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Erhöhung Endalter Bayerische in der Dienstunfähigkeitsversicherung für Lehrer

| Berufsunfähigkeit

Anfang April gab es eine kleine, aber bedeutsame Änderung für (angehende) Lehrer in der Berufs- wie Dienstunfähigkeitsversicherung der Bayerischen. Bisher war nur ein Endalter bis 65 Jahre möglich, worauf immer wieder einige Mitbewerber darauf explizit hingewiesen haben mit einem kleinen Seitenhieb. Nun hat die Bayerische die Lücke geschlossen und bietet für Lehrer bis 67 Jahre eine Dienstunfähigkeitsversicherung an.

Erhöhung Endalter Bayerische Lehrer Berufsunfähigkeitsversicherung

Vorab sei aber erwähnt, dass die Dienstunfähigkeitsklausel automatisch in jedem (!) Vertragswerk der Bayerischen vorhanden ist. Jeder Kunde mit einem BU-Vertrag bei der Bayerischen besitzt automatisch (salopp gesagt) auch eine Dienstunfähigkeitsversicherung. Es ist nur eine zusätzliche Formulierung in den Vertragsbedingungen.

Grundsätzlich hat die Bayerische aufgrund der Anrechnung der ruhegehaltfähigen Dienstzeiten eine Absicherung bis 67 Jahre nicht als unbedingt notwendig angesehen. Der Versorgungsabschlag für Beamte ist relativ gering (in Bayern ist es das 64. Lebensjahr).

Anbei noch die Regelung zu den ruhegehaltsfähigen Dienstzeiten:

Für uns war und (natürlich) ist die Bayerische für Lehrer eigentlich die beste Gesellschaft im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung (was die DU-Klausel natürlich einschließt, bitte nicht falsch verstehen). Die Vertragsbedingungen sind nicht erst seit dem umfangreichen Update Ende 2020 von der Bayerischen auf sehr hohem Niveau. Die Wege sind kurz bei dem Versicherer, es ist ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit und die Risikoprüfung wird immer individueller (hier gab man sich in den letzten Jahren sehr, sehr viel Mühe).

Die Bayerische besitzt bei Lehrern ein sehr attraktives Preis- / Leistungsverhältnis

Die jeweiligen Versicherer am Markt haben unterschiedliche Schwerpunkte. Die einen mögen vor allem Ingenieure, Ärzte, Erzieher, Industriemechaniker, Lehrer oder wiederum nicht. Man nennt dies dann auch „Abwehrprämien“, wenn ein Versicherer für manche Berufsgruppen die Beiträge relativ hoch ansetzt. Ist natürlich legitim, wir leben in einer freien Welt und es gibt bekanntlich Vertragsfreiheit. Die Bayerische hat sich entschieden, besonders für Lehrer attraktiv zu sein. Bisher aber nur bis 65 Jahre.

Sehen wir uns mal einen Marktvergleich an für 1.000 Euro bis 65 Jahre mit dem gängigen Versicherer. Gymnasiallehrer, 30 Jahre.

GesellschaftNettobeitragBruttobeitrag
Bayerische (Komfort)37,70 Euro61,30 Euro
Signal Iduna (Exklusiv)44,87 Euro65,03 Euro
DBV49,34 Euro69,98 Euro
Allianz50,12 Euro61,88 Euro
Nürnberger57,58 Euro84,68 Euro
Condor58,74 Euro89,68 Euro

Anzumerken gilt, dass eine echte Dienstunfähigkeitsklausel hier nur die Allianz, DBV, Condor, Debeka sowie die Signal Iduna besitzen. Die weiteren Anbieter sind rein zum Vergleich und erfüllen – wenn diese z.B. die einzigen Gesellschaften mit einer Normalen Annahme sind – natürlich auch den Zweck der Arbeitskraftabsicherung. Wahrscheinlich dürfte man auch zu 99 Prozent berufsunfähig sein, wenn man dienstunfähig ist. Die Überschneidung ist hier schon eklatant groß, aus Marketinggründen bzw. auch wegen dem Druck von manchen Versicherern wird die DU-Klausel aber immer noch stark überbewertet. Aber das sollte jetzt nicht das Thema sein.

In der obigen Tabelle sieht man schon das extrem attraktive Preisniveau der Bayerischen im Vergleich zu anderen Marktteilnehmern. Die Bayerische hat nicht nur eine echte und saubere Dienstunfähigkeitsklausel, sondern auch sehr gute Bedingungen in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Spätestens seit dem Update im September 2021 sind die Münchener eine echte Alternative.

Anbei die Berechnung bis 67 Jahre für einen Lehrer am Gymnasium mit denselben Eckdaten:

GesellschaftNettobeitragBruttobeitrag
Signal Iduna (Exklusiv)52,28 Euro75,76 Euro
Bayerische (Komfort)57,15 Euro92,93 Euro
Allianz57,36 Euro70,82 Euro
DBV63,45 Euro90,00 Euro
Condor68,96 Euro105,29 Euro

(Die Nürnberger bietet nur bis 65 Jahre an)
Auf den ersten Blick sieht man immer noch die Bayerische relativ weit vorne für den Lehrerberuf, aber die Differenz wurde merklich geringer. An was kann dies liegen?

