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Huch, auch die Generali Berufsunfähigkeitsversicherung erhöht die Beiträge!

| Berufsunfähigkeit

Die massive Beitragserhöhung der WWK Berufsunfähigkeitsversicherung ist noch nicht lange her, schon schlägt einer der Branchenriesen zu. Die Generali erhöht für ihre Kunden den Zahl- bzw. Nettobeitrag. Anders wie bei der WWK ist die Erhöhung aber etwas dezenter mit knapp 10 Prozent zum 01.06.2018. Es ist trotzdem ärgerlich für die betroffenen Kunden, welche i.d.R. nur über den Nettobeitrag aufgeklärt werden.

Für manche ein Schock - Beitragserhöhung der Generali Berufsunfähigkeitsversicherung

In diversen Maklergruppen in den sozialen Medien hat sich diese Meldung wie ein Lauffeuer verbreitet. Die Generali erhöht die Beiträge in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Einzig unklar war für uns Versicherungsmakler zu Beginn aber die Höhe der Anpassung. Bei der WWK Beitragserhöhung in der Berufsunfähigkeitsversicherung gab es bekanntlich eine massive Erhöhung um bis zu 40 Prozent des Zahlbeitrages, was anschließend durch die gesamte Medienlandschaft zog (ARD, viele Fachmedien). Dies ist bei der Erhöhung der Generali nicht zu erwarten, aber trotzdem ärgerlich für die betroffenen Kunden.

Unser Kollege Markus Ecksteinaus Westendorf, www.mehr-finanz24.de, stellte uns erfreulicherweise ein Beitragsschreiben über die Erhöhung in der Berufsunfähigkeitsversicherung vor. Der vorherige Nettobeitrag lag hier bei 93,06 Euro. Es gab somit eine Erhöhung um ca. 8 Prozent.

Ein weiteres Erhöhungsschreiben erreichte uns vom Kollegen Manuel Röttger. Hier erhöhte sich der Zahlbeitrag ebenfalls um knapp 8 Prozent, nämlich von 24,08 Euro auf 25,86 Euro. Es handelte sich hierbei um die Tarifvariante "Smart BU", welche vor allem für junge Personen gedacht ist, da es einen verminderten Anfangsbeitrag gibt. So ist der geringe Zahlbeitrag zu erklären. 

Ebenfalls über eine Beitragserhöhung eines Kunden konnte unser Maklerkollege Marco Mahling, berichten. Hier steht netterweise sehr Übersichtlich der eigentliche Beitrag von 78,83 Euro im Anschreiben darauf, ein paar Zeilen weiter unten aber auch gleich die Erhöhung auf den neuen Zahlbeitrag von 85,14 Euro. Ca. 8 Prozent. Auch hier handelte es sich um einer Starter BU mit verminderten Anfangsbeitrag. 

Auch ein Kunde des Kollegen Christian Willmann (https://www.makler-willmann.de/) musste leider eine Erhöhung verkraften. Diese lag ebenfalls bei ca. 8 Prozent oder umgerechnet 6,91 Euro, wie das folgende Schreiben bestätigt. 

Selber besitzen wir kein Schreiben, da sich in unserem Bestand kein Vertrag der Generali Berufsunfähigkeitsversicherung befindet. Vielleicht fallen uns aber in den nächsten Tagen und Wochen weitere Erhöhungsschreiben von netten Kollegen in die Hände. Liest Du diesen Blog und bist direkt davon betroffen? Wir würden dann auch gerne Dein Erhöhungsschreiben der Generali verwenden. Selbstverständlich anonymisiert.

Was soll ich jetzt machen mit dieser Beitragserhöhung der Generali Berufsunfähigkeitsversicherung?

Zu allererst eines: Durchatmen und nichts überstürzen. Bei Vertragsabschluss und sicherlich auch schon bei der Angebotsbesprechung wurde auch der Bruttobeitrag von Deinem Berater angesprochen. Dieser ist fest, den Paragraph 163 lassen wir einfach kurz aus um es nicht zu verkomplizieren. Durch Überschüsse (weniger Leistungsfälle als kalkuliert, gutes Wirtschaften der Gesellschaft) sinkt dieser Bruttobeitrag auf den sogenannten Nettobeitrag. Oder auch genannt Zahlbeitrag, was einem Monat für Monat vom Konto abgebucht wird. Der Bruttobeitrag hat sich bei der Generali Berufsunfähigkeitsversicherung NICHT verändert, dies ist die erste wichtige Erkenntnis. Es sind nur die Überschüsse gesenkt worden. Du kannst Dich auch freuen, dass Du jahrelang einen so geringen Nettobeitrag bezahlt hast. Jetzt ist dieser eben einfach etwas gestiegen. Ob Dir das aber so klar gewesen ist, steht auf einem anderen Blatt, da viele Vermittler nur über den Zahlbeitrag eine Berufsunfähigkeitsversicherung verkaufen. Bedingungen, eine saubere Aufbereitung der Gesundheitshistorie und nachhaltige Beiträge (welche dann zu Beginn nicht die günstigsten sind) stehen gerne mal hinten an.

