Große Beitragsanpassung der Bayerischen Beamtenkrankenkasse in der PKV

Für den Großteil unserer Interessenten & Kunden ist die bestmögliche Absicherung im Krankheitsfall sehr wichtig. Dass man aber überhaupt in den Genuss kommt, muss man natürlich die Thematik der Gesundheitsfragen in der PKV genau aufarbeiten und anschließend eine anonyme Risikovoranfrage machen. Die Anbieter mit einer sehr guten Risikoprüfung sind gar nicht sooo häufig vertreten - die Bayerische Beamtenkrankenkasse war und ist weiterhin eine davon. Es ging hierbei aber nie darum, Risiken einfach leicht zu nehmen, sondern einfach individuell zu voten und eine Lösung zu finden. Genau, was wir benötigen, für unsere Kunden. So kam es sehr häufig vor, dass die Bayerische Beamtenkrankenkasse sehr häufig als eine Lösung vorgestellt wurde.

Preislich viel zu günstig im Vergleich gewesen

Was nach jeder Voranfrage und den folgenden Vergleich auffiel - die Bayerische Beamtenkrankenkasse hatte für Ihre Leistungen einen enorm günstigen Preis. Teilweise kann man auch schon von zu “billig” sprechen. So waren ja andere, gute Versicherer teilweise in den Konstellationen 300-400 Euro teurer als die Bayerische Beamtenkrankenkasse. So sprachen wir natürlich in jeder Beratung auch davon, dass die Beiträge zu günstig kalkuliert sind und es nur eine Frage der Zeit ist, bis eine Angleichung erfolgen würde. Denn über das gesamte Kollektiv müssen bei jedem Versicherer ja ungefähr (bei sozusagen denselben Top-Leistungen) dieselben Kosten entstehen. Zumindest PI mal Daumen. Von daher durfte man sich über die Jahre freuen, gehörig an Beitrag gespart zu haben.

Zum 01.01.2026 gibt es nun aber eine erhebliche Beitragsanpassung. Diese wird immer in Euro ausgewiesen, der Einfachheit sprechen wir aber in Prozent. Bei unseren Kunden beträgt die Anpassung in der Tarifserie “Gesundheit Vario” zwischen 30-40 Prozent, bei Kindern teilweise über 40 Prozent. 

Anbei zwei Beispiele im Tarif Vario mit jeweils 400 sowie 800 Euro Selbstbeteiligung, Eintrittsalter 32 Jahre:

Beachtet werden sollte, dass dies rein den Tarifbeitrag für Gesundheit Vario darstellt. Zusatzbausteine bzw. Plustarife für Zahn, ambulant, stationär sowie wie Krankentagegeld und der Beitragsentlastungstarif bleibt davon unberührt.

Es gibt mehrere Gründe für die PKV Beitragsanpassung der Bayerischen Beamtenkrankenversicherung, welche wir mal zusammenfassen möchten:

3.A: Der Tarif Gesundheit Vario war zu günstig kalkuliert

Haben wir schon angemerkt. Für das gebotene an Leistungen war der Tarif sehr wohlwollend kalkuliert. Dies erleben wir derzeit auch bei anderen Versicherern, welche Hochleistungstarife auf dem Markt bringen. Leistungstechnisch extrem gut, es gab aber seit Jahren kaum Beitragsanpassungen und daher ist der Tarif mittlerweile unterkalkuliert. Seit Januar 2020 ging die Bayerische Beamtenkrankenkasse auf den Markt und hatte nur 2023 eine geringe Anpassung zu verzeichnen, wie man an folgender Grafik sieht:

Betrachtet man die Zeit seit 2020 (Einführung des Tarif Vario), so dürfte eine durchschnittliche Erhöhung von ungefähr fünf Prozent auch der ungefähren Inflation entsprechen (man denke nur an 2022 & 2023 mit einer stark erhöhten Inflation).

3.B.: Stark gestiegene Kosten im Gesundheitswesen

Zu günstig kalkuliert ist das eine, aber natürlich schlugen auch die massiven Steigerungen im Gesundheitswesen direkt bei der Tarifkalkulation der Bayerischen Beamtenkrankenkasse zu. So gab es alleine in 2024 für allgemeine Krankenhausleistungen eine Steigerung von über zehn Prozent, ebenso auch bei Arzneimittel sowie Heilmittel wie Physio- oder Ergotherapie. Hier sprechen wir jetzt auch nur vom Jahr 2024, auch im Jahr 2023 und 2025 gab es Steigerungen. Diese werden natürlich früher oder später an die Versicherten weitergegeben. Betrachtet man es über drei Jahre, so gibt es in der Krankenversicherung eine Steigerung von über 25 Prozent.
Sieht man den gesamten Beitrag in der PKV, so zahlt man ja auch in die Pflegeversicherung ein. Hier stiegen die Kosten im Jahr 2024 um 17,5 Prozent an, alleine seit 2017 gibt es hier eine Verdopplung (!). 

Die PKV garantiert bekanntlich lebenslange Leistungen, welche nicht gekürzt werden dürfen (anders wie in der gesetzlichen Krankenversicherung). Beitragsanpassungen sind daher eine notwendige Reaktion und früher oder später bei jeder Gesellschaft normal. Bei der Bayerischen Beamtenkrankenkasse kam noch dazu, dass der neu eingeführte Tarif 2020 unter kalkuliert gewesen ist und nun die Anpassung noch dramatischer aussieht.

