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Blick in die Geschichte - Entwicklung der Börsen während eines Krieges

| Vermögen/Geldanlage

Lieber Leser, vorab soll eines gesagt werden: Wir finden die Ereignisse in der Ukraine eine Tragödie für die Menschen vor Ort. Wir hätten nicht gedacht, dass so etwas vor unserer “Haustür” noch passieren kann. Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine.

Trotzdem bekommen wir aber natürlich von unseren Kunden und Interessenten die Frage gestellt: “Wie gehts denn jetzt weiter, soll ich alles verkaufen oder gar nachkaufen?” Diese Frage möchten wir nüchtern beantworten. Wenn dies überhaupt so möglich ist…

Entwicklung Börse Krieg

In diesem Beitrag möchten wir darauf eingehen, welche Handlungsweisen wir empfehlen. Hier hilft auch ein (leidvoller) Blick in die Geschichte, wie sich die Kurse an den Finanzmärkten bei kriegerischen Handlungen entwickelten. Vorab sei gesagt, dass es vom gesunden Menschenverstand nicht wirklich nachvollziehbar ist. 

Eine schreckliche, aber leider zutreffende Börsenweisheit wurde von Carl Mayer von Rothschild aufgestellt mit “Kaufen, wenn die Kanonen donnern”. Die Grundidee dahinter ist recht einfach. Wenn eitel Sonnenschein herrscht, möchte jeder Aktien kaufen. Die Kurse sind dann meist relativ hoch. Rein nüchtern gesehen sollte man aber Aktien kaufen, wenn diese tiefer stehen. Der Grund für tieferstehende Kurse sind oftmals Gründe, die einen vom Kauf von Investmentfonds abhalten (Psychologisch gesehen greift man ungern zu bei Negative Nachrichten). Das können u.a. sein:

  • Leidvolle Kriege, wie wir diese jetzt sehen und erleben müssen mit schockierenden Bildern
  • Massive Finanzkrisen (wie 2008 / 2009 mit der Lehmann Brothers Pleite)
  • Angst vor der Ungewissheit wie massiv steigende Zinsen

Psychologisch würde man sich am wohlsten fühlen, wenn man zu dieser Zeit keine Aktienfonds / ETF´s besitzen würde. Rein Nüchtern betrachtet ist dies aber ein schlechter Zeitpunkt für einen Verkauf. Prinzipiell müsste man jetzt nachkaufen. 

Aber blicken wir mal in die Geschichte zurück, wir beschränken uns hierbei auf die US-Börse, welche bekanntlich den Treiber für die gesamte Welt darstellt.

Der erste Weltkrieg und Auswirkungen auf die Börse

Der erste schreckliche Vernichtungskrieg des 20. Jahrhundert sorgte nach dem Ausbruch 1914 für ein Minus von ca. 30 Prozent. 1915 stieg der Dow Jones (die größten US Unternehmen) aber schon um 90 %, bei Kriegsende waren wir bei einem gesamten Plus von 40 Prozent. 

Der schreckliche zweite Weltkrieg

Als Adolf Hitler im September 1939 Polen überfiel, stiegen die US-Börsen um zehn Prozent. Der Angriff auf Pearl Harbor schreckte die Anleger kurz mit einem Minus. 1945 lagen die US-Börsen um 50 Prozent höher als zu Beginn des fürchterlichen Vernichtungskrieges 1939. Wir wissen, es ist makaber.
Dies sieht man auch im Chart von 1938 bis 1946:

Quelle: https://www.finanzen.net/index/dow_jones/seit1928

Vietnamkrieg

Zwischen dem Kriegsbeginn 1965 und dem Abzug der US-Truppen im Jahr 1973 stieg der Dow Jones um knappe 45 Prozent. 

Irakkrieg 2003

Nach dem Einmarsch der US-Truppen in den Irak stiegen im gleichen Jahr die größten US-Werte um über 30 Prozent.

Blicken wir insgesamt auf den gesamten Chart der größten Werte der USA im Dow Jones von 1928 bis jetzt:

Quelle: https://www.finanzen.net/index/dow_jones/seit1928

Wie man sieht, gibt es langfristig nur einen Weg.


Wie sollte ich mich jetzt verhalten mit meinem Depot und generell meiner Anlageeinstellung?

Auch wenn es, wie oben bereits gesagt, makaber klingt - nüchtern gesehen ist jetzt sicherlich kein schlechter Zeitpunkt, um weiter zu investieren. Die Botschaft lauert zudem = ein übereilter Verkauf oder Auflösung eines Depot´s ist in unseren Augen und mit dem Blick auf die Geschichte keine Option. Investiert man in Aktienfonds & ETF´s und Co, sollte man jederzeit mit erheblichen Kursschwankungen rechnen (es kann auch mal ein Jahr mit minus 30, 40 Prozent dabei sein). Zudem hat Vermögen, was in den nächsten fünf Jahren benötigt wird, in reinen Aktienfonds nichts zu tun. Dies predigen wir Tag ein, Tag aus. Es wird leider immer Unwägbarkeiten geben. Dass es so ein schrecklicher Krieg gegen ein Volk ist, hätten wir uns aber niemals gedacht in unserer zivilisierten Welt. 

Soll ich etwas an meiner Strategie an der Börse / Portfolio ändern?

