Wichtig & Bitte beachten: 

Wir können derzeit keine Anfragen mit folgenden Wünschen annehmen & bearbeiten:

  1. Reine Prüfung des bisherigen Riestervertrages

Wir denken, dass wir verdammt gute Arbeit machen, müssen aufgrund mangelnder Kapazitäten aber Prioritäten setzen. Aus diesem Grund bieten wir eine Beratung nur noch Vollmandaten (oder die es werden möchten?) an - unsere Beweggründe kannst Du unter "Wir fokussieren uns auf Bestands- & kommende Vollmandate*!" nachlesen. Wir ersinken leider (?) in Neuanfragen & Empfehlungen und möchten unser Serviceverhalten weiterhin aufrecht erhalten - im Bereich Riester können wir dies aber nur für Vollkunden bieten. Wir möchten damit niemanden abschrecken, aber jeder hat die Chance, bei uns Vollmandat zu werden (= wir verwalten alle Versicherungsverträge). 

Wie man bei uns Kunde wird, kannst Du unter "
So wirst Du Kunde bei den Bierl´s - unser Workflow zur Erfassung Deiner Daten!" nachlesen. 


1. Bei Riester ist die Beitragsgarantie ein großes Thema. Da hat sich Fairr etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt!

Das Thema Beitragsgarantie in der Riesterrente betrifft alle Anbieter. Auch Fairr und deren Riester. Zaubern kann niemand, aber viele Interessenten meinen, dass dies aber der Fall wäre aufgrund feststehender Quoten, welche Fairr veröffentlicht. Aber auch dieser junge Anbieter muss das Kapitalmarktrisiko irgendwie stemmen. Kann es aber nicht beser als andere bzw.. man agiert sogar viel unglücklicher. 

Die Beitragsgarantie bei Riester verhindert eine langfristig 100%tige Aktienquote - auch bei Fairr!

Fairr und die dazugehörigen Sutor Bank (welche das Kapital sicherstellt bis zur Auszahlphase) die Anlagestrategie vorgeben.  Die Bank im Hintergrund sichert somit auch das Kapitalmarktrisiko für den Kunden bis zur Beitragshöhe ab. Denn deine eingezahlten Beiträge und die erhaltenen Zulagen müssen Dir zu Rentenbeginn  zu 100% garantiert werden. Das ist bei Fairr nicht anders wie bei anderen Riester Lösungen. Aus diesem Grunde KANN eigentlich nie eine vollständige Investition in Aktien erfolgen. In guten und steigenden Börsenzeiten sah dies bei Fairr aber so aus.
Zu diesen Zeitpunkt hat Fairr seine Anlagestrategie transparent ins Internet gestellt, wo jeder die angebliche Investitionsquote nachsehen kann. Die Tabelle erscheint durchaus vertrauenswürdig und nachvollziehbar. Mit folgender Tabelle werden wir also häufiger konfrontiert:

Quelle: Eigene Darstellung Fairriester auf der Seite https://www.fairr.de/

Somit gab es immer Aussagen von Interessenten wie „Bei Fairr, da bin ich aber bei 20+ Jahren immer zu 100% in den Fonds“ an der Tagesordnung“. Nur blöd, dass dies nirgendswo in den Vertragsbedingungen sauber dokumentiert wird. Was ist ein Papier wert, welches sich nicht auf die Vertragsbedingungen bezieht?

In der Theorie und in steigenden Börsen kann der obige Plan wunderbar funktionieren. Aber was ist, wenn ein unvorhergesehenes Ereignis eintritt?
Kurzer Exkurs: Was sind eigentlich Ereignisse, die man nicht erwarten kann? War dies die Finanzkrise 2008? 09/11? Das Platzen der Internetblase? Oder natürlich das Corona Virus? Krisen zeichnen sich vorher eigentlich NIE direkt ab. Klar, hinterher ist man immer schlauer und man sagt „diese Anzeichen hätten darauf hingewiesen…“.

Ein Schwarzer Schwan (ein Ereignis aus dem Nichts) senkt die Aktienquote auf bis zu null Prozent bei Fairr!

Als Corona kam verschwand die obige Tabelle von der Fairr Internetseite. Uns wurde kurz darauf von Fairr Kunden berichtet, dass ihr kompletter Fondsbestand verkauf wurde. Nun liegt das komplette Guthaben auf dem unverzinsten Abwicklungskonto.

Folgende Nachricht ging an die Kunden raus:

"Aufgrund der aktuellen Situation an den globalen Aktienmärkten hat die Vermögens­verwaltung der Sutor Bank die Risiken in Ihrem Fairriester-Portfolio letzte Woche gesenkt. Die weiteren Entwicklungen an den Finanzmärkten sowie die Auswirkungen der sich ausbreitenden Corona-Pandemie auf die Wirtschaft sind derzeit nicht absehbar. Die Vermögens­verwaltung der Sutor Bank beobachtet die Lage laufend und entscheidet auf Basis ihrer Risikoeinschätzung über die Steuerung der Anlage in Aktien und Anleihen im Fairriester.“

Das Problem hatten auch andere Fondsanbieter in dem Bereich, wir erinnern uns nur an die Umschichtungen der Union Investment Riesterrente. Folgende ältere Zeitungsartikel beschreiben dies relativ gut:

Kann aber Fairr Riestern zaubern – anders wie die DWS, DEKA oder Union Investment?

Wie der geneigte Leser jetzt nachvollziehen kann, wurde am Tiefpunkt 2009 /2010 die Aktienquote in der Riesterrente faktisch auf null gestellt. Am Tiefpunkt. Sollte man eigentlich nicht in Aktien investieren, wenn diese stark abgestürzt sind? Die Riesterfondsanbieter (auch Fairr) gehen das Thema eigentlich somit komplett falsch an.
Wie der DAX bei knapp 14.000 Punkten war, wurde munter weiterinvestiert, aber beim Stand von ca. 9.000 Punkten (Mitte Märzt 2020) werden alle Aktien & Indexfonds verkauft? Da passt doch irgendwas nicht. Genau zu diesem Zeitpunkt sollte man seine Investitionsquote massiv erhöhen. Viele junge Riester Sparer haben Fairr vertraut aufgrund der angeblich fixen Aktienquote. Dieses Vertrauen ist nun wohl erschüttert.

Ein Kunde von uns (bis auf die Riesterrente betreuen wir seine Verträge ;-))  hat uns auch sein aktuelles Portfolio bei Fairr netterweise zur Verfügung gestellt mit Datum 19.03.2020.

 

Quelle: Screenshot eines Fairr Riester Kunden

Wie man sieht, gibt es eine Aktienquote von 0 Prozent. Nicht mehr, aber auch nicht weniger (ok, schwer möglich). Die Verkäufe sind auch übersichtlich dargestellt mit:

Quelle: Screenshot eines Fairr Riester Kunden

Somit widerspricht sich Fairr extrem, da das Anlagekonzept eigentlich aufgebaut ist mit „Passiven Investieren mit Buy & Hold Ansatz“. Jetzt passiert also das komplette Gegenteil. Somit ist Fairr in unseren Augen gescheitert, da man bei der ersten Krise sich völlig falsch verhält. Ein Warren Buffet würde bei tiefen Kursen auch nicht all seine Aktien & Unternehmensbeteiligungen verkaufen.

Somit macht Fairr genau das, was niemand wollte, wir aber immer wieder befürchtet haben. Es kann im Riester Bereich niemand (!!) zaubern, vor allem Fairr nicht. Auch wenn man sich damit irgendwie schmückt (e). Bei Riester gibt es somit definitiv bessere Lösungen. 

Das Verbrauchermagazin Finanztip hat bis vor kurzem Fairriester ebenfalls gelobt, nun rudert man aber stark zurück:

Zitieren wir den Artikel „Fairr-Riester verkauft ETFs

Welche Möglichkeiten hat generell ein Fondssparplan Guthaben abzusichern (Ob Fairr, DWS, DEKA oder Union).

Kurz und Prägnant: Aufs Konto legen oder in Rentenfonds gehen.

1. Riester Guthaben des Fondssparplan aufs Konto legen:

Dir fehlt sicherlich nicht die Phantasie, wie hoch die Rendite ist, wenn das Guthaben der Fairr-Riesterrente auf dem Guthabenkonto liegt. Somit ist die Thematik schnell abgetan. Es gibt keine Zinsen. In Zeiten von Negativzinsen vielleicht gar nicht mal so schlecht, wenn man sarkastisch sein möchte.

2. Was ist, wenn das Fondsguthaben in Rentenfonds liegt?

Schauen wir uns mal die Rentenfonds an, in welche der Riester Sparplan von Fairr investiert.

Rendite des IShares Euro Ultrashort Bond UCITS ETF

Quelle: justetf.com

Rendite des XTrackers Eurozone Government Bond

Quelle: justetf.com

Der Ultrashort Bond Fonds hat (immerhin) vor der Krise noch 0,0 Prozent Rendite über die letzten 5 Jahre gemacht und jetzt in der Krise auch ca. zwei Prozent  verloren (Anfang April 2020). Beachte zudem, dass die Vertragskosten von 0,6 Prozent natürlich auch weiterhin laufen.

Der Government Bond Fonds hatte 2019 ein gutes Jahr, weil hier die Zinsen nochmals gefallen sind. Nüchterne Frage: Wie weit können die Zinsen Deiner Ansicht nach noch fallen? Wir haben bei 10-jährigen Anleihen auf die Bundesrepublik Deutschland teilweise negative Renditen von 0,7 Prozent. Kann dies noch weiter fallen / negativer werden? Klar, aber irgendwann ist hier ein Ende gesetzt und es wird keine Kursgewinne mehr geben, sondern massive Verluste bei der Kursentwicklung.

Wie sollen denn Verluste ausgeglichen werden, wenn die Renditen bei null Prozent und teilweise darunter liegen? Kann uns dies mal jemand erklären? Eigentlich müsste man jetzt massiv in Aktien investieren, wenn diese stark gefallen sind. Stattdessen begibt man sich bei Fairr in das zinslose Risiko in der Riesterrente. Das ist der große Nachteil von einem Riesterfondsparplan, wie wir es schon auch im Nachbarartikel zur DWS, Deka und Union Riesterrente näher erläutert haben.

Wie sieht es aber bei einer fondsgebundene Versicherungslösung bei der Riesterrente aus?

Eine Versicherungsgesellschaft hat ein Sicherungsvermögen, in dem es aktuell noch 0,9% Garantiezins gibt und zusätzlich von 1-2% Prozent Überschüsse. Insgesamt liegen wir also zwischen zwei bis drei Prozent.

Wie kann sich ein Sicherungsvermögen eines Versicherers zusammensetzen?

Anders wie bei einem Fondssparplan, kann ein Sicherungsvermögen vielfältig angelegt werden:

  • Immobilien (Deutschland- wie auch Weltweit)
  • Hypothekendarlehen / Baufinanzierungen
  • Aktien
  • Staatsanleihen
  • Pfandbriefe
  • Unternehmensanleihen
  • Erneuerbare Energien
  • Infrastrukturobjekte
  • Privat Equity
  • Beteiligungen

Durch diesen Produktmix kann eine längerfristige jährliche Rendite von zwei bis drei Prozent dargestellt werden, selbst in einer Zeit ohne nennenswerten Zins.

Die knapp drei Prozent hören sich erst einmal nicht viel an, aber es ist wichtig, damit man die gesetzliche Beitragsgarantie darstellen kann. Hier muss man nicht mit Kursverlusten planen, sondern kann immer von einer positiven Rendite ausgehen. Bei Fairr Riester ist dies nicht möglich, da Fairr wie ein reiner Fondssparplan konstruiert ist. Hier spielen schlanke und flexible Versicherungslösungen ihren Trumpf aus. Zudem kann auch jederzeit umgeschichtet werden. Wenn es blöd läuft, bleibt man als Fairr Riester Kunde im zinslosen Risiko. Anders, wie schöne Flyer dies beschreiben.
Bitte beachte natürlich (falls dies falsch rüberkommt), dass nur sehr wenig Geld i.d.R. im Sicherungsfonds der Gesellschaft liegt. Dieser ist für Turbulente Zeiten & kurz vor der Rentenphase gedacht. Wir möchten Dir nur den Hinweis geben, dass eine Fondsgebundene Riesterrente die bessere Möglichkeiten besitzt als Fairr Riester oder weitere Fondssparpläne. 

Wie sieht es aber bei unseren favorisierten und kostengünstigen Riesteranbieter aus? 

Hier haben wir am 01.04.2020 (also eigentlich relativ am Tiefpunkt der Aktienmärkte) mal etwas tiefer geschaut. 

Bei diesen echten Vertrag gab es trotz des massiven Crash immer noch eine Anlage in der freien Fondsauswahl von 100 Prozent - in diesem Fall in den Klassiker ETF MSCI World. Der Sparer war hierbei zwar Jung und es gab noch ca. 40 Restlaufzeit bis zum theoretischen Endalter von 67 Jahre, aber trotzdem sei dies nur mal positiv erwähnt. Das ist doch das, was die Riestersparer wünschen?


2. Wer sichert eigentlich die Beitragsgarantie ab bei Fairr Riester?

Hier muss man das Konstrukt von Fairr verstehen. In der Ansparphase ist es ein Fondssparplan bei der Sutor Bank und wird dann zu einer Rentenversicherung in der Rentenphase bei der Mylife Versicherung. Darauf kommen wir aber später nochmals zu sprechen. Dies hat Fairr im Moment besser gelöst als die DWS, DEKA oder Union Investment in ihrer Riesterrente.

Das Guthaben in den Investmentfonds sind Sondervermögen und somit gegen eine Insolvenz der beteiligten Parteien sicher, aber bekanntlich natürlich nicht gegen Kursverluste. Hast Du weniger Guthaben vorhanden als eingezahlt & Zulagen, dann sollte die gesetzlich Beitragsgarantie greifen. Dafür muss die Sutor Bank gerade stehen. Sollte sie dies nicht können, ist das Guthaben weg.

Die bekannte Einlagerungssicherung für Banken greift nicht!

Man dürfte meinen, dass es bei einer Bank einen Absicherungsmechanismus gibt mit dem Einlagensicherungsfonds. Bei Fairr Riester geht es aber nicht um Kontoguthaben, deshalb greift diese nicht.

Eine Versicherung hat ebenfalls so etwas wie eine „Einlagensicherung“ – nur greift diese ebenso nicht!

Bei den Versicherungen gibt es etwas Ähnliches, das nennt sich Protektor. Dieser würde bei einer Insolvenz der Versicherung den Vertrag übernehmen und für die Ansprüche einstehen (so geschehen Anfang der 2000er mit der Mannheimer Leben)). Hierbei gehört nicht nur die Beitragsgarantie dazu, sondern natürlich auch das Vertragsguthaben selbst und z.B. auch der der garantierte Rentenfaktor.

Fairr ist aber in der Ansparphase keine Versicherung deshalb greift auch Protektor hier nicht.

Schauen wir uns mal die Vertragsbedingungen von Fairr etwas genauer an:

Auszug Produktinformationsblatt Fairr Riester

Und nun zum Beispiel bei einer normalen Versicherungslösung:

Quelle: Auszug verschiedener Versicherer in der Riesterrente aus dem Produktinformationsblatt

Klar. Vielleicht malen wir etwas sehr schwarz, aber sollte die Riesterrente nicht DER Baustein für Deine persönliche Altersvorsorge sein? Warum musst Du einem gefühlten Start–Up Unternehmen einen wichtigen Teil Deines Angesparten anvertrauen? Klar, es ist nicht alles so altgebacken wie bei eingesessenen Versicherern, aber die Absicherung und die Kapitalkraft dürfte eine ganz andere sein.
Wir rechnen jetzt auch nicht damit, dass Fondsanbieter in Schieflage geraten. Aber zum Jahreswechsel 2019 auf 2020 hätten wir es auch nicht geglaubt, dass wir wenige Monate später  Ausgangssperren haben, ganze Flughäfen schließen und gefühlt die halbe Wirtschaft brach liegt. Klar, ist jetzt ein völlig anderes Beispiel, aber nicht immer läuft das Leben so wie gewünscht. Bei der persönlichen Altersvorsorge sollte man schon auf Nummer sicher gehen.

Selbst Finanztip zeigt sich im Unklaren, ob die Sutor Bank im Ernstfall einstehen kann

Eine Graphik sagt eigentlich mehr als tausend Worte. Keine Ahnung, ob man für viele DEN größten Baustein seiner privaten Altersvorsorge jemanden anvertrauen soll, wo selbst ein angesehenes Magazin seine Zweifel hat. Nur mal so am Rande.....

Der Punkt mit dem „Lebenszyklusmodell“ dürfte auch schon passé sein…. Das mit dem Sondervermögen erklären wir auch auf unserer Seite. So ganz klar ist dies jetzt nicht wirklich.


3. Thema Garantierte Rentenfaktor bei Fairr, der nicht immer stehen bleibt!

Zu Beginn müssen wir Fairr ein Lob aussprechen. Wer unseren Artikel „Warum Du dies jetzt lesen solltest, wenn Du einen Riesterfondsparplan der Deka, DWS oder Union Investment besitzt!“, der weiß, was wir als Hauptkritikpunkt bei reinen Fondssparplänen sehen. Zu Rentenbeginn wird ein nämlich nicht unerheblicher Teil des Fondsvermögen erst einmal für die gesetzlich erforderliche Rentenversicherung ab 85 Jahre abgeschlossen. Hier liegen die Zahlen im Jahr 2019 schon bei über 30 Prozent und es gibt quasi keinen garantierten Rentenfaktor, welcher aussagt, wie viel Euro monatlicher Rente Du für 10.000 Euro Guthaben bekommst.

Schauen wir uns z.B. nochmal die genauen Bedingungen der DWS Riesterrente an:

Quelle: Produktinformationsblatt DWS Riesterrente

Bei Fairr Riester ist dies anders, denn hier wurde schon für später Mylife gefunden, welche die lebenslange Auszahlung übernimmt.

Aber ….

….Verschiebst Du Deinen Rentenbeginn, verändert sich Dein Rentenfaktor!

Wir glauben, dass dies ganz, ganz vielen Kunden bei Fairr noch nicht klar ist. Nehmen wir an, dass Du Deine Riesterrente bei Fairr bis zum 67. Lebensjahr abgeschlossen hast. Weißt Du jetzt schon, dass Du auch mit 67 in die Rente gehst bzw. die Riesterrente dann in Anspruch nehmen möchtest? Wieso nicht schon mit 63 Jahren? Oder erst mit 70? Ein Verschieben des Rentenbeginn sollte doch keinen Einfluss haben auf den garantierten Rentenfaktor? Oder doch?

Schauen wir uns einfach schnell mal die Bedingungen des Fairr Riester an:

Quelle: Auszug Bedingungen Fairr Riester

Dieser sagt also aus, dass eine Verschiebung des Rentenbeginn Auswirkungen auf den garantierten Rentenfaktor besitzt und der dann gültige (!) garantierte Rentenfaktor angewendet wird. Das hat gesessen. Das ist jetzt auf einem Niveau wie bei der DWS, DEKA und Union. Der dann gültige Rentenfaktor. Weißt Du, wie sich die Langlebigkeit in Deutschland entwickelt? Wie ggf. in 40 Jahren der Rentenfaktor sein wird? Das Zinsniveau? Nicht?
Wir können Dich beruhigen. Wir wissen es auch nicht.

Früher oder später in Rente? Kann schnell mal 30.000 Euro ausmachen bei Fairr.

Aber wähle bitte bei Deiner persönlichen Riesterrente einen Anbieter aus, wo das Verschieben (ob nach unten oder nach oben) des Rentenbeginn KEINE so drastischen Auswirkungen besitzt. Wir sprechen hier immerhin im schlimmsten Fall von mehreren Zehntausend Euro. Was machst Du, wenn der Rentenfaktor statt bei 27 Euro plötzlich bei 15 Euro liegt? Wahrscheinlich erst einmal dumm aus der Wäsche schauen. Würden wir auch machen.

Du verschiebst einfach Deinen Rentenbeginn um ein halbes Jahr, da es gerade gut zu Deiner Lebenssituation passt und Schwupps verlierst Du Deine eigentlich geplante Altersrente, welche hinschmilzt wie ein Eis in der Wüste. Ob Du Dich an dieses, auf den ersten Blick, kleines Detail später noch erinnerst bei Deiner Fairr Riester Rente? Wir mögen es bezweifeln.

Ein guter und fairer Versicherer garantiert Dir praktisch einen harten Rentenfaktor. Das ist fair und nicht unfair.

Egal, ob Du jetzt fünf Jahre früher oder später in die Rente gehst. Es gelten die Rechnungsgrundlagen wie bei Abschluss. Nicht bei Renteneintrittsalter. Man muss kein Prophet sein, dass sich die Rechnungsgrundlagen dezent verschlechtern werden. Bei guten Riesterrenten Anbietern kann sich hingegen der Rentenfaktor NIE verschlechtern, sondern NUR verbessern.
Wir finden die Regelung bei Fairr eigentlich sehr unfair, denn wirklich im Blick haben dürften dies die wenigsten.

Ganz intelligente Riester Sparer schließen die Riester bei Fairr bis 80 Jahre ab – die Folgen dazu:

Uns sind nicht wenig Fälle bekannt, wo Fairr Riester Kunden ihren Vertrag bis zum 80. Lebensjahr abgeschlossen haben, um von der statischen Aktienquote in einer der ersten Graphiken zu profitieren. Diese hat jetzt sprichwörtlich der Hund gebissen:

  • A: Zum einen wird es unrealistisch sein, dass man wirklich erst mit 80 Jahren an die Riesterrente gehen möchte.
  • B: Zum anderen bekommt man jetzt statt einer sehr hohen Aktienquote das zinslose Risiko und man kann nichts dagegen machen….

4. Wie sind die Kosten bei Fairr im Vergleich zu unseren favorisierten Riester Anbietern?

Fairr hat eine einfache Kostenstruktur. Dies muss man mal löblich erwähnen. Sauber aufbereitet und klar verständlich liegen die Kosten bei 36 Euro p.a. und 0,6 Prozent aufs Vertragsguthaben. Bedeutet dies aber auch wirklich günstig?

Vergleichen wir die Vertragskosten (also ohne Fondskosten) von Fairr mit einer günstigen Versicherungslösung.

Der grundlegende Vergleich sieht so aus (mtit einer sehr guten Fondsgebundenen Riesterrentenversicherung):

Vergleich eines Vertrags mit 60 Euro Jahresbeitrag und mit 20 Jahren einer Kinderzulage und 4% Rendite

Kosten des Fairr Riester Vertrages:

Gesamtkosten einer von uns favorisierten Lösung:

Die attraktive Kinderzulage ist das eine. Schauen wir aber mal einen Riestervollsparer an, welcher zudem natürlich auch sehr stark von den Steuervorteilen profitiert.

Vergleich eines Vertrags mit vollem Beitrag, Grundzulage und einem Übertrag von 15.000 Euro aus einem bestehenden Vertrag.

Der Vertragsverlauf bei der Fairr Riesterente von den Kosten her:

Dazu im Vergleich unser derzeitig favorisierter Anbieter in der Riesterrente:

Die Kosten sind in beiden Fällen bei der Versicherungslösung günstiger, obwohl hier Abschlusskosten anfielen. Die hohen Kosten von Fairr auf das Guthaben kommen mit einer langen Laufzeit und einem hohen Guthaben so richtig zum Tragen. Hier sind die Kosten in den letzten Jahren teilweise mehrere Hundert Euro höher also in der Versicherung.

Was sollte ich als Fairr Riester Kunde jetzt tun?

Das Konzept Fairr Riester ist gescheitert in dieser aktuellen Krise. Ob man sich (neben den weiteren angesprochenen Punkten) für teilweise ein halbes Jahrhundert und mehr darauf verlassen sollte, kann durchaus in Frage gestellt werden.

Wie sieht eine Lösung von unserer Seite aus?

Wichtig ist natürlich, dass Du eine saubere und gute Versicherungsgesellschaft mit passendem Tarif, guten Rentenfaktor und individueller Fondsauswahl wählst. Hast Du ein Angebot der WWK bekommen, dann ist dies definitiv nicht der Fall, wie wir auch sehr umfangreich im Artikel „WWK Riester – Erfahrungen über einen recht teuren Anbieter & es gibt besser Lösungen!“ beschrieben haben. Es gibt wahrlich bessere Anbieter am Markt, die aber eben nicht die große Werbetrommel rühren.

Dein bisheriges Guthaben kannst Du ganz einfach auf einen neuen Riestervertrag übertragen. Dies passiert im Moment sogar kostenfrei. Bitte achte aber darauf, dass das aktuelle Guthaben übertragen wird. NICHT die bisher eingezahlten Beiträge + ggf. erhaltene Zulagen.

Unsere aktuelle (aber auch schon seit Jahren) klare Empfehlung kannst Du unter "Was ist die beste Riesterrente in unseren Augen?" und dich danach gerne melden melden bei uns ;). 


Fazit & Erfahrung zu Fairr Riester und ist dies wirklich das Gelbe vom Ei?

Zuerst mal großen Respekt an Fairr, welche sich in einer Sparte tummeln möchte, wo einige Versicherer mittlerweile das Handtuch geworfen haben. Da gehört durchaus etwas Mut dazu. Riester ist leider immer noch etwas bürokratisch und für die Anbieter muss somit eine gewisse Masse an Verträgen vorhanden sein, damit sich dies auszahlt. Fairr Riester kommt hier auf den ersten Blick sehr günstig daher, aber der Blick täuscht. Die Kosten sind nicht günstiger als bei anderen guten Anbietern, zudem hat man das Damoklesschwert des veränderlichen Rentenfaktors.

Wie von uns und vielen geschätzten Kollegen schon immer vermutet, lässt Fairr auch in einem massiven Börsenabschwung Federn und wirft die eigenen Anlageprinzipien über Bord. Wie die Aktien am Höchstzustand notierten, kaufte man munter ein. Nach massiven Kursverlusten werden diese verkauft und nun liegt bei vielen Riester Sparern das Guthaben auf dem zinslosen Cash Konto. Da ist uns das Sicherungsvermögen des Versicherers mit 2-3 Prozent durchaus lieber.

Falls Du eine wirkliche attraktive alternative Lösung zu Deiner „Jugendsünde“ Fairr benötigst, dann kontaktiere uns bitte. Wie wir zu finden sind, dürfte auf unserer Homepage hinlänglich bekannt sein.


Update Ende 2020 = Fairriester ist nun endgültig Geschichte!

So kann man es natürlich auch machen. Ein hippes Produkt auf dem Markt schmeißen und wenn´s mal nicht so läuft, stampft man es ein bzw. benennt es um. Ob das zu mehr Vertrauen führt? Die Marke Fairriester wird nämlich Ende 2020 eingestampft vom Eigentümer "Raisin". Wie beschreibt es der Versicherungsbote in Ihrem Bericht: "Eine Umbenennung hätte auch den Vorteil, den entstandenen Imageschaden zu reparieren." Auch eine Möglichkeit. Ob man so nochmals die Kurve bekommt, wird man beobachten müssen. Eine Vertrauensfördernde Maßnahme ist dies in unseren Augen nicht. Es gibt einige so gute Genossenschaftliche Versicherer bzw. Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit, welche seit Jahrzehnten, wenn nicht über ein Jahrhundert schon zuverlässig am Markt agieren. Ohne Skandale oder Umbenennungen. OK, vielleicht hat das Logo und die Homepage mal einen Relaunch erhalten. Da fragen wir uns dann oft, weshalb man vor einer Altersvorsorge, die ggf. bis zum Ende läuft, etwas komplett neues probieren möchte. Es ist ja nicht so, dass die üblich Verdächtigen mit einem großen Versichertenkollektiv keine ETF´s anbieten. vielleicht bringen die es