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Warum Du nicht zu lange warten solltest, wenn Dir der BU Antrag vorliegt!

| Berufsunfähigkeit

Unsere tägliche Praxis in der BU-Beratung schreibt viele schöne Ergebnisse, aber leider auch ab und an tragisches. Im Laufe der Woche erreichte uns eine Mail eines Interessenten, dem wir vor drei Wochen einen BU-Antrag erstellt haben. Klar, nicht immer kann jeder alles am selben Tag erledigen, aber wir sind schon darauf erpicht, dass unsere Interessenten zeitnah mitarbeiten.

Nicht zu lange Warten mit der Unterschrift zur Berufsunfähigkeitsversicherung

Wir haben bekanntlich viele laufende Vorgänge im BU / Versicherungsbereich (siehe unser Artikel „Jubiläum - 100 laufende Vorgänge in der Berufsunfähigkeitsversicherung!“) und freuen uns natürlich, wenn wir uns nicht alle vier Wochen in die einzelnen Vorgänge neu hineindenken müssen, welche natürlich teilweise sehr umfangreich sein können. Selbstverständlich machen wir uns Notizen und die Emails sind sauber archiviert in unserem Verwaltungsprogramm, aber trotzdem ist es für uns mühselig, den Vorgang immer wieder neu aufzugreifen. Jetzt könntest Du Dir natürlich denken „Nicht mein Problem, dafür bekommen die Bierl´s ja mal Geld für den Abschluss“. Grundsätzlich richtig, aber wir zeigen Dir mal auf, warum auch Du erpicht sein solltest, aktiv mitzuarbeiten.

Die erste Anfrage lief zwar erst über unseren Riesterartikel mit „Warum Du dies jetzt lesen solltest, wenn Du einen Riesterfondssparplan der Deka, DWS oder Union Investment besitzt!“, welche unser Mitarbeiter Richard erledigte. Zeitgleich fragte unser junger Interessent (23 Jahre, Sachbearbeiter in der IT) auch für eine Berufsunfähigkeitsversicherung an. Nach unserer Standardmail zwecks Aufbereitung der Gesundheitshistorie bekamen wir am 07.08.19 auch die Antwort, dass die Person nun die Daten zusammenstellt und bei uns im Portal simplr hochlädt.

Etwas über eine Woche später wurden wie gewünscht die Gesundheitsdaten hochgeladen im persönlichen Versicherungsportal simplr:

Wie immer hatte Tobias noch etwas zu „meckern“ – sprich, Verbesserungsvorschläge für das detaillierte Ausfüllen des Gesundheitsdaten Beiblattes und dem Anfordern eines aktuellen Ärztlichen Attests wegen den Kniebeschwerden:

Dies hatte unser Interessent innerhalb einer Woche erledigt, also sehr zuverlässig. Fast wie im Bilderbuch. Da es einige Diagnosen gab, die eher unschön gewesen sind, haben wir die Risikovoranfrage auf mehrere Anbieter verteilt. Sieht man das anschließende Votum an, merkt man auch, wie wichtig eine Risikovoranfrage in der Berufsunfähigkeitsversicherung ist.

Sehr verschiedene Voten in der BU-Risikovoranfrage – einen Volltreffer gab es aber!

  • Dialog = hat gar nicht geantwortet. Dies bestärkt unsere Meinung, bei diesem Versicherer kein Geschäft einzureichen
  • Swiss Life = gibt sich so wie immer -  das Votum lautet Ablehnung
  • Canada Life = votet auch so wie immer, nämlich gar nicht und gibt den Hinweis, dass man doch den Antrag einreichen soll
  • Basler = fordert einen aktuellen urologischen Bericht + Zusatzfragebogen wegen Psyche
  • Alte Leipziger = Normale Annahme

Fünf „namhafte“ Versicherer angefragt, fünf völlig verschiedene Voten erhalten (wobei wir wieder bestärkt wurden, dass drei Versicherer keinerlei Rolle spielen in der Berufsunfähigkeitsversicherung). Die wunderbare Welt der BU-Risikovoranfragen bleibt auch weiterhin hochinteressant ;-). Mit der Alten Leipziger haben wir aber einen Top Anbieter gefunden mit sehr solidem Vertragswerk und auch einem angenehmen Zahlbeitrag für seinen Beruf. Tobias klopfte sich schon auf die Schulter für dieses tolle Votum. Auch unser Interessent zeigte sich sehr angetan und konnte nach erheblicher eigener Recherche im Internet der Lösung mit der Alten Leipziger nur positives abgewinnen. Am 02.09.2019 wurden ihm die Ergebnisse übermittelt.