Nein, da unser wissenschaftliches Weltportfoliorobust genug ist, sämtliche Szenarien auszuhalten. Breit gestreut und diversifiziert auf der gesamten Welt. 

Wir setzen niemals auf kurzfristige Trends. Dies wird weiterhin so beibehalten. Wir setzen lieber auf die Fähigkeit der enthaltenen Unternehmen, sich anzupassen. Bestes Beispiel ist der Drang zu mehr Nachhaltigkeit und Ökologie. Gute Unternehmen passen sich über Jahrzehnte an und geben viel Geld in Forschung und Entwicklung. Kurzfristig verpasst man vielleicht Chancen, langfristig schneiden Nischentrends aber sehr negativ ab.


Wir sind Investoren, keine Spekulanten!

Wir möchten unsere Anleger dahingehend erziehen, dass Sie sich als Investor fühlen. Wir beteiligen uns an der Weltwirtschaft, an tollen Unternehmen, zukünftigen Weltmarktführern und Spezialisten in ihrer Branche. Oftmals auch in Familienunternehmen. Es wird hierbei eher in Generationen gedacht als an den nächsten Quartalsbericht.
Würden wir Market Timing betreiben, wären wir Spekulant. Wir wissen nicht, was der Irre in Moskau (Putin) als nächstes macht. Wir beten dafür, dass dieser Krieg bald aufhört. Aber wir wissen es nicht. Deshalb wissen wir auch nicht, wie die Aktienkurse in drei Monaten sein werden. Wir sind aber sicher, dass die Börsenkurse in einigen Jahren höher sind als jetzt. Deutlich höher. Deshalb sind wir mit Leib und Seele Investor und keine Spekulanten, welche sich im Market Timing üben. 

Wir zitieren gerne zwei Berühmtheiten an der Börse:

»Anleger verloren weitaus mehr Geld, weil Sie sich auf eine Korrektur vorbereitet haben oder versuchten, eine Korrektur vorauszusehen, als in den Korrekturen selbst an Geld verloren wurde.«
Peter Lynch

und

»Es ist so gut wie unmöglich, mit Market-Timing zuverlässig Geld zu verdienen; es lohnt sich mehr, langfristig zu investieren und Unebenheiten auszuhalten.«

(Christopher H. Browne)

Das deckt sich auch 1-1 mit unserer Denkweise. Die Kursverluste und Abschwünge sind die andere Seite von den (künftigen) Gewinnen, die einem blühen. Momentan schmerzhafte Verluste gehören somit wie die Luft zum Atmen bei der Anlage in Aktienfonds. 

Es fehlen auch die Anlagealternativen am Markt

Viele unserer Depotinhaber sind wohlhabend oder auf dem Weg dahin. Was würde jetzt passieren, wenn man alle Werte verkaufen würde? Wo soll das Geld dann angelegt werden? Sichere Anleihen notieren im negativen Bereich. Tagesgeld / Sparbuch haben aufgrund der hohen Inflation ebenso eine negative Verzinsung.
Immobilien sind ein Gewinner der fehlenden Anlagealternativen, aber natürlich nicht jedermanns Sache. Mehr Infos gibt´s dazu auch auf unserer Immo Bierl Seite.
Wir finden weiterhin (und sind auch selber darin investiert) die Nachhaltigen Sachwertinvestments von Pangaea Lifesowie die Allianz FinancePrivatPolice (Anlage in weltweite Infrastruktur, Immobilien, Privat Equity) sehr interessant und einen extrem interessanten Baustein für den Vermögensaufbau. Dies sollte aber nicht ohne ein Investmentdepot gesehen werden, sondern mit einem Depot. Quasi als Ergänzung. Bekanntlich sollte man ja auch alle Eier nie in einem Korb legen. 

Sein Investmentdepot reduzieren und mit dem Geld quasi nichts machen, ist definitiv keine Alternative. Ein gutes Investmentdepot ist zudem auch ein Schutz vor der aktuell hohen Inflation. Unternehmen, mit einer gewissen Preismacht oder auch Burggraben, können die gestiegenen Kosten auf ihre Produkte umlegen. Somit steigt der Umsatz wie auch der Gewinn des Unternehmens, was somit steigende Aktienkurse nach sich zieht. Nicht sofort, aber letztendlich passen sich die Aktienkurse natürlich dem Gewinn eines Unternehmens an (ganz vereinfacht ausgedrückt)


Fazit zur aktuellen Situation & Blick in die Geschichte

Zuerst hoffen wir, dass die kriegerischen Handlungen bald vorüber sind.
Es wäre nach unserer Auffassung aber falsch, angesichts dauerhaft negativer Realrenditen eine auf Sachwerte und damit reale Vermögensvermehrung ausgerichtete Strategie (nichts anderes sind Investmentfonds, die sehr stark in Unternehmen investieren) aus Angst vor temporären Schwankungen über den Haufe zu werfen, auch wenn dies auf den ersten Blick schwer fallen mag.
Oder anders ausgedrückt: Ausgerechnet jetzt sein Investmentdepot deutlich zu reduzieren, ist unseres Erachtens keine gute Idee. Wir gehen sogar weiter mit dem Hinweis auf die Geschichte, dass diese aktuelle Tragödie rein nüchtern gesehen ein guter Einstiegszeitpunkt ist.

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