Wie geht´s eigentlich der Finanzberatung Bierl während der Corona Krise?
| Allgemein & Über Uns
Vorab – wir wissen, Du kannst sicherlich das Wort Corona / COVID 19 nicht mehr hören, aber vielleicht findest Du ja interessant, wie es uns während der Krise ergeht und ob bzw. welche Einbrüche es gab. Manche Branchen (man denke nur an den Tourismus, Messelandschaft oder Gaststättengewerbe) sind leider bekanntlich sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Herzkammer in der Bundesrepublik mit dem Maschinenbau befindet sich mit Millionen an Mitarbeitern in Kurzarbeit. Hat dies Auswirkungen auf uns?
Grundsätzlich ja. Interessenten und Kunden schließen bei uns Verträge ab, die Geld kosten, dafür aber eine Absicherung bekommen. Oder man möchte eine Immobilie finanzieren. Dies überlegt man sich zum einen aufgrund der horrenden Preise, aber natürlich zum anderen, wenn man selber gerade z.B. in der Kurzarbeit verweilt. Vielleicht möchte man auch den monatlichen Fondssparplan erstmals aussetzen?
Was half uns während Corona unsere Firmenausrichtung?
Hier müssen wir klar deklarieren, dass wir uns sehr wohl fühlen in unserer Aufstellung als freier Finanz- und Versicherungsmakler.Auch wenn wir einen extrem starken Internetauftritt & Auffindbarkeit zum Thema Berufsunfähigkeitsversicherung besitzen, sind wir in erster Linie ein ganz normaler Versicherungsmakler, welcher von besagtem Thema BU bis hin zur Wohngebäudeversicherungoder auch KFZ-Versicherung (hier aber bitte beachten: Du möchtest nur eine KFZ Versicherung von uns? Leider nein, machen wir nicht) beraten.
Der Unterschied zu manch anderem Marktteilnehmer = wir teilen uns die jeweiligen Sparten intern mittlerweile sehr stark auf. Derzeit sind wir zu acht im Büro im beschaulichen Kirchenrohrbach. So beraten zwei Personen rein zu den Themen zur Berufsunfähigkeitsversicherung. Die KFZ-Abteilung ist praktisch wieder eine eigene Abteilung, ebenso die weiteren Sachversicherungen. Finanzierung & Altesvorsorge sind ebenfalls eine eigene Sparte.
Dies hat durchaus den Vorteil, dass wir unsere Interessenten & Kunden ganzheitlich beraten können. Läuft zudem mal eine Sparte eher mehr schlecht als recht, fängt es die andere wiederum auf. Dies war und ist während der Corona Krise ein positives Merkmal in unseren Augen.
Daher hilft uns natürlich, dass wir quasi in zwei Welten leben. Zum einen sind wir ein ganz normaler regionaler Versicherungsmakler und möchten der Platzhirsch in unserer Region werden. Der erste Ansprechpartner für Deine Finanzen & Versicherungen. Dies Geschäft läuft beständig. Mittlerweile betreuen wir auch über 3.000 Kunden & Mandanten. Allein daraus ergaben sich auch immer wieder neue Anfragen. Wir möchten ja auch weiterhin beständig ein guter Ansprechpartner sein bzgl. Service & Schaden und allgemeine Rückfragen.
Zum anderen haben wir in einigen Sparten eine ziemlich gute Auffindbarkeit im Internet. Sei es das Thema Riester (insbesondere rund um die Thematik DWS, DEKA und Union Riester), einer Unfallversicherung, der Risikolebensversicherung und natürlich der Berufsunfähigkeitsversicherung. Hier bekommen wir beständig Neuanfragen.
Was läuft seit Corona gefühlt bescheidener bei der Finanzberatung Bierl?