Das wichtigste ist aber: An Deinem Versicherungsumfang ändert sich nichts. Du hast weiterhin Deine monatliche Rente im BU-Fall versichert. Schon morgen könnte Dich leider eine unerwartete Erkrankung aus der Bahn werfen. Da sind jetzt erst einmal knapp 10 % an Mehrbeitrag auf jeden Fall überschaubar. Solltest du an einem Neuabschluss interessiert sein, beachte bitte folgendes: Dein aktuelles Alter und die derzeit gültigen Rechnungsgrundlagen werden herangezogen. Je älter man wird, desto teurer wird die BU (grob gesagt). Dafür gab es in den letzten Jahren aber diverse Änderungen in den Berufsgruppen - für die einen positiv, für die anderen negativ. Beides sollte beachtet werden - aber bitte nichts überstürzen!

Wird es weitere Beitragserhöhungen der Generali Berufsunfähigkeitsversicherung geben?

Also eine Glaskugel haben wir leider nicht ;-). Das ist natürlich schwer zu sagen und kommt auf viele einzelne Faktoren an. Grundsätzlich ist das gesamte Generali Konstrukt im Unternehmen aber etwas „kompliziert“ und kann durchaus verwirren.

Wir verweisen kurz auf folgende Presseartikel:
Verdi kritisiert Verkaufspläne für Generali Leben scharf
https://www.pfefferminzia.de/run-off-verdi-kritisiert-verkaufsplaene-fuer-generali-leben-scharf/
Generali-Betriebsrat: "Stimmung im Konzern ist nicht gut" https://www.versicherungsbote.de/id/4865228/Generali-Betriebsrat-Stimmung-nicht-gut/
procontra "Der Schaden für die Marke Generali und unsere Vertriebe ist nicht kalkulierbar" http://www.procontra-online.de/artikel/date/2018/04/der-schaden-fuer-die-marke-generali-und-unsere-vertriebe-ist-nicht-kalkulierbar/

Dies hat jetzt natürlich nur sehr indirekt etwas mit der Beitragserhöhung der Generali zu tun, aber insgesamt bleibt bei uns ein sehr schlechtes Bauchgefühl, was evtl. die Kunden ausbaden müssen. Seit Mitte 2016 arbeitet man auch nicht mehr mit freien Beratern zusammen.

Eine Stellungnahme der Generali ist uns noch nicht bekannt (bis auf das obige Schreiben), aber würde man die Beitragserhöhung allein auf die Niedrigzinsphase schieben, dann kommt nur ein kurzes Schmunzeln bei uns hervor. Es ist sicherlich nur ein Grund von mehreren, weswegen man den Beitrag in der Berufsunfähigkeitsversicherung erhöhen kann.

Soll ich jetzt meine Berufsunfähigkeitsversicherung bei der Generali wechseln?

Wie oben schon beschrieben – nichts überstürzen und kühlen Kopf bewahren. Bitte stelle Dir folgende zwei Fragen:

1. Warum habe ich mich damals für die Generali entschieden? Was gab es für einen Anlass, genau dieses Unternehmen und vor allem diese Versicherungsbedingungen auszuwählen und nicht ggf. einen anderen Anbieter? Was hat mich dazu bewogen?
Wenn die Generali Berufsunfähigkeitsversicherung die einzige Gesellschaft gewesen ist, welche Dich normal (=ohne Ausschluss) angenommen hat, dann können wir es verstehen. Wenn nicht, dann zucken wir nur mit der Schulter. Spielt(e) die Generali Berufsunfähigkeitsversicherung auch vor 2016 bei den versierten Versicherungsmaklern nicht wirklich eine übergeordnete Rolle in der Auswahl der maßgeschneiderten BU.