  • 1.800 Euro mtl. Absicherung
  • Endalter 67 Jahr
  • Arbeitsunfähigkeitsklausel wird eingebaut
  • Keine garantierte Rentensteigerung im Leistungsfall (entgegen unserem Rat)
  • Fünf Prozent Beitragsdynamik (kann bei der Alten Leipziger beliebig oft widersprochen werden)

Am 06.09.2019 hat Tobias anschließend den unausgefüllten Antrag und die Vorvertraglichen Vertragsbedingungen der Alten Leipziger im Digitalen Versicherungsordner simplr hinterlegt:

 

Bisher war unser Interessent immer sehr schnell, aber jetzt hörten wir nichts mehr von ihm. Von unserer Seite gab es anschließend am 23.09.2019 und am 10.10.2019 eine dezente Rückfrage, ob es denn noch offene Punkte oder Rückfragen gibt. Wir wollen hier auf keinen Fall penetrant wirken, aber verwundert waren wir schon etwas, warum es keine Rückmeldung des sonst sehr zuverlässigen BU-Interessenten gab.

Ein schwerer Unfall verhinderte die BU-Antragsstellung    

Einen Tag später gab es die ernüchternde Antwort mit den folgenden Zeilen:

Das ist natürlich sehr tragisch. Es lag nicht an uns, sondern ein schwerer Autounfall kam dazwischen. Die Thematik Berufsunfähigkeitsversicherung hat sich jetzt für ihn in Luft aufgelöst, diese wird nicht mehr möglich sein aufgrund des schwerwiegenden Vorfalls. Jetzt können wir nur alles Gute für die Zukunft wünschen, vor allem auch noch der Mutter, welche lebensgefährliche Verletzungen hatte.

Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!

Was wir damit aber sagen möchten: Schiebe die Antragsstellung zur Berufsunfähigkeitsversicherung nicht zu lange auf. Dies machst Du sicherlich nicht wegen uns, sondern einzig und allein wegen Dir selber. Eine falsche Diagnose, ein unglücklicher Verkehrsunfall (Du musst daran nicht mal schuld sein) oder ein sonstiges Schicksal und schon steht die sehr wichtige Arbeitskraftabsicherung auf der Kippe oder ist im schlimmsten Fall nicht mehr möglich. Natürlich herrscht auch das Risiko vor, dass Du durch ein tragisches Ereignis in der Zwischenzeit selber berufsunfähig geworden bist.
Bitte sieh es uns nach, wenn wir uns nach einer gewissen Zeit immer wieder melden, ob es noch Unklarheiten gibt. Falls Du Dich vielleicht anders entschieden hast, dann gib uns bitte auch Bescheid. Auch kein Problem, mal gewinnt man, mal verliert man. Lasse uns aber nicht im Regen stehen.


Ein noch krasseres Beispiel erlebten wir vor knapp zwei Jahren – Stunden später gab es einen Herzinfarkt!

Schon zeitlich etwas vergangen, aber die Dramaturgie werden wir nie vergessen. Interessent möchte eine Pflegetagegeldversicherung bei uns machen. Antrag wurde an einem Sonntag gegen 9.30 an uns per Mail geschickt. Da Stefan an dem Tag zufällig eine Frühschicht einlegte, konnte der Pflegetagegeldantrag um 10.00 an die Gesellschaft weitergeleitet werden. Selbstverständlich wurde dieser aber noch nicht policiert oder dergleichen.
Am späten Nachmittag erlitt unser Kunde anschließend einen Herzinfarkt. Ca. 7 h nach dem Versenden des Antrags. Hätte er jetzt bis zum Montag gewartet, dann wäre er definitiv nicht mehr versicherbar gewesen. Glücklicherweise ging der Herzinfarkt glimpflich aus, aber so einen Fall hatten wir auch noch nie.
Kleine, rechtliche Anekdote: Auch wenn der Versicherungsschein selbstredend noch nicht vorlag, musste der Herzinfarkt nicht angegeben werden.

Seit diesem Vorfall weisen wir noch stärker darauf hin, dass man nicht wirklich schludern sollte. Es ist so schnell etwas passiert. Verzeiht es uns also bitte, wenn wir dezent, aber doch mit Nachdruck bei Euch nachhaken. Wir haben leider schon die verrücktesten Sachen erlebt….


Pressenachklang zum obigen Artikel

28.11.2019 / Das Fachmagazin Pfefferminzia nahm diesen Artikel netterweise auf und berichtete Deutschlandweit darüber. Hier haben wir wohl auch den Nerv der Zeit getroffen, wie man an vielen Interaktionen in den sozialen Medien sieht. Den Artikel des Magazin kannst Du unter „Schiebe den BU-Antrag nicht zu lange auf“ nachlesen. 

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