A: Unsere Besucherzahlen auf der Homepage sind stark eingebrochen
Der erste Grund überrascht Dich jetzt eventuell genauso wie uns. Die Besucherzahlen sind seit März 2020 massiv eingebrochen auf unserer Homepage. Nicht nur ein bisschen, sondern schon signifikant. Eines „beruhigt“ uns aber etwas – es geht auch vielen Kollegen so. Keine Ahnung, warum die Leute jetzt weniger googeln nach Versicherungen und Co., aber auf jeden Fall sanken die Userzahlen stark, wie man jetzt auch im 12-Monatsvergleich sieht:
Auf einmal gab es einen großen Knick und seit April 2020 bleiben die Besucherzahlen relativ ähnlich. Was uns verwundert = die Anfragen von Interessenten hat sich aber nicht merklich verändert, bezieht man das "Große & Ganze" ein. Wir stellen hier jetzt keine wissenschaftliche Ausarbeitung dar, aber vom Gefühl her wurden diese nicht weniger.
Wie man dies jetzt alles erklären kann, wissen wir selber nicht. Dafür haben wir uns vor wenigen Monaten Hilfe geholt mit Michael Glorius, siehe der damalige Blogartikel „Wer rastet, der rostet – wir holen uns Expertise ins Haus bzgl. unserer Homepage / Onlinemarketing mit Michael Glorius“.
Wir sind also bestrebt, dass wir diese Delle langfristig wieder ausbügeln ;).
B: Rein vom Gefühl = man möchte sich nicht mehr so lange binden – Stichwort Immobilienfinanzierung & Altersvorsorge
Hier merken wir schon, dass es eine gewisse Zurückhaltung gibt. Aber dies ist in unseren Augen mehr als verständlich. Arbeitet man in einer der Branchen, die derzeit weniger Aufträge besitzt (Automobilbranche & Maschinenbau und deren zig-tausend Zulieferer) oder komplett brach liegt (Du kennst sicherlich genügend Beispiele), dann überlegt man es gleich zweimal, ob man jetzt für eine halbe Millionen die schicke Wohnung erwirbt oder jetzt ein Häuschen im Grünen errichtet. Vom Gefühl her gab es die Jahre zuvor mehr Anfragen.
Ebenso fehlt ein bisschen die Bindung zur langfristigen Altersvorsorge. Sei es über eine normale Fondsgebundene Rentenversicherung, einer Riester- oder Basisrente. Es gibt weniger Anfragen in diesem Bereich, da dies für viele (was auf den ersten Blick auch logisch erscheint) nicht zu den dringenden und wichtigsten Versicherungslösungen gehört.
Beides können wir absolut verstehen und dies wirft uns auch nicht um. In Sachen Altersvorsorge setzen wir zudem oftmals auch stark auf das Thema Investmentdepot& Sparplan der LV 1871 ohne Abschlusskosten. Dies wäre aber nochmals ein eigenes Thema.
Haben Kunden ihre Altersvorsorgeverträge gekündigt aufgrund Corona?
Das überraschte uns erfreulicherweise – hier haben wir kein Storno festgestellt. Maximal 2-3 kurzzeitige Beitragsfreistellungen von Personen, welche direkt (eigene Praxis…) vom Lock-Down betroffen waren. Hier läuft die Beitragszahlung mittlerweile wieder normal weiter.
Großes Lob übrigens an die Versicherer, welche eine kurze Beitragspause ohne größere Probleme mitmachten.
In Panik verfiel also niemand, man befindet sich eher in einer kleinen Schockstarre bzgl. dieser Thematik.
Wo merkt Ihr keine Unterschiede im laufenden Geschäftsbetrieb?
Die „Klassiker“ werden immer nachgefragt in der Sachversicherung
Die Themen wie z.B. KFZ-Versicherung, Versicherungen rund um´s Haus / Wohnung (Hausrat- wie Wohngebäudeversicherungen) oder Unfallversicherungen sind Klassiker, die eigentlich immer nachgefragt werden.
Man kann es fast so sehen wie eine Investition in die Aktie von Coca-Cola oder Nestle – hier sagt man ja auch „Getrunken und Gegessen wird immer“. Versichern muss man sich auch immer – niemand darf ohne KFZ-Versicherung rumdüsen oder versichert sein Haus nicht.