2. Wie ist mein aktueller Gesundheitszustand? Gab es seit dem Vertragsabschluss bei der Generali kleine und vor allem größere Zipperlein und Vorerkrankungen? Wenn ja – dann (grob gesagt) bitte den Vertrag behalten. Ein Neuabschluss wäre mit einer kompletten Gesundheitsprüfung verbunden (Ausnahme wäre, wenn sich Versicherer vereinfachte Gesundheitsfragen für „Generali Geschädigte“ überlegen würden).
Eine Ausnahme gibt es aber: Du hast Deinen Vertrag in den letzten 5 bzw. 10 Jahren abgeschlossen und den Gesundheitsfragen in der Berufsunfähigkeitsversicherung keine große Bedeutung zugemessen. Evtl. hat Dir auch der Versicherungsvermittler die Bedeutung der Antragsfragen nicht absolut richtig erklärt. Du musst nämlich Deine komplette Gesundheitshistorie sauber aufbereiten und dem Versicherer i.d.R. angeben. Selbst Arztbesuche, welchen Du selber eine geringe Bedeutung beimisst. Auch wenn Du derzeit keine Beschwerden hast und nicht in Behandlung bist, muss die Wirbelsäulenverspannung von vor 4 Jahren definitiv angegeben werden. Wenn Du das nicht gemacht hast, dann steckst Du schön in der Vorvertraglichen Anzeigepflichtverletzung fest.
Hast Du aber alles gewissenhaft und sauber aufbereitet und es kamen seit Antragstellung erhebliche Vorerkrankungen dazu, dann mache bitte eines (und lass Dir nichts anderes einreden): ärgere Dich für wenige Tage über die 10 % Beitragserhöhung der Generali Berufsunfähigkeitsversicherung, aber danach behalte den Vertrag bitte und lasse ihn weiterlaufen!!!

Sollten Dir aber Zweifel kommen, dass Du die passende Absicherung für Dich hast (sei es von den Gesundheitsfragen, den Versicherungsbedingungen oder der weiteren Konfiguration), so helfen wir Dir gerne, eine maßgeschneiderte Berufsunfähigkeitsversicherung zu bekommen.

Unser Ansatz unterscheidet uns etwas von den einem oder anderen Vermittler – bitte lies Dir folgende Artikel durch:

Hier bekommst Du ein gutes Gefühl dafür, wie wir arbeiten. Ohne einen umfassenden Überblick über Deinen Gesundheitszustand (+ weitere Infos wie Beruf / Geburtsdatum / weiteres), werden wir keine Empfehlung geben können für Gesellschaften. Es hilft niemandem weiter, wenn uns jemand anruft und frägt „ich möchte eine BU und hab die Finanztest gelesen, halten Sie auch etwas von der Pfefferminzia Versicherung?“. Es gibt NICHT DIE passende Berufsunfähigkeitsversicherung allgemein, es gibt aber eine maßgeschneiderte Berufsunfähigkeitsversicherung für jede einzelne Person. Nur durch eine saubere Risikovoranfrage (nicht zu verwechseln mit einer direkten Antragstellung) kann für Dich die passende Lösung gesucht werden.

Dies hat zwar nur indirekt etwas mit der Beitragserhöhung zu tun, aber wir würden einiges darauf wetten (möchte jemand diese Wette annehmen), dass manche Gesellschaft in den nächsten Jahren durch ihre Kalkulation eher den Nettobeitrag erhöhen wird als andere. Mit nachhaltiger Kalkulation haben einige Prämien nichts mehr zu tun. Deshalb schaue bitte nicht nur auf den derzeitigen Zahlbeitrag, sondern unbedingt das ganze Konstrukt an. Aber auch nicht nur auf den Bruttobeitrag alleine, denn diese Zusammensetzung unterscheidet sich wieder stark. So ist der hohe Bruttobeitrag der LV 1871 in der Berufsunfähigkeitsversicherung eher zu erklären, als bei manch anderem Versicherungsunternehmen.

Fazit zu der Beitragserhöhung der Generali in der Berufsunfähigkeitsversicherung:

Die Generali Versicherung war nicht die erste und wird auch nicht die letzte sein, welche ihren Zahlbeitrag erhöht hat. Von daher einfach ganz ruhig durchatmen und sich fragen, wieso man sich damals für die Generali entschieden hat. Passen die persönlichen Bedürfnisse noch mit der derzeitigen Absicherung zusammen (und wurden auch die Gesundheitsfragen sauber und korrekt beantwortet), so nimm die ca. 10 % Beitragserhöhung einfach zur Kenntnis. Du bist weiterhin gut abgesichert in DER wichtigsten Existenzversicherung überhaupt.

Ist dies aber nicht der Fall, so lohnt sich der Blick links und rechts des Weges. Nicht wenige Versicherungsunternehmen haben bessere Bedingungen im Regelwerk. Über allem steht aber die saubere Aufbereitung der Gesundheitshistorie. Ein versierter Versicherungsmakler (davon gibt es durchaus viele in Deutschland – wir könnten einer davon sein ;)) hilft Dir gerne dabei! Mit dieser Erhöhung hat sich die Generali übrigens auch einen Platz in unserem umfangreichen Artikel "Beitragserhöhung Nettobeitrag / Zahlbeitrag Berufsunfähigkeitsversicherung" gesichert.