Weiteres aus unserer Praxis & der wundersamen Berufsunfähigkeitsversicherung´s Welt!
| Berufsunfähigkeit
Kleinere Meldungen aus dem BU Bereich, die keinen eigenen Artikel wert sind, aber trotzdem erwähnt werden sollten für die Nachwelt ;-). Hier bekommst Du wieder einen Einblick in unsere Arbeit, Denkweise und kannst abschätzen, wie wir ticken und ob Du Dir eine gemeinsame Zusammenarbeit vorstellen kannst. Wir sind etwas eigen und Anzug & Krawatte sind uns mehr als fremd. Aber dafür sind wir authentisch und grundehrlich am Boden geblieben.
1. Das ist doch auch nett – man bedankt sich etwas anders für unsere BU-Beratung
Ein nettes Paket traf vor wenigen Wochen bei uns ein – man möchte sich persönlich bei uns bedanken für die Beratung. Wir müssen schon sagen, dass es ein sehr heikler Fall gewesen ist. Vorhanden war eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit 2 Ausschlussklauseln (Knie und Wirbelsäule) bei der AXA. Hier sollten wir eine bessere Lösung finden. Nach Durchsicht der ersten Unterlagen wäre dies ggf. möglich, wir benötigten aber viele ärztliche Stellungnahmen und sehr saubere Eigenerklärungen für die Berufsunfähigkeitsversicherung.
Die Risikovoranfrage hatte anschließend 20 Seiten und vier aktuelle Atteste des Arztes. Natürlich gab es auch Ablehnungen, aber etwas überraschend zwei normale Annahmen bei der Allianz und bei der Nürnberger Versicherung. Beides gute BU-Versicherer, aber da die Nürnberger Kommunikationsdesigner aus uns nicht wirklich nachvollziehbaren Gründen nur bis zum 63. Lebensjahr versichert, die Allianz hingegen bis 67 Jahre, war die Entscheidung klar. Unsere Kundin tauscht jetzt also eine BU mit zwei Ausschlussklauseln gegen einen Vertrag mit normaler Annahme ein. Der Vorgang zog sich drei Monate, aber der Aufwand war es für beide Seiten letztendlich definitiv wert.
Neben einer positiven Kundenbewertung auf dem Portal Whofinance, erreichte uns auch ein leckeres Paket aus der Bayerischen Hauptstadt. Wir danken recht herzlich und freuen uns sehr über solche Aufmerksamkeiten.
2. Die HDI Versicherung macht es sehr spannend & bekommt neue Berufsgruppeneinstufungen & Vertragsbedingungen
Sehr umfangreich waren die Werbung und das Gedöns rund um den Slogan „WOW“ und der Verbesserung bei der HDI Berufsunfähigkeitsversicherung. Die riesengroße Änderung / Verbesserung gab es jetzt nicht, aber Feinheiten wurden korrigiert und verbessert.
Zu nennen sind hierbei vor allem:
- Es gibt nun eine Schüler Berufsunfähigkeitsversicherung, wo es auch Vereinfachte Gesundheitsfragen gibt, wenn der Beruf der Eltern (!!) passt - siehe unser Artikel "Stark vereinfachte Gesundheitsfragen für die Schüler BU, wenn der Beruf / Studiengang der Eltern passt!"
- Klarstellung zwecks Gesundheits- vs. Risikoprüfung in der Nachversicherungsgarantie. Nicht perfekt, aber stark verbessert.
- Verlängerungsoption bei Anpassung des Eintrittsalters zur gesetzlichen Rentenversicherung
- Krebsklausel
- Neue, verfeinerte Berufsgruppeneinteilung
- Einführung neuer Risikomerkmale (Reisetätigkeit, Berufsausbildung) bzw. Verfeinerung dieser (Personalführung, Bildungsabschluss)-Keine Umorganisation bei Betrieben mit weniger als 5 Mitarbeitern
- Anpassung der Nachversicherungsgarantien
- Vereinfachter Nachweis und Anerkennung mit gesetzlicher voller Erwerbsminderungsrente
Einige Änderungen sind durchaus sinnvoll und für uns ist es ebenfalls schön zu sehen, dass sich der Markt um die Schüler Berufsunfähigkeitsversicherung stetig vergrößert und verbessert. Je mehr vernünftige Gesellschaften es gibt, desto besser. Klar, derzeit ist die LV 1871 für uns und viele Kollegen der Benchmark in diesem Bereich, aber nicht immer lässt der Gesundheitszustand eine Absicherung zu. Dafür gibt es ja dann die Risikovoranfrage in der Berufsunfähigkeitsversicherung, wo die HDI bekanntlich eine gute und saubere Risikoprüfung besitzt.