Wir bekommen weiterhin volle Versicherungsordner, welche wir optimieren sollen. Ob von regionalen oder überregionalen Interessenten. Das Schöne daran – wir müssen keine Verträge kündigen, sondern können gute und vernünftige auch einfach übernehmen – Stichwort Bestandsübertragung. Oftmals übernehmen wir sinnvolle Verträge, die von einem anderen Versicherungsmakler betreut wurden. Dieser ist nun in der Rente oder schwerer erreichbar aufgrund des Versinkens in Verwaltung und Chaos. Beides möchten wir jetzt in absehbarer Zukunft nicht erreichen ;).
Grundsätzlich sind wir somit klar der Meinung, dass ein gut arbeitender Versicherungsmakler früher oder später sauber entlohnt wird durch viele Empfehlungen und zahlreiche Kunden. Manchmal dauert es etwas länger, mal geht´s schneller.
Weniger geworden sind natürlich die persönlichen Termine – die Umstände dürften klar sein. Wir sind aber bisher schon recht digital unterwegs, wenngleich wir eines noch nicht anbieten (bitte nicht den Kopf schütteln) – darauf kommen wir später nochmals zurück.
Das Thema Geldanlage & Investmentdepot bekam im März einen Schub, stagniert aber seitdem
Wir haben gesehen, dass wir unsere Anleger gut erzogen hatten. Natürlich gab es während des Börsenabsturzes im März 2020 viele Nachfragen und Unsicherheiten. Aber niemand hat sein Depot aufgelöst oder Investmentfonds verkauft. Ganz im Gegenteil. Viele unserer Anleger verstanden die Krise als Chance und stiegen Ende März / Anfang April massiv ein. Von der Aufstockung des 50 Euro Sparplanes auf 100 Euro bis hin zu einer Einmalinvestition von 200.000 Euro. So konnten wir aufgrund von Corona über eine Millionen Euro an Anlegergelder einsammeln, was uns besonders freut. Unser Firmenname zeigt ja über eine große Affinität zum Thema Geldanlage, über all die Jahre hat sich aber unser Schwerpunkt klar in Richtung Versicherungen bewegt. Irgendwie schade, ist doch eines der größten Hobbys von Stefan und Tobias in der Mittagspause über die Aktienmärkte, das Wirtschafsgeschehen und über einzelne Firmen wie auch Investmentfonds zu plaudern. Aber es ist so wie es ist…
Neuanleger gibt es leider relativ wenig. Klar, wir haben eine kleine zweistellige Anzahl an Neudepots – bevorzugt über unseren Fondsshop – eröffnet. Sehen wir aber das Potential und unsere Kundenanzahl an, ist dies eigentlich viel zu wenig.
Wir denken, dass der durchschnittliche Bundesbürger immer noch wie das Kaninchen vor der Schlange in Schockstarre verharrt.
Wo war Corona ein positiver Brandbeschleuniger für unser Familienunternehmen?
Rein von den Zahlen & Anfragen her – die Berufsunfähigkeitsversicherung
Irgendwie ist dies schwer zu sagen, wie die Zahlen ohne Corona ausgesehen hätten. Vielleicht ist es eine Mischung, dass die Empfehlungen in der Berufsunfähigkeitsversicherung immer mehr zunehmen, Tobias immer mehr als richtiger Experte wahrgenommen wird in diesem Bereich oder einfach unsere Arbeit der detaillierten Aufbereitung zur Gesundheitshistorie geschätzt wird. Bisschen Marktüberblick haben wir ja – so detailliert wie wir das Thema Risikodaten aufbereiten mit Praxisbezug gibt es nicht soooo viele am Markt….
Unsere Umsatzzahlen sind Ende Oktober schon klar über den des gesamten Jahres 2019. In unseren Beratungen (besonders bei Mediziner) ist Corona schon teilweise ein Thema – viele möchten sich jetzt schon sauber und umfangreich absichern, da die Angst schon vorherrscht, ala „Wie gefährlich ist eigentlich der Virus oder ändert sich vielleicht mal die Annahmerichtlinien der Versicherer“?.
