Umbenennung der Dimensional Nachhaltigkeitsfonds

Ab dem 14. März 2025 wird Dimensional den Begriff "Sustainability" in seinen Fondsbezeichnungen durch "Lower Carbon ESG Screened" ersetzen. Auch die Position im Namen ändert sich - die ESG-Begriffe stehen künftig am Ende des Namens. So wird beispielsweise aus dem "Global Sustainability Fixed Income Fund" der "Global Core Fixed Income Lower Carbon ESG Screened Fund".

Diese Änderung betrifft nur die in Irland domizilierten Fonds. Die Anlageziele und grundlegenden Risiken bleiben unverändert. Die Fonds verfolgen weiterhin dieselbe Strategie: Innerhalb ihrer jeweiligen Anlageklassen werden Wertpapiere mit höheren erwarteten Renditen und geringerer Kohlenstoffintensität übergewichtet.

Der Grund für diese Umbenennung liegt in neuen regulatorischen Vorgaben in Europa. Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) hat Leitlinien für die Benennung von ESG-Fonds herausgegeben, die ab Mai 2025 für bestehende Fonds gelten. Nach diesen neuen Regeln darf der Begriff "Sustainability" nur noch verwendet werden, wenn mindestens 50 % der Vermögenswerte in "nachhaltige Investitionen" gemäß der EU-Offenlegungsverordnung (SFDR) investiert sind.

Dimensional hat sich für "Lower Carbon ESG Screened" entschieden, da diese Bezeichnung die Kohlenstoff- und ESG-Ziele der Fonds besser zum Ausdruck bringt. Die Fonds setzen weiterhin auf Unternehmen mit geringerer Kohlenstoffintensität und schließen solche mit hohen Treibhausgasemissionen oder fossilen Brennstoffreserven sowie Unternehmen, die bestimmte ESG-Kriterien nicht erfüllen, grundsätzlich aus.

Du bist übrigens nicht allein: Laut Morningstar werden voraussichtlich 30 bis 50 % aller in der EU ansässigen ESG-Fonds ihre Namen bis Mitte 2025 ändern müssen, das betrifft also andere auch.

Ganz konkret betrifft das in unserem Fall im Bereich der nachhaltigen Bierl Invest-Strategie die Fonds Numero 1, 3, 5 und 6 aus der unteren Grafik.

Im Zusammenhang mit der Namensänderung wird die Liste der ESG-bedingten Ausschlüsse erweitert. Künftig werden die Ausschlüsse der Paris-Aligned Benchmarks (PAB) der EU angewendet, zu denen unter anderem zusätzliche Geschäftstätigkeiten mit Bezug zu fossilen Brennstoffen gehören.

Die bestehenden Ausschlusskriterien für fossile Brennstoffe und Tabak werden erweitert. Bei den Anleihefonds werden zusätzlich die Treibhausgasemissionen von staatlichen und kommunalen Emittenten berücksichtigt. Dimensional geht nicht davon aus, dass diese Änderungen wesentliche Auswirkungen auf die Fondsportfolios zum Zeitpunkt der Umsetzung haben werden.

Zum 31. Dezember 2024 waren zwischen 1 und 2 % der Positionen der ESG-Aktienfonds für einen Ausschluss vorgemerkt, bei den ESG-Anleihefonds dagegen keine Position

Die gute Nachricht: An Deiner Investmentstrategie musst Du nichts ändern. Die Fonds fallen weiterhin unter Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung (SFDR). Sie verfolgen dieselben Anlageziele und halten an ihren grundlegenden Nachhaltigkeitsprinzipien fest.

Die neuen Namen beschreiben sogar genauer, worum es bei den Fonds wirklich geht: eine geringere Kohlenstoffintensität und klare ESG-Ausschlusskriterien. Dimensional hat sich bewusst gegen den Versuch entschieden, die 50%-Quote für "nachhaltige Investitionen" gemäß SFDR zu erfüllen, da dies zu Einbußen bei der Diversifikation führen könnte. Stattdessen bleibt der Fokus auf hochgradig diversifizierten Portfolios, die gleichzeitig ESG-Kriterien berücksichtigen

Eine der häufigsten Fragen zu nachhaltigen Investments ist: Muss ich auf Rendite verzichten, wenn ich nach ESG-Kriterien investiere? Die klare Antwort lautet: Nein!

Es gibt grundsätzlich keine überzeugenden Beweise dafür, dass ESG-Faktoren allein zu strukturell höheren oder niedrigeren Renditen oder zu geringeren Schwankungen führen. Du kannst ESG-Kriterien in ein diversifiziertes Portfolio integrieren, das systematisch auf Faktoren abzielt, die zu höheren erwarteten Renditen führen. Auch nachhaltige Ansätze können Unternehmen mit geringerer Marktkapitalisierung, niedrigerem relativen Preis (Value) und höherer Profitabilität übergewichten.

Bei der Entscheidung für nachhaltige Investments geht es vielmehr um die Abbildung Deiner persönlichen Werte. Wie die Radioonkologin Dr. Bronwyn King einmal sagte: "Wenn Sie in ein Unternehmen investieren, besitzen Sie einen Teil dieses Unternehmens. Sie wollen, dass Ihr Unternehmen wächst, Erfolg hat und floriert." Die Frage ist: Möchtest Du, dass alle Unternehmen in Deinem Portfolio florieren – auch solche, deren Geschäftsmodell vielleicht im Widerspruch zu Deinen Werten steht?

Zudem zahlst Du für nachhaltige Anlagestrategien in der Regel keine höheren Kosten und Gebühren. Du "kaufst" Dir mit dem Wunsch nach einem nachhaltigen Portfolio also auch in dieser Hinsicht keine schlechtere Rendite ein.

Die Umbenennung der Dimensional Fonds ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich der Markt für nachhaltige Geldanlagen entwickelt. Statt vager Begriffe wie "Nachhaltigkeit" werden konkretere Bezeichnungen verwendet, die besser beschreiben, was der Fonds tatsächlich tut.

Für Dich als Anleger ist wichtig: Die Strategie der Fonds bleibt gleich. Sie investieren weiterhin in Unternehmen mit geringerer Kohlenstoffintensität und schließen solche aus, die bestimmte ESG-Kriterien nicht erfüllen. Der neue Name "Lower Carbon ESG Screened" macht das sogar transparenter.

Bei der Auswahl nachhaltiger Geldanlagen solltest Du nicht nur auf die Bezeichnung achten, sondern genau hinschauen, welche Kriterien der Fonds tatsächlich anwendet. Die neuen Namenskonventionen machen es Dir dabei leichter, die verschiedenen Ansätze zu unterscheiden und eine informierte Entscheidung zu treffen, die zu Deinen persönlichen Nachhaltigkeitszielen passt.

Möchtest Du mehr über nachhaltige Geldanlagen und ihre verschiedenen Ausprägungen erfahren? Dann komm einfach auf uns zu - wir beraten Dich gerne zu Deinen Möglichkeiten für einen nachhaltigen Vermögensaufbau.