Die Antwort wird dich überraschen, aber diese lautet von unserer Seite: “Nichts”.
Freu dich weiterhin über eines der besten Tarifbedingungswerke am Markt und dass du weniger als in der gesetzlichen Krankenversicherung zahlst. Lass uns aber die möglichen Alternativen noch kurz näher betrachten.

4.A.: Wechsel zu einer anderen Gesellschaft

Googelst du nach weiteren Informationen über die Beitragsanpassung, stoßt du früher oder später auf Seiten / Vermittler, welche zu einem Wechsel der Gesellschaft raten, welche günstiger ist. Hier gehören wir definitiv nicht dazu. Wie wir festgestellt haben, werden früher oder später alle Versicherer am Markt stark erhöhen. Nur, weil jemand dann 2026 günstig ist, bleibt es nicht für immer so. Zudem haben wir ja gemeinsam die PKV vor allem aus dem Grund abgeschlossen, weil man sehr gut im Krankheitsfall versichert sein möchte. Die Bayerische Beamtenkrankenkasse gehört mit dem Tarif Gesundheit Vario weiterhin zu einer der Top-Adressen am Markt. Nun aber mit einem Preisschild, welches nun eher passt.

• Ein Wechsel der PKV würde wie ein Stau auf der Autobahn sein. Hier versucht man ja auch immer wieder mal, die Spur zu wechseln, um kurz darauf später sich zu ärgern, da es auf der anderen Seite doch schneller geht. 

Anbei eine kleine Übersicht über den Markt:

• Die Debeka hat 2021, 2022, 2024 und 2025 um jeweils ca. zehn Prozent erhöht.
• Beim eingeführten Tarif NK Select XL vonseiten der Halleschen erfolgte 2023, 2024, 2025 und 2026 jeweils eine Anpassung von um die neun Prozent.
• Bei der Barmenia (ebenso im gehobenen Segment) gab es 2021, 2023, 2025 und auch 2026 eine Anpassung.

Bei einem Wechsel des Anbieters fallen zudem neue Gesundheitsfragen an und die Fristen einer vorvertraglichen Anzeigepflichtverletzung (“Falschangaben”) beginnen komplett von vorne.

4.B.: Puh, wäre ich doch in der gesetzlichen Krankenversicherung geblieben?

Auch dieser Gedanke liegt in der ersten Reaktion doch recht nah. Aber dann blicken wir nochmals zurück, warum man in die private Krankenversicherung wechselt. 

• Man wechselt in die PKV, um die bestmögliche gesundheitliche Versorgung zu haben. Das ist bei der GKV ja nicht der Fall, auf Details gehen wir mal nicht näher ein, diese sind bekannt.

Zudem liegt der GKV-Höchstbeitrag für Kinderlose 2026 bei ungefähr 1.250 Euro monatlich, mit Kind ca. 40 Euro günstiger. Dein Beitrag bei der Bayerischen Beamtenkrankenkasse dürfte hier bei weitem noch darunter liegen, bei viel besseren Leistungen. Klar, werden Kind (er) mal mitversichert, steigert dies den mtl. Beitrag, aber was kann man denn besseres für sein Kind machen, als die best möglichste medizinische Versorgung zu gewährleisten? Auch hier gilt nochmals = Man geht nicht in die PKV aufgrund von einer Beitragsersparnis, sondern aufgrund der Leistungen. Für sich und auch seinem Kind.

4.C.: Interner Tarifwechsel innerhalb der Bayerischen Beamtenkrankenkasse

Theoretisch möglich, in der Praxis momentan kein Mehrwert. Lass uns etwas ausholen. Man darf innerhalb der Bayerischen Beamtenkrankenkasse den Tarif ohne erneute Gesundheitsfragen wechseln. Eine Gesundheitsprüfung würde nur fällig werden, wenn es Mehrleistungen geben würde. Da die aktuelle Tarifreihe die beste und umfangreichste wäre, würde man sich mit einem Tarifwechsel auch schlechtere Leistungen besorgen. Ob das gewollt ist?

• Langfristig kann und sollte aber durchaus geprüft werden, ob ein Tarifwechsel zu einem späteren Zeitpunkt sinnvoll sein könnte. Das kann aber auch erst in einem Jahrzehnt so sein. 

Wie man sieht, sehen wir alle Punkte eher skeptisch und schlagen also nicht in dieselbe Richtung, wie manche Propheten, die sofort wieder Neugeschäft riechen.

Diese ist natürlich auf den ersten Blick sehr schmerzhaft und eigentlich auch unverständlich. Blick man realistisch auf die Sache, sind aber nur zwei Sachen eingetreten, welche völlg normal sind:

• Zum einen war der extrem gute Tarif Gesundheit Vario viel zu günstig im Marktvergleich gewesen.
• Zudem gab es in den letzten Jahren massive Erhöhungen der Ausgaben - von Krankenhaus, Arzneimitteln, Behandlungen und natürlich auch Lohnsteigerungen. Wer möchte nicht, dass sein behandelnder Arzt oder die Krankenschwester vernünftig bezahlt werden? Hier stiegen die Kosten um über 25 Prozent in den letzten drei Jahren!

Im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung befindet man sich weiterhin in einer sehr komfortablen Situation. Wichtig ist jetzt nur, einen kühlen Kopf zu bewahren. Unser Vorschlag ist also = Nichts tun, denn es ist grundsätzlich auch nichts Dramatisches passiert.