Über die neuen Berufsgruppeneinstufungen haben wir noch keine weiteren Details, dies ergibt sich dann in der Praxis. Die HDI betont aber auch, dass es sich um keine Kampfpreise handelt, was wir auch als wichtig und sinnvoll ansehen. Feinjustieren ja und den Marktgegebenheiten anpassen, aber bitte keine Billigschiene fahren. Das kann langfristig nur nach hinten losgehen, siehe „Schöne Bescherung – die WWK erhöht massiv den Nettobeitrag in der Berufsunfähigkeitsversicherung & Risikolebensversicherung“.
Der Markt verbessert sich aber generell immer mehr – die Bedingungen sind eigentlich schon fast komplett ausgereizt, jetzt kommen Punkte mit dazu, die eigentlich mit einer langfristigen Absicherung der Arbeitskraft wenig zu tun haben – Stichwort Krebsklausel. Im Einzelfall natürlich nice to have, aber eigentlich ein Punkt, der in der allgemeinen BU wenig zu suchen hat.
3. Ein BU-Kunde von uns wollte den Risikozuschlag näher ergründen - direkt in der Hauptzentrale der Gesellschaft!
Mit der BU-Beratung von einem IT´ler der künstlichen Intelligenz waren wir über ein Jahr beschäftigt. Der Vorgang zog sich sehr. Die Gesundheitshistorie war auch nicht absolut fein, so gab es Ablehnungen und Ausschlüsse bei der Nürnberger, Basler, Allianz und HDI Versicherung. Eine normale Annahme attestierten der Volkswohl Bund und die Alte Leipziger. Die LV 1871 würde unseren Interessenten mit 10 % Risikozuschlag versichern. Nach intensiven Berechnungen und studieren der Versicherungsbedingungen hat er sich anschließend für die LV 1871 (trotz Zuschlag) und die Alte Leipziger entschieden.
Anträge erstellt, Policierung folgte kurz darauf wie gewünscht. Anschließend nichts mehr von ihm gehört, was ja auch ein gutes Zeichen sein kann = Es droht kein Leistungsfall.
Drei Monate später rief Tobias aber der Gesellschaftsarzt der LV 1871 an. Bei ihnen sei ein BU-Kunde aufgetaucht, welchen wir betreuen. Er möchte direkt in die Risikoabteilung und hätte gern die Gründe für die 10 % Zuschlag gewusst. Wohlgemerkt – er ging direkt in die Hauptzentrale der LV 1871 in München. So etwas haben wir und die LV 1871 nach eigenen Aussagen auch noch nie erlebt. Da der zuständige Prüfer nicht im Haus gewesen ist, vereinbarte man einen Rückruf. Der Gesellschaftsarzt nahm sich des Vorgangs an und erklärte unserem Kunden haargenau, weshalb es den Zuschlag gab. Anschließend bekamen wir auch eine Info des Gesellschaftsarzt per Mail:
Wir möchten damit vor allem andeuten, dass es bei der LV 1871 noch wirklich menschelt – ein toller Laden. Man hätte auch durchaus anders reagieren können, aber man zeigte Verständnis für das Anliegen. Sollte natürlich die Ausnahme bleiben. Die Voten der LV 1871 / Delta Direkt (Tochter für den Bereich Risikolebensversicherung) sind sehr gut und individuell und eigentlich immer korrekt. Klar, sind 10 % Zuschlag nicht schön, aber in diesem Fall für die Gesellschaft eben angemessen.
Aber schon interessant zu sehen, auf welche Ideen oft die Kunden so kommen können. Der persönliche Besuch in der Firmenzentrale zwecks Risikozuschlag kam uns auch noch nicht unter....
4. Was wir nicht bearbeiten – Mehrfachanfragen an uns & geschätzte Kollegen
Mitte August erreichte uns folgende Anfrage:
Soweit, so gut. Anfragen erreichen uns viele, i.d.R mehrmals am Tag. Das freut uns und wir versuchen auch vielen Interessenten weiterhelfen zu können. In diesem Fall mussten wir aber eine Absage erteilen, welche zwei Gründe hat:
- Der Interessent hat sich schon mal vor ca. zwei Jahren bei uns beraten lassen mit den fast identischen Fragen. Vor allem Stefan hat sich damals dem Fall angenommen und viel Zeit investiert. Irgendwann verlief alles im Sande. Nicht so tragisch, aber dann könnte man eine andere Anrede machen als „Sehr geehrte Damen und Herren“.
- Der weitaus tragischere Fall ist aber eher, dass die Anfrage nicht nur an uns, sondern an mindestens drei weitere, uns bekannte und sehr geschätzte Kollegen gestellt wurde mit 1-1 demselben Inhalt. Sorry, aber darauf haben wir weder Lust noch ansatzweise Zeit. Siehe auch unseren Blogartikel „Warum wir in der BU-Versicherung an keiner Ausschreibung teilnehmen!“. Uns geht es nicht darum, dass wir „Angst“ vor der Konkurrenz haben, aber wir finden es unfair. Es macht keinen Sinn, wenn Du bei der PKV oder Berufsunfähigkeitsversicherung mehrere Berater mit ins Boot holst, die wahrscheinlich ihr Handwerkszeug können (kann man i.d.R. schon vom Internetauftritt & Kundenbewertung sehen).Wenn Du dies vorhast, dann bitte lasse uns NICHT teilhaben an dieser Art der Ausschreibung. Wir haben dafür schlichtweg auch keine Zeit und freuen uns lieber auf Personen, die uns voll und ganz vertrauen. Unser Arbeitstag hat auch nur 8-12 h und muss gut eingeteilt werden.
5. Hoher Besuch aus dem Norden – unser Betreuer der Alten Leipziger besucht das beschauliche Kirchenrohrbach
Der Austausch auf Augenhöhe mit den Gesellschaften ist für uns sehr wichtig & gute Kontakte können für unsere Kunden & Interessenten oftmals das Zünglein an der Waage sein (Stichwort individuelle Risikoprüfung & direkter Kontakt). Hier sind sogenannte „Maklerbetreuer“ für uns als Versicherungsmakler sehr wichtig. Diese sind das Bindeglied zwischen uns als Vermittler und der Gesellschaft und sollten im besten Fall lösungsorientiert an unserer Seite arbeiten. Es gibt Pflaumen und es gibt gute. Ein guter ist von der Alten Leipziger. Hier werden wir von Jörg Fehrmann betreut, der seinen Wohnsitz hinter Bremen hat. Somit eine kleine Weltreise nach Kirchenrohrbach. Ihm war der intensive Austausch mit der Finanzberatung Bierl aber wichtig und so waren wir ein Teil seiner „Süddeutschland Tour“.
Schön zu sehen, dass Jörg nicht irgendwelche, belanglosen Werbeflyer und Marketingsprüche loslässt, sondern auch Kritik zulässt. Die Alte Leipziger ist für uns ein sehr wichtiger BU-Versicherer, die Bedingungen sind bekanntlich sehr gut, aber alles können wir auch nicht gutheißen. Es wäre zudem wichtig, dass es besondere Zugangswege für Versicherungsmakler gibt, die sehr viel qualifizierte Voranfragen machen. Im Moment wird man noch in einen Topf mit anderen Vermittlern geschmissen, wo die Anfragequalität & Umsetzungsquote zu wünschen übrig lässt. Dies klappt bei anderen Gesellschaften mittlerweile besser und im Endeffekt ist es eine win to win Situationen. Aber schön, wenn wir uns Gehör verschaffen konnten.
Den Abend verlebten wir in einer nahen Wirtschaft bei leckerem Essen und dem einen oder anderen Bier. Die Hauptthemenschwerpunkte verlagerten sich dann aber eher auf den Fußball, Traditionsvereine und Reisen um die ganze Welt. Wie man am Foto sieht, ist es uns sehr gut gelungen ;-).