Die Bayerische stuft Lehrer mit einem Versicherungsendalter von über 65 Jahre in eine neue Berufsgruppe ein!

Hierzu blicken wir in den internen Rechner der Bayerischen zur BU / DU Versicherung. Nehmen wir wieder obiges Beispiel:

Gelb markiert erfolgt der kleine, aber sehr bedeutsame Hinweis, dass ein Gymnasiallehrer in Berufsgruppe 2+ eingestuft wird bei der Bayerischen, sollte die Laufzeit bis 65 Jahre sein.

Jetzt ändern wir das Versicherungsendalter auf 67 Jahre. Somit steigen logischerweise auch die Beiträge an. Gefühlt aber extrem stark. An was liegt es?

Freundlicherweise folgt beim Wechsel auf das Endalter bei der Bayerischen auch direkt der Hinweis:

Im Angebot selber sieht man auch direkt (ok, wenn man darauf schaut…) die veränderte Berufsgruppe:

Aus Versicherersicht ein guter Clou. Eigentlich sieht man für verbeamtete Lehrer keine Notwendigkeit eines Versicherungsschutzes von über 65 Jahren. Aber natürlich macht man sich im Vergleich zu anderen ernsthaften Marktteilnehmern wie die DBV, Allianz (seit 01/2021) oder die Debeka angreifbar. Diese Lücke hat man nun geschlossen und bietet immer noch ein sehr attraktives Preis- / Leistungsverhältnis an. So attraktiv, dass man auch bis zum Endalter 67 Jahre ruhigen Gewissens die Bayerische abschließen kann.

Wer profitiert in unseren Augen sehr von der Anhebung auf 67 Jahre?

Es gibt in Deutschland tausende Lehrer, welche fleißig unterrichten, aber nicht verbeamtet sind. Sei es, dass diese an Privatschulen unterrichten oder schlichtweg einfach nicht vom jeweiligen Bundesland verbeamtet, sondern einfach im öffentlichen Dienst angestellt sind. Genau für diese Fälle wäre ein Ende der Berufsunfähigkeitsversicherung eine merkliche Lücke, wenn das gesetzliche Renteneintrittsalter bei 67 Jahren liegt. Man zahlt zwei Jahre nicht mehr in die gesetzliche Rentenversicherung ein und sammelt somit keine Entgeltpunkte. Zudem entgehen einem in diesen zwei Jahren auch die Einnahmen.
Hat man bis dahin ein gehöriges Vermögen aufgebaut mit drei vermieteten Immobilien und / oder einem großen Aktiendepot, ist dies eher kein Problem. Aber Lebensläufe sind nicht planbar. Der andere ist ein gerupftes Huhn nach einer Scheidung / Versorgungsausgleich, steigenden Mieten und vielleicht auch noch weiteren, ungeplanten Ausgaben. Ein Beamter auf Lebenszeit fällt hier nicht tief, aufgrund der spezifischen Beamtenpension.

Weitere Änderungen gibt es nach unserem Kenntnisstand nicht.

Die Beitragsdynamik endet weiterhin mit 55 Jahren, es sind aber fünf Prozent möglich. Die Leistungsdynamik kann bis zu zwei Prozent betragen. Eine AU-Klausel / Gelbe Schein Regelung dürfte für Beamte zweitrangig sein, da die Lohnfortzahlung zu 100 Prozent weiterläuft im Krankheitsfall (anders wie in der freien Wirtschaft, wo ab dem 42. Tag der Arbeitgeber keine Lohnfortzahlung mehr leisten muss). Die genaue Technische Ausgestaltung bleibt aber weiterhin eines der wichtigsten Punkte in unserer Beratung zur Berufsunfähigkeitsversicherung (was natürlich auch die Dienstunfähigkeitsklausel einschließt).

Fazit zur Anhebung des Endalters bis 67 Jahre bei der Bayerischen

Je mehr Optionen ein potentieller Antragssteller besitzt, desto besser ist es natürlich. Klar, wir müssen bis 67 Jahre empfehlen, sonst heißt es noch „Die Bierl´s haben gesagt, dass bis 65 Jahre reicht und jetzt bin ich dienstunfähig…“, aber bist Du schon verbeamtet, kann durchaus die Option bis 65 Jahre in Frage kommen. Für „Nicht-Beamte“ gibt es wiederum für uns keine zwei Meinungen – Endalter 67 Jahre sollte gesetzt sein.
Es geht nicht darum, bis 67 Jahre arbeiten zu müssen, sondern das Worst-Case Szenario in jungen Jahren abzusichern. Bist Du 60 Jahre alt, hast es finanziell geschafft und noch gesund, dann kündige doch die BU / DU Versicherer. Das kommt Dir günstiger, als ein zu geringes Endalter auszuwählen.

 

 

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