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Praxisfallberatung Berufsunfähigkeitsversicherung – wir sollten nicht von unserer Linie abweichen.

| Berufsunfähigkeit

Letzten Montag war ein junger Interessent bei uns im Büro und ließ sich von Tobias beraten, welche Versicherungen ein 20-jähriger benötigt, der gerade ausgelernt und seinen ersten festen und sogar gut bezahlten Job innehat. Diese Konstellationen gibt es bei uns eigentlich relativ oft – i.d.R. kommen die jungen Menschen über das Internet oder (wie in diesem Fall) durch persönliche Empfehlungen zu uns.

Praxisfall in der Berufsunfähigkeitsversicherung

Neben einer Privaten Haftpflichtversicherung und einer Auslandskrankenversicherung (da er im Sommer für 5 Wochen durch Südostasien mit dem Rucksack reist) ist natürlich eine Berufsunfähigkeitsversicherung absolut wichtig. Warum es auch junge Leute treffen kann, haben wir schon mal in einem Blogartikel veröffentlicht. Berufs- bzw. Dienstunfähig mit 22 Jahren – jetzt erhält die abgesicherte Person mind. 1.500 Euro bis zum 67. Lebensjahr.

Gut: Schon in Jungen Jahren den Sinn der Berufsunfähigkeitsversicherung erkannt

Soweit, so gut. Den Sinn erkannte er mit seinen 20 Jahren. Da man sich schon vorher kannte, machte ich ihn auf die Wichtigkeit der Gesundheitsfragen der Berufsunfähigkeitsversicherung aufmerksam. Man sollte seine gesamte Krankenakte aufarbeiten, alle behandelnden Ärzte im Zeitraum von bis zu 10 Jahren (je nach Diagnose) anschreiben und sich die Befundberichte geben lassen. „Ihm fehlt aber nichts, da gibt es nichts zu einholen“, so seine Aussage. Nun gut, dies ist zwar selten, aber bei jungen Personen kann dies in seltenen Fällen schon mal vorkommen.

Somit machte ich etwas, was ich sonst bei neuen BU-Anfragen eigentlich nie mache - Abfragung des genauen Berufsbildes, Ermittlung der Absicherungshöhe und erster Überblick über die einzelnen Gesellschaften. So pickten wir uns dann auch drei sehr gute BU Unternehmen heraus mit der HDI, der Continentale und der Swiss Life, welche in seiner Berufsgruppe ein sehr attraktives Gesamtpaket bieten würden. Somit wurden Berechnungen angestellt, wie die Differenz zwischen Endalter 65 Jahre und 67 Jahre aussieht, wie der Beitrag mit einer garantierten Rentensteigerung aussehen würde und weitere kleine Stellschrauben besprochen. So ganz grob haben wir uns dann auf einen Favoriten geeinigt. Schauen wir uns doch nochmal die Gesundheitsfragen an.

Schlecht: Nach der Durchsicht der Gesundheitsfragen kommt der große Schreck

Aber jetzt kommt das, wie befürchtet und warum wir einen anderen Weg gehen in der Berufsunfähigkeitsversicherung. So fällt ihm plötzlich ein, dass er eine Kleinigkeit vor wenigen Wochen hatte. „Vor drei Wochen war ich beim Hausarzt und ließ mich wegen Kopfschmerzen eine Woche Krankschreiben. Nix dramatisches, mir war es in der Arbeit etwas zu viel“. Da schrillten dann alle Alarmglocken bei mir – vor kurzem wegen Kopfschmerzen krankgeschrieben. Die Diagnose kann vieles sein, der behandelnde Arzt kann hier viel reininterpretieren, bis hin zum Thema Psyche. Wenn dies der Fall ist, dann ist ein normaler Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung für die nächsten Jahre passe, zumindest mit einer normalen Annahme und ohne Ausschlüsse bzw. Risikozuschläge. Auch bei weiteren Befragungen kam folgendes ans Tageslicht „Ja, ich war schon mal öfters beim Arzt, das war doch jeder. Aber nie was Dramatisches. Da mal was mit dem Ohr, dann mal wieder Übelkeit“.

Keinen BU Antrag vor der Einsicht in die persönliche Krankenakte

Wir können nicht oft genug betonen, wie wichtig die konsequente und richtige Aufarbeitung der eigenen Gesundheitshistorie ist. Selbst kleine Diagnosen können für Sie zum Bumerang im Leistungsfall werden. Bevor wir Gesellschaften, Tarife und Bedingungen vergleichen, müssen wir erstmals abklären, welches Unternehmen Sie zu welchen Konditionen (Normalannahme, Risikozuschlag, Ausschlüsse, Rückstellung einzelner Krankheitsbilder oder gar Ablehnung) in der Berufsunfähigkeitsversicherung annehmen würde! Arbeiten Sie somit Ihre Krankenakte auf und stellen Sie gemeinsam mit einem versierten Versicherungsmakler (ja, das können auch wir sein ;-) ) eine Risikovoranfrage!

Dieses Vorgehen hat uns im obigen Fall wieder mehr als bestätigt! Es ist zwar für beide Seiten viel Arbeit, aber nur so passt der Deckel definitiv auf den Topf und Sie sind zu 100 % auf der sicheren Seite!

Denken Sie daran: Sorgfalt geht vor einem Schnellschuss, besonders im Bereich der Biometrischen Absicherung. 


Update 27.07.2016

Die beiden Fachmagazine "DAS INVESTMENT" und "Pfefferminzia" haben unseren Blogartikel aufgegriffen und auf Ihrer Homepage veröffentlicht. Vielen Dank dafür!

Link zum Artikel auf DAS INVESTMENT
Link zum Artikel von Pfefferminzia

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