So haben wir dieses Jahr auch personell aufgestockt – mittlerweile beraten zwei Personen im Hause Bierl rein zum Thema Berufsunfähigkeitsversicherung (+Risikolebensversicherung). Da wir über eine Stellenausschreibung für einen dritten Mitarbeiter mehr als heftig nachdenken, kannst Du Dir vorstellen, dass die Anfragen in diesem Bereich stark zunehmen. Aber auch die Betreuung von vorhandenen Verträgen (Nachfragen zwecks Beitragsdynamik, Vertragsdetails etc.) oder z.B. auch dem Ziehen einer Nachversicherungsgarantie erfordert Zeit und Sorgfalt. Das freut uns natürlich sehr…Für uns bleibt das Thema Berufsunfähigkeitsversicherung auf jeden Fall ein Wachstumsmarkt. Mit oder ohne Corona.
Unser Digitaler Versicherungsordner simplr wird immer mehr geschätzt - gepaart mit der menschlichen Note
Dieses Wachstum kommt aus zweierlei Richtung. Zum einen möchten Personen, welche über uns z.B. eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben einen festen Ansprechpartner für ihre kompletten Versicherungsangelegenheiten bekommen. Das findet man bei uns im Hause Bierl, Stichwort „Du hast einen Vertrag über uns abgeschlossen? Danke! Aber wir können auch mehr!“. Der Ort, an welchem wir sitzen, spielt für fast niemanden eine Rolle. Wichtig ist eher, dass wir gut erreichbar sind per Telefon und per Mail. Zudem schätzt man sehr die saubere Übersicht sämtlicher Dokumente im Digitalen Versicherungsordner simplr. So ist die Berufsunfähigkeitsversicherung ein erstes Einfallstor. Nicht für jeden, aber für viele. Hier gab es weiterhin ein großes Wachstum.
Zum anderen stolpern viele Interessenten irgendwie über unsere Homepage, Kundenbewertungen oder Social Media Aktivitäten über uns und finden das Unternehmen Bierl irgendwie cool. Einerseits machen wir einen sehr digitalen Eindruck, auf der anderen Seite sind wir wohl sehr geerdet und einfach normal. Viele dieser Interessenten sind bisher bei Check24, Clark, Getsafe und Co. und eher tendenziell unzufrieden mit der Betreuung. Klar, wenn nix passiert, sieht alles recht trendy aus, aber hat man mal ein Anliegen, dann ist man gern in der Warteschleife, bekommt wechselnde Ansprechpartner oder ist gar nicht mehr erreichbar.
Wir bieten anscheinend den Wunsch, die Versicherungsverträge einerseits digital zu verwalten, andererseits bei Komplikationen auf dem kurzen Wege erreichbar zu sein. Das freut uns und dies möchten wir weiter ausbauen. Die persönliche Note sollte NIE, NIE, NIE bei uns fehlen.
Mit dieser Einstellung haben wir in diesem Jahr 2020 sicherlich schon eine mittlere dreistellige Anzahl an vorhandenen Verträgen einfach übernehmen dürfen. Wir glücklich, Kunde glücklich (da digitale Ansicht & persönlicher Betreuer). Wir haben das Gefühl, dass Corona hier nochmals ein Brandbeschleuniger war und der Versicherungsvermittler, der daheim auf der Couch sitzt, immer mehr obsolet wird.
Was hat sich technisch getan bei Euch? Stichwort Onlineberatung?
Du wirst Dich wundern, aber wir bieten bisher eigentlich noch keine Online- bzw. Videoberatung an. Klar, wenn Du die Beratung per Mail als Onlineberatung siehst, dann ist dies natürlich schon passend. Aber mit dem Teilen des Bildschirmes oder Videoberatung haben wir bisher keine Erfahrung gemacht.
Warum haben wir im Moment noch keine Videoberatung?
So genau wissen wir es selber nicht. Der Hauptgrund wird aber sein, dass wir schlichtweg noch keine Zeit gefunden haben, dies einzuführen. Wir versinken eigentlich in Neuanfragen und auf dem althergebrachten Wege funktioniert die Beratung im Moment auch sehr gut. Wir haben nicht das Gefühl, einen Interessenten weniger zum Kunden der Finanzberatung Bierl gemacht zu haben, da wir keine Videoberatung anbieten.
Was aber durchaus sein kann = es meldet sich ein möglicher Interessent lieber bei einem geschätzten Kollegen, welcher eine Onlineberatung anbietet und nicht bei uns. Das ist eine Dunkelziffer, welche durchaus vorhanden ist, wir aber nicht wirklich einstufen können.
Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung geben wir Dir viel Erklärtexte an die Hand!
Zudem gehen wir im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung einen etwas anderen Weg. Auf unserer Homepage gibt es sehr viel Erklärtext und wir geben unseren Interessenten viele Fleißaufgaben mit an die Hand. Aufgrund unserer großen Anzahl an Neuanfragen ist dies auch zeitlich etwas sinnvoller, bevor wir zum x-ten Mal erklären, wie eine Risikovoranfrage funktioniert, wie einÄrztliches Attest aussehen sollte und warum 75 % Absicherung des Nettogehaltes in der Konfiguration zur Berufsunfähigkeitsversicherung ein Blödsinn ist. Hier kann man unsere Ausführungen in Ruhe nachlesen, was ggf. bei einem Telefonat oder der Onlineberatung irgendwie "zu viel auf einmal wäre" an Informationen.
Aber wir werden sicherlich flächendeckend die Onlineberatung mal einführen. Immerhin haben wir jetzt mit Flexperto zumindest schon mal ein Tool auf Lizenzbasis monatlich erworben. Jetzt müssen wir es nur noch umsetzen….
In einem Jahr kann es vielleicht sogar anders aussehen. Ob wir dann eine Videoberatung anbieten oder eine Onlineberatung mit dem Teilen des Bildschirmes wissen wir noch nicht.
Eine weitere Baustelle – unsere Telefonanlage
Klar, wir haben alle Headsets, aber so wirklich zufrieden sind wir nicht. Moderne Telefonanlagen sind uns hier um einiges voraus. Dies haben wir auch während des Lockdowns bemerkt, als einige Mitarbeiter von uns im Homeoffice waren. Nicht einfach mit weiterverbinden.
Das Homeoffice hat unser Unternehmen merklich getroffen – plötzlich waren Stefan & Tobias wieder die einzigen im Büro und nahmen jeden Telefonanruf wieder an, obwohl der Bereich sie gar nicht betraf.
Im Jahr 2021 wird aber eine größere Baustelle (Bau eines Bürogebäudes) diese kleinere Baustelle aber hoffentlich beenden….
Worüber wir wirklich ungemein froh sind – frühzeitige Digitalisierung aller Unterlagen
Zumindest das half uns während der Homeoffice Phase und generell natürlich sehr weiter. Wir haben uns frühzeitig (2015) für ein onlinebasiertes Verwaltungsprogramm entschieden (für die Nerds = von blau direkt). Dies war noch eine Zeit, wo viele sagten „Wie könnt Ihr nur eure Kundendaten- wie Dokumente auf einem Server außerhalb des Hauses pflegen?“. Zudem reichen wir unser komplettes Versicherungsgeschäft über eine Art Einkaufsgemeinschaft ein, welche die Digitalen Prozesse fördert. Viele Kollegen schwören noch auf sogenannte Direktanbindungen und versinken in Verwaltung, zig-verschiedene Medienbrüche oder der täglichen Post. Der große Vorteil liegt aber nicht bei den Neuanträgen, sondern in der Verwaltung vorhandener Versicherungsverträge. Hier ist blau direkt und deren Verwaltungssystem eine sehr, sehr große Hilfe.
Unser Ziel war und ist es nämlich, dass man mit einem Laptop theoretisch von jedem Ort dieser Welt aus arbeiten kann. Nur eine stabile Internetverbindung muss gewährleistet sein. Ansonsten sollten alle Vorgänge und Dokumente digital abrufbar sein. Kein Papier, keine Medienbrüche. Dem Ziel kommen wir schon langsam näher….
Hier wirkt Corona natürlich auch wie ein kleiner Brandbeschleuniger, da selbst behäbige Versicherungsgesellschaften lieber (hoffentlich zumindest) in die IT investieren, als in beliebige und sinnfreie Werbung.
Uns sind weiter schwarze Zahlen und ein gesundes Wachstum wichtiger als hippelige Konzepte
Manche neuen Marktteilnehmer sind ganz sexy und trendy. Man spricht die junge Generation an, möchte das größte Versicherungsportal der Welt werden und man sammelt Abermillionen an Kohle ein. Nach einigen Jahren merkt man aber, dass die Bundesbürger in Deutschland Versicherungen ganz unsexy finden und man gibt aus den verschiedensten Gründen auf.
- Da sammelte das Portal „Joonko“ letztes Jahr Millionen ein, hatte einen starken Investor mit dem Chinesischen Versicherungsriesen Ping und ging nach ca. einem Jahr pleite, wie der Versicherungsbote berichtete
- Das Berliner Unternehmen Getsurance, bekannt durch eine rein digitale BU, gibt ebenfalls auf und meldet Insolvenz an. Corona wird hier gerne auch nur als Vorwand genommen.
- Das US-Unternehmen Lemonade hat nach einem Jahr bisher Beitragseinnahmen von 75.000 Euro…bisschen wenig, um den Markt umzukrempeln.
Geht´s hier vor allem nur um Wachstum und die nächste Finanzierungsrunde, so bevorzugen wir den Weitblick über Jahre /Jahrzehnte und schwarze Zahlen in jeder Sparte. Zudem sollen uns Krisen nicht umwerfen. Es sollte aber natürlich kein pauschaler Angriff auf junge Unternehmen sein. Wir sind z.B. selber eifriger Verfolger von der TV-Sendung „Höhle der Löwen“ und finden den Erfindergeist toll. Wir fühlen uns ja selber noch als junges Unternehmen mit Start-Up Charakter. Aber wir machen andere Marktteilnehmer nicht schlecht und finden unser „Produkt“ am besten, obwohl dies auch nur alter Wein in neuen Schläuchen wäre. Eine Hausratversicherung bleibt eine Hausratversicherung, egal ob diese auf einer App optisch nett angezeigt wird oder die Versicherungsunterlagen noch per Post kommen
Wie man sieht, müssen unsere Kunden trotzdem nicht auf digitale Errungenschaften wie simplr oder der FinanceApp verzichten. Warum muss man ständig alles neu erfinden, statt Bewährtes stetig zu verbessern – gerne auch abseits des Mainstream? Versicherung ist jetzt kein disruptives Thema, was Spaß macht. Die Konkurrenz bei den Unternehmen ist groß, hier ist es schwer, einen Platz zu finden. Da helfen auch 30 Millionen Werbebudget relativ wenig…
Aber lassen wir das. Dies wäre mal ein eigenes Thema auf unserem Blog.
Fazit wie die Finanzberatung Bierl bisher durch Corona kam
Es gibt durchaus Kollegen, die in ihrem geschäftlichen Treiben durch die Corona Krise merklich leiden. Wir müssen aber sagen, dass wir wahrscheinlich eine Mischung aus Glück, Geschick und weiser Voraussicht haben. Rein von den Umsatzzahlen werden wir 2020 locker hinter uns lassen (mind. 50 % an Mehrumsatz). Klagen können wir nicht, nicht umsonst suchen wir weitere Mitarbeiter in unseren Innendienst (falls Du also jemanden kennst, der gerne in Kirchenrohrbach arbeiten würden - bitte den Link „Lust, bei einem Familienunternehmen mit Start-Up Charakter zu arbeiten?“ weitergeben).
Wir wissen selber, dass wir derzeit in einer komfortablen Situation sind und aus der Stärke wachsen. Nichtsdestotrotz müssen wir weiterhin wach bleiben und schauen, wie sich der Markt dreht. Der massive Einsturz der Besucherzahlen bei Google sollte ein Mahnmal sein.
Auf Erreichtem dürfen wir uns nicht ausruhen, sondern unsere Vorgänge immer wieder überprüfen. So werden wir hoffentlich auch eine zweite, dritte Welle oder Schlimmeres überstehen. Wir wünschen natürlich allen Branchen, die es viel härter getroffen hat als die Finanz- und Versicherungsbranche alles Gute und hoffen auf eine baldige Normalität.