit über einem Jahrzehnt festen Grenze war dies aber auch bitter notwendig.
Aber schauen wir nicht in die Vergangenheit, was ändert sich alles 2025 bei der Alten Leipziger Berufsunfähigkeitsversicherung?
1. Die Beiträge der Alten Leipziger Berufsunfähigkeitsversicherung sinken flächendeckend
Hier muss man aber klar dazu sagen, dass es sich (bis auf eine Berufsgruppe) um keine Reduzierung der Beiträge im klassischen Sinne handelt, sondern um eine Auswirkung auf den Rechnungszins. Berufsunfähigkeitsversicherungen werden ja klassisch kalkuliert, hier durfte der Versicherer bisher mit 0,25 Prozent an Garantiezins rechnen. Da das allgemeine Zinsniveau stieg, erhöhte der Gesetzgeber diesen ab dem 01.01.2025 nun auf 1,00 Prozent, sodass automatisch auch die Beiträge sinken.
Bei der Alten Leipziger liegt eine Vergünstigung von ca. 4,8 Prozent über sämtliche Berufsgruppen im Schnitt vor.
Eine Berufsgruppe darf sich aber noch mehr freuen. Alle Berufe, welche sich in der Berufsgruppe A1+ befinden, werden nochmals um ca. fünf Prozent günstiger. Zusammen mit der Rechnungszinssenkung liegen wir somit bei einer dauerhaften Vergünstigung von um die 10 Prozent.
In der Berufsgruppe A1+ befinden sich z.B. solche Berufe wie die des Wirtschaftsingenieurs (bzw. generell viele Ingenieur-Berufe), Softwareentwickler oder Physiker. Eine der Hauptzielgruppen der Alten Leipziger mit Ärzten oder auch Medizinstudenten gehört aber nicht zur Berufsgruppe A1+ und man profitiert nicht von einer zusätzlichen Senkung.
Die Alte Leipziger bleibt Ihrem konservativen Weg der Kalkulation treu
Kenner der Szene werden bemerken, dass sich die Alte Leipziger auf keinen Preiskampf einlässt in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Dies ist auf den ersten Blick negativ, denn bei Vergleichen wie Check24 oder natürlich auch einem Versicherungsvermittler, ist man bei vielen akademischen Berufen nicht unbedingt vorne zu finden. Das ist aber ein Kalkül der Alten Leipziger und spricht auch etwas für die Gesellschaft.
Das Problem am Markt ist ja ein bisschen, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung mittlerweile “Spitz auf Knopf” kalkuliert wurde. Die Bedingungen (natürlich auch von so Leuten wie von uns gefordert…:) wurden und werden immer besser, gleichzeitig sinken insbesondere für die schönen Berufe die Beiträge massiv. So sind einige Tarife eigentlich nicht mehr sauber kalkuliert. Aber macht ja nichts, denkt sich der Vorstand. Ein Hoch der Leistungsfälle passiert erst in einigen Jahren bis Jahrzehnten, da ist man vielleicht nicht mehr im Amt. Wir sehen durchaus dieses große Dilemma. Viele Interessenten & Kunden schauen nur in den Vergleichsrechner, da gibt es mittlerweile viele schöne Töchter. Leistungstechnisch unterscheidet sich die XY Gesellschaft nicht von der Alten Leipziger, warum sollte man dann also 15-20 Prozent mehr zahlen?
Das böse Ende kann dann zum Schluss kommen und wird sich in zwei Gesichtern zeigen:
- Genügen die Einnahmen nicht für die Ausgaben, gibt es schlicht eine Beitragserhöhung in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Ok, fachlich nicht ganz richtig, es ist eine Reduzierung der Überschüsse. Der Nettobeitrag wird also angepasst. Wie es komplett aus dem Ruder laufen kann, sah man an der WWK Versicherung und Ihren massiven Beitragserhöhungen von bis zu 60 Prozent vor wenigen Jahren. Eine Erhöhung ist von Versicherer Seite natürlich sehr unbeliebt, da man sich etwas aus dem Markt schießt, da ist doch Lösung zwei interessanter…
- Der Service wird / bleibt (leider) völlig unterirdisch. Das spiegelt sich zum einen erstmal im normalen Serviceverhalten nieder. Kleine Anliegen brauchen mehrere Wochen bis Monate (= Geld vom alten Konto abgebucht, Änderung der Zahlweise etc..), aber viel schlimmer ist es dann, wenn der Leistungsfall Eintritt. Hier zeigt sich eigentlich die wahre Stärke. Schon jetzt stellen wir Hinhaltetaktiken fest und die Leistungsauszahlung ist halt der größte Hebel, an dem man ziehen kann.
Ist ein Tarif also zu günstig kalkuliert, kann es langfristig zu großen Problemen führen. Die Alte Leipziger macht das Spiel nicht. Man bietet zwar - im Vergleich zu vor einigen Jahren / Jahrzehnten - für Akademiker schon attraktive Prämien, aber man ist kein Billigheimer geworden. Das spiegelt sich derzeit auch (wir sind ja gut vernetzt) in der Leistungsfallbearbeitung nieder. Diese läuft sehr sauber und kundenorientiert ab (was nicht heißt, dass alles einfach durchgewunken wird). Man macht einfach normal seine Arbeit und reguliert nach den Bedingungen und sucht nicht die Nadel im Heuhaufen, warum nicht geleistet wird.
Möchtest Du die Alte Leipziger Berufsunfähigkeitsversicherung 2025 also abschließen, bekommst Du nicht den billigsten Anbieter am Markt, aber einen gut kalkulierten. Dieses Verhalten sehen wir übrigens generell bei einigen anderen Versicherungsvereinen auf Gegenseitigkeit.
2. Verständlich und verbesserte Gesundheitsfragen der Alten Leipziger Berufsunfähigkeitsversicherung
Schon passiert im September, aber irgendwie keine Zeit gefunden für einen Blogartikel. Also bauen wir diese freudige Meldung hier ein. Die Gesundheitsfragen in der Berufsunfähigkeitsversicherung haben sich vonseiten der Alten Leipziger verbessert. An den Abfragezeiträumen hat sich nichts verändert, aber einige Formulierungen haben uns nicht so gut gefallen.
Insbesondere folgende beiden Gesundheitsfragen haben wir nicht gut gefunden bei der Alten Leipziger:
Zum einen die große Gesundheitsfrage mit:
“Bestehen oder bestanden in den letzten 3 Jahren Krankheiten, Unfallfolgen oder körperliche Schäden"
zum anderen:
“Bestehen Behinderungen (auch angeborene) oder haben Erkrankungen oder Unfälle Folgen hinterlassen (auch Belastungsminderung, Bewegungseinschränkung, Schmerzen, Verlust oder Funktionseinschränkungen im Bereich der inneren Organe, der Sinnesorgane, der Wirbelsäule, des Kopfes, der Arme oder der Beine)? “
Bei der ersten Gesundheitsfragen gefällt uns der offene Abfragezeitraum von drei Jahren (wenngleich drei Jahre schon gut sind - hier geht irgendwie auch ein bisschen der Trend hin, siehe die Updates der Canada Life sowie der Gothaer 2023) nicht wirklich. Fragen nach Krankheiten oder Beschwerden (wenngleich nicht direkt danach gefragt, gilt generell für den Markt) von über drei Monaten gefallen uns weniger.
Die zweite Frage war so etwas wie eine Killerfrage für uns. Wie haben es mal geschätzte Kollegen näher beschrieben mit:
“Für unser Klientel würde so eine Frage ein Ausschlusskriterium sein da, so denke ich zumindest, man die kaum wahrheitsgemäß beantworten kann-
Außerdem hätte ich Angst, dass man im Leistungsfall versucht, sich durch diese Frage aus der Verantwortung zu ziehen.
Ein Teil von uns kann eventuell erkennen, dass bspw. die Endokarditis (folgenlos ausgeheilt ohne weitere Kontrolle bspw.) vor 7 Jahren eventuell die Folge einer verschleppten Grippe war aber woher soll der Laie das wissen bzw. woher sollen wir das wissen."
und
“Je öfter ich die Frage lese, desto schlimmer wird es. Hier fallen mir gleich unzählige Möglichkeiten ein, die positiv beantwortet werden müssten, aber faktisch keine Auswirkung hätten, bzw. statistisch nicht signifikant wären. Außerdem habe ich grundsätzlich mit Formulierungen die in Klammern gesetzt sind und mit "auch" anfangen. Diese Formulierung birgt grundsätzlich die Gefahr, dass "auch" abschließend behandelt wird.”
Aber auch hier, nahm sich die Alte Leipziger die Kritik aus dem Maklermarkt an und verbesserte die Gesundheitsfragen, welche nun klar kundenfreundlicher sind.
Die Drei-Jahres Frage ist nun sauber abgegrenzt, mit Besuchen bei Ärzten, Psychologen, Heilpraktikern, Therapeuten (Osteopathen, Physiotherapeuten, Krankengymnasten) oder anderen nichtärztlichen Therapeuten. Die offene Beschwerde Frage wurde auf drei Monate gekürzt, dieses Unterfangen sah man ja auch schon bei den Gesundheitsfragen der LV 1871, HDI oder auch Baloise. Somit wurde sich dem Markt angepasst und eine Lücke geschlossen. Vorteil mit praktisch verkürzten Antragsfragen von drei Jahren für die meisten Besuche bei Heilbehandlung bleibt aber.
Eine offene Fragestellung über fünf Jahre gibt es weiterhin - Psyche. Diese dient sicherlich dem Schutz des Kollektivs und der Schreiber des Artikel würde diese ehrlich gesagt auch so drin stehen lassen. Individuelle Prüfung der Psyche ja, aber verkürzte Antragsfragen dazu, eher nein. Aber auch nur eine persönliche Meinung.
Eine vernünftige Verbesserung gab es nun auch bei der Frage nach Beeinträchtigungen. Noch nicht optimal, aber zumindest sind jetzt die Begrifflichkeiten mit “Belastungsminderung, Bewegungseinschränkung, Schmerzen und Funktionseinschränkungen” außen vor. Mit der früheren Formulierung hätte der Kreuzbandriss vor 20 Jahren auch angegeben werden müssen, denn eine Einschränkung & Minderung der Belastung ist medizinisch einfach gegeben. Das Knie ist nicht mehr so wie vorher. Von daher haben wir hier unseren Interessenten immer dazu geraten, auch einen Kreuzbandriss vor etlichen Jahren anzugeben, auch wenn dieser eigentlich aus dem Abfragezeitraum der Alten Leipziger fällt.
- Somit besitzt die Alte Leipziger nun einen guten Fragesatz, ohne aber das Kollektiv aus dem Auge zu verlieren.
Festzuhalten gilt aber schon mal wie erwähnt: Es liegt ja auch am Versicherer, was man evtl. mit einer Falschangabe bzw. nicht gemachten Angaben bei den Gesundheitsfragen macht. Hier kann man fair mit seinen Kunden umgehen und einfach dann sagen “Ok, wenn wir davon Kenntnis bekommen hätten, dann hätte es nichts an unserer Entscheidung geändert” oder “Wir suchen jedes kleine Detail, um die Leistung Fallbearbeitung in die Länge zu ziehen”. Hier haben wir bei der Alten Leipziger und anderen Versicherern sicherlich ein anderes Gefühl und mittlerweile auch mehr Erfahrungen, als bei einigen anderen Versicherern.
3. Klarstellung bei der beruflichen Besserstellungsgarantie
Ein Schüler bleibt nicht ewig Schüler, ein Student nicht ewig Student. Je jünger man ist, desto wichtiger ist die Überprüfungsmöglichkeit bei einem Berufswechsel. Dies wäre übrigens schon, wenn man von der Grundschule auf die Realschule geht, wenn man vom Gymnasium auf die gymnasiale Oberstufe wechselt. Die Beiträge in der Berufsunfähigkeitsversicherung würden dann geringer sein. Gute Versicherer bieten es an, keinen neuen Antrag stellen zu müssen, sondern im bisherigen Vertrag eine Prüfung des Beitrags vornehmen zu können.
Die Alte Leipziger handhabt es sehr kundenfreundlich, hat es aber nicht so in den Bedingungen formuliert. Eine Prüfung des Beitrages nach einem Berufswechsel wäre bei der Alten Leipziger jederzeit möglich, aber der Versicherer kann dies von einer erneuten Risikoprüfung abhängig machen (= Risikoprüfung beinhaltet u.a. das theoretische Recht, dass der Versicherer wieder nach Gesundheitsangaben, Hobbys, Rauchverhalten oder Auslandsaufenthalte fragt).
In der Praxis wurde dies zwar sehr selten angewendet (maximal bei “auffälligen” Verträgen, wenn z.B. der Beitrag nicht bezahlt wird), aber das heißt ja nicht, dass es für immer so bleiben muss. Bei Verträgen, welche mehrere Jahrzehnte laufen, wäre uns ein verbrieftes Recht in den Vertragsbedingungen lieber. Diese Kritik wurde nun entschärft und es gab eine klare Verbesserung in den allgemeinen Vertragsbedingungen der Alten Leipziger.
Nun gilt in den Vertragsbedingungen der Verzicht auf die Risikoprüfung bei einer beruflichen Besserstellung bei manchen Ereignissen.
Folgende Kennzahlen zur beruflichen Besserstellung bei der Alten Leipziger gibt es:
- Die versicherte Person darf nicht älter als 35 Jahre alt sein & Vertrag darf maximal fünf Jahre existieren. Der neue Beruf muss zudem seit mindestens sechs Monaten ausgeübt werden.
- Für junge Personen unter 20 Jahre gilt eine Frist von zehn statt fünf Jahren. Gründe gibt es einige wie der angesprochene Schulformwechsel (auch Wechsel in die gymnasiale Oberstufe, erstmaliger Beginn eines Studiums, Beginn eines Aufbaustudiums (z.B. Master oder MBA), erstmaliger Beginn Berufsausbildung, Erstmaliger Berufseinstieg nach Abschluss Ausbildung / Studium.
- Zudem gilt als Berufswechsel auch der Erhalt von Führungsverantwortung sowie der Abschluss einer akademischen Weiterbildung.
- Muss jeweils innerhalb von zwölf Monaten erfüllt sein und man schlichtweg noch nicht berufsunfähig sein. Vertrag logischerweise auch nicht beitragsfrei.
Allerhand Gründe für eine fest verankerte berufliche Besserstellung bei der Alten Leipziger, wo definitiv nun auf eine erneute Risikoprüfung verzichtet wird. Gefällt uns, dass man dies jetzt auch sauber niedergeschrieben hat. Die bisherige Regelung gilt aber weiterhin. Fällst Du nicht unter den obigen Gründen, darfst Du aber weiterhin nach einem Berufswechsel bei der Alten Leipziger freundlich nachfragen. Fragen kostet nichts.
Wichtig zu wissen: Du kannst aber niemals schlechter fallen, es wird also niemals teurer bei der Alten Leipziger. Zudem gibt es natürlich auch keine Pflicht für eine Nachmeldung eines Berufswechsels. Im Leistungsfall ist immer die zuletzt ausgeübte Tätigkeit versichert.
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4. Verbesserte Nachversicherung für Schüler bei der Alten Leipziger
Die Thematik der Schüler Berufsunfähigkeitsversicherung ist für uns im Unternehmen extrem wichtig. Zum einen finden wir das Thema schlichtweg extrem wichtig, zum anderen werden wir auch durch Google extrem gut gefunden mit diversen Artikel. Kenner der Szene werden beobachtet haben, dass wir die Alte Leipziger nicht zu den besten Schüler Berufsunfähigkeitsversicherungen eingruppieren. Neben einigen anderen Punkten, welche mit dem Update 2025 ausgemerzt wurden, lag einer der wichtigsten Gründe aber darin, dass es für Schüler keinen Verzicht auf die Risikoprüfung bei der Nachversicherung gab.
Bei jeder Erhöhung wurde schlichtweg der aktuelle Beruf geprüft. Dies könnte unter Umständen extrem teuer werden, wenn der Realschüler nun den Beruf des Maurers ausübt. Ok, Maurer fragen bei uns weniger an. Nehmen wir also dann einfach den Schüler am Gymnasium in der Oberstufe, welcher später als Chirurg seine Berufsunfähigkeitsversicherung erhöhen möchte. Die erhöhte BU-Rente kann unter Umständen also massiv teuer werden, da der Arzt “schnippelt” und somit ein höheres Risiko trägt (wenn da die eine Hand mal zittert, kann dieser ja seinen Beruf nicht mehr ausüben).
Dieses Risiko wollen in Zukunft wir unseren Interessenten und baldigen Kunden nicht antun und deshalb haben wir die Alte Leipziger nicht als eine der Haupt-Empfehlungen gesehen. Es gab einfach viel zu gute weitere Anbieter, welche eine saubere Lösung angeboten haben. Da wir als Versicherungsmakler mit Schwerpunkt Berufsunfähigkeitsversicherung Sachverwalter des Kunden sind, kam die Alte Leipziger also nicht in die engere Auswahl für Schüler. Dies kann sich jetzt ändern, da ein großer Schwachpunkt für junge Interessenten nun der Geschichte angehört.
Wenn wir schon bei Schülern sind - kleine Kritik an die Alte Leipziger:
Was uns nicht so gut gefällt, ist die Tatsache, dass Schüler unter 15 Jahren einen Zusatzfragebogen ausfüllen müssen (bzw. deren Eltern). Somit wird der normale Abfragezeitraum nochmals aufgeweicht. Anbei ein kleiner Ausschnitt:
Aus Versicherer Sicht können wir es fast verstehen, Schüler sind ein bisschen eine Blackbox. Aber bei anderen BU-Versicherern gibt es diese Fragestellung nicht. Bei der Alten Leipziger wird der Versicherungsvermittler wie auch der Kunde irgendwie überrascht, dass es trotzdem noch weitere Fragen gibt. So ist z.B. die Frage nach Logopädie zeitlich unbegrenzt (“Vergangenheit”), ebenso wird zehn Jahre nach ergotherapeutischen Maßnahmen gefragt. Das finden wir leider nicht so toll. Schade.
Über 15 Jahren entfallen aber diese Antragsfragen für Schüler bei der Alten Leipziger.
Aber es zieht sich wie ein kleiner, roter Faden durch das allgemeine Verständnis der Alten Leipziger - dem Versicherer ist das Kollektiv sehr wichtig und lieber bekommt man mal einen Antrag weniger. Ist aber in unseren Augen ein schmaler Grat.
5. Die große Baustelle der Nachversicherung bei der Alten Leipziger
Wir haben ja früher die Nachversicherung bei der Alten Leipziger mal beschrieben mit:
Um die Gestaltung der Erhöhungsmöglichkeiten bei der Alten Leipziger verstehen zu können, muss man dafür studiert haben
Klar, ein bisschen überspitzt dargestellt von Tobias, aber so weit weg waren wir nicht von unserer Wahrnehmung. Auch die Alte Leipziger erkannten etwas und die Nachversicherung war eines der wichtigsten Themen für das Update 2025. Nicht nur aufgrund der komplexen Beschreibungen, vor allem aber auch aus dem Marktdruck. Mittlerweile gab und gibt es wirklich ganz tolle Erhöhungsmöglichkeiten am Markt, um dauerhaft flexibel zu sein. Einen extrem Schub bekam die Thematik ja nochmals durch die Einführung der Karrieregarantie (ist die normale Nachversicherungshöhe ausgeschöpft, dann kann bei steigendem Gehalt trotzdem noch erhöht werden) vonseiten der LV 1871. Diese kam so gut an, dass es sehr viele neue Mitstreiter gibt, welche die Thematik der Karrieregarantie einfach kopierten, aber auch verbesserten. Ein Gruß geht hierbei an die Nürnberger, Hannoversche, Gothaer, Stuttgarter, Bayerische und die Signal Iduna.
Bei unserem Besuch & Austausch der Alten Leipziger im April 2024 war eine der häufigst gestellten Fragen an uns ja “Was sollen wir nach eurer Meinung bei der Nachversicherung besser machen?”. Die Antwort war von unserer Seite sehr einfach: “Orientiert euch einfach an der Karrieregarantie der Mitbewerber, finden wir sehr gut." "Warum hier das Rad neu erfinden, wenn es jetzt wirklich tolle Lösungen gibt?”.
Umso gespannter waren wir jetzt, welche Maßnahmen nun bei der Nachversicherung der Alten Leipziger umgesetzt wurden.
Keine Karrieregarantie, aber…..
Um dich als Leser nicht auf die Folter zu spannen: Nein, die Karrieregarantie nahm keinen Einzug bei der Alten Leipziger.
Folgende Erhöhungsmöglichkeiten gibt es nun bei der Alten Leipziger Berufsunfähigkeitsversicherung:
Um es direkt zu sagen: Die Alte Leipziger nimmt bei der Nachversicherung jetzt einen komplett anderen Weg, als die üblichen Verdächtigen am Markt. Ist dieser Weg nun besser oder schlechter? Schauen wir uns diesen an. Es bleibt aber etwas komplizierter als bei anderen Versicherern.
Fassen wir mal die wichtigsten Punkte der Neuerungen zur Nachversicherung zusammen:
- In den ersten fünf Jahren & maximal Eintrittsalter 40 kann ohne Grund um 500 Euro monatlich erhöht werden. Das bleibt so.
- Bei normalen Erhöhungsmöglichkeiten kann auch weiterhin um maximal 500 Euro monatlich erhöht werden. Ausnahme sind ein gehöriger Gehaltssprung & Überschreiten der Beitragsbemessungsgrenze, hier wären auch 1.000 Euro möglich.
- Berufseinsteiger können sogar um 1.500 Euro (z.B. nach dem Studium) erhöhen.
- Ganz wichtig: Die Nachversicherung bei Berufseinsteiger wird nicht auf die weiteren Erhöhungsmöglichkeiten angerechnet.
- Insbesondere für Studenten, die sich gegen eine Aufteilung auf zwei Versicherer entschieden haben, bietet diese Regelung durchaus eine gute Alternative an (muss aber innerhalb von zwölf Monaten gemacht werden).
- Insgesamt darf es maximal 2.500 Euro an Erhöhungen geben. Egal, bei welcher Höhe man beginnt. Ob 1.000 Euro als Schüler oder direkt 3.000 Euro als Kammerberufler oder MINTler.
Überzeugt? Oder nicht? Einen der wichtigsten Punkte haben wir noch nicht gesagt. Nämlich:
- Es erfolgt keine Anrechnung der Beitragsdynamiken auf die Nachversicherung!
Anrechnung der Beitragsdynamik in der Praxis
- Hat ein Versicherer eine Anrechnung der Beitragsdynamik vereinbart, wird diese auf die maximale Nachversicherung angerechnet.
- Liegt die Grenze z.B. bei 3.000 Euro und Du beginnst mit 2.000 Euro an Absicherung, nimmst die ersten fünf Jahre die Beitragsdynamik von fünf Prozent immer an und hast derzeit 2.600 Euro abgesichert, kannst Du nur noch um 400 Euro (3.000 Euro minus 2.600 Euro) absichern).
- Die Alte Leipziger denkt nicht mit “Deckeln”, sondern die Beitragsdynamik geht immer oben drüber.
- Die Nachversicherungsmöglichkeiten werden also separat von der Beitragsdynamik betrachtet.
Ein durchaus sehr interessanter Ansatz, welcher so am Markt von unseren Favoriten nur ein weiterer Versicherer so handhabt, nämlich die Allianz Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese verfährt relativ ähnlich. Ok, bei der Condor ist es auch noch so, aber da werden wir im Moment nicht so recht warm (beim Schreiben dieser Zeilen warten wir seit sieben Wochen auf eine Antwort einer anonymen Risikovoranfrage - trotz dreimaliger Erinnerung). Gibt sicherlich noch weitere Versicherer, aber diese spielen nicht unbedingt so die Rolle.
Diese Nichtanrechnung der Beitragsdynamik ist fast schon ein bisschen ein Hammer und so kann es durchaus sehr interessante Konstellationen geben, wo die Alte Leipziger eine sehr interessante Alternative für Personen darstellen kann, welche durchaus eine ambitionierte Absicherung der Arbeitskraft möchten. Man geht also ein bisschen den anderen Weg als andere Versicherer. Hier gibt es in unseren Augen aber kein “Gut oder schlecht” - es muss einfach individuell passen.
Nachteil: Einen Negativpunkt müssen wir noch kurz anbringen. Gefällt uns nicht so, sehen andere vielleicht anders, aber mei. Nur in den ersten fünf Jahren findet eine Erhöhung durch die Nachversicherung im selben Vertrag statt.
Wenn insbesondere ein Schüler & junge Person erst nach fünf Jahren erhöht, gibt es immer einen neuen Vertrag. Zieht man viermal die Möglichkeit der Nachversicherung, so hat man somit fünf Verträge bei der Alten Leipziger. Das finden wir doch sehr negativ, das wir aus unserer Praxis die Nachversicherung sehr häufig ziehen und gerne ach nur mal für eine mtl. Erhöhung von 200 Euro. Bei fast so gut wie allen anderen Versicherer findet die Erhöhung im bisherigen Vertrag statt. Von 2.000 auf 2.200 im gleichen Vertrag. Bei der Alten Leipziger hätte man nach den fünf Jahren einen Vertrag mit 2.000 Euro und einen mit 200 Euro. Klar, man kann jetzt sagen, dass man für den kleinen Vertrag nun auch eine andere Laufzeit, Dynamikform etc. machen kann, aber irgendwie überzeugt uns dieses Argument nicht. Ebenso ist man dann von den dann gültigen Annahmerichtlinien ausgeliefert. Können (meistens) besser sein, aber auch schlechter.
- Es wäre also wünschenswert, wenn eine Erhöhung dauerhaft im selben Vertrag stattfinden würde. Unser Wunsch an die Alter Leipziger 😉.
Extrem großer Mehrwert der Alten Leipziger & Kundenfreundlich
- Diese stark verbesserte Regelung zur Nachversicherung gilt nicht nur für alle Neuverträge ab 01.01.2025, sondern für alle Kunden ab Beginn des Jahres 2020.
- Somit profitieren auch Bestandskunden von diesen erfreulichen und erheblichen Verbesserungen.
- Sehr kundenfreundlich, Daumen nach oben👍.
Ein Thema muss noch kurz angesprochen werden: Die Beitragsdynamik kann eigentlich immer fünf Prozent betragen, aber es gibt irgendwann einen Deckel. Hier würde dann die Beitragsdynamik enden. Mit dem Nachweis vom aktuellen Gehalt kann diese dann nach oben geschoben werden. Zwar alles ein bisschen umständlich, aber sehr gut für das Kollektiv. Im Artikel “Warum eine gedeckelte BU-Beitragsdynamik sinnvoll sein kann!” gehen wir genau auf diese Thematik ein, anhand der Alten Leipziger wie auch dem Volkswohl Bund. Hier spielt die Alte Leipziger durchaus eine Vorreiterrolle, denn auch die Bayerische wie auch die Hannoversche haben es in Ihren Updates auch so gehandhabt - die Dynamik endet bei 4.000 Euro BU-Rente, kann dann aber erhöht werden, beim Nachweis des aktuellen Einkommens. Thematik, die alle umtreibt: “Wenn viel mehr BU-Rente versichert ist, als wo aktuell das Einkommen liegt, steigen statistisch gesehen die Leistungsfälle an”.
Sollte also nicht in Vergessenheit geraten und somit muss der Vertrag sicherlich alle paar Jahre überprüft werden.
Über 1.900 Bewertungen zufriedener Kunden, überzeuge Dich selbst!
Genug gelesen über das BU-Update der Alten Leipziger? Dann frage jetzt bei uns an für ein individuelles Angebot!
6. Fazit zum Update der Alten Leipziger Berufsunfähigkeitsversicherung 2025
Wir mögen es fast sagen - Zeit ist es geworden, um manche Schwächen auszugleichen, die sich über die Jahre ergaben. In allen Bestrebungen sehen wir bei der Alten Leipziger aber eines - Schutz des Kollektives, langfristig stabile Beiträge und (hoffentlich) faires Leistungsverhalten. Man möchte nicht die günstigsten Prämien anbieten und man verzichtet auch auf eine der aktuellsten Neuerungen am Markt - Verzicht auf die konkrete Verweisung. Weder komplett für alle Berufe (wie es beim HDI ist bzw. bei der Bayerischen mit eigenem Preisschild im Tarif Prestige) oder auch nur für spezielle verkammerte Berufe (Baloise, Nürnberger, Ergo über die DANV). Zum Verzicht hat man derzeit eine klare Meinung, aber man beobachtet sicherlich den Markt.
Die Alte Leipziger dürfte für uns jetzt in den nächsten Jahren sicherlich wieder eine bedeutsamere Rolle spielen, vor allem auch bei Interessenten, die es verstehen, dass der günstigste Anbieter langfristig vielleicht nicht immer der beste ist. Gibt aber halt solche und solche Interessenten. Grundsätzlich findet man bei der Alten Leipziger schon eine solide Heimat, kleine Schwachpunkte muss man vielleicht in Kauf nehmen und bei der Nachversicherung sollte man generell gut am Ball bleiben als künftiger Berufseinsteiger. Somit aber Daumen nach oben.
Pressenachklang
30.12.2024 / Die Alte Leipziger, einst einer der führenden Anbieter im BU-Markt, musste in den letzten Jahren einige Einbußen hinnehmen. Zum Start des neuen Jahres hat sie jedoch mit einem umfassenden Update ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung reagiert. Zu den Verbesserungen zählen unter anderem überarbeitete Gesundheitsfragen, günstigere Beiträge für Akademiker und weitere Anpassungen. Unser Spezialist für Einkommensabsicherung, Tobias Bierl, bewertet diese Veränderungen im Magazin Das Investment als positive Entwicklung. In den Bereichen Erreichbarkeit und Leistungsfallbearbeitung gehört die Alte Leipziger nach wie vor zu den Top-Anbietern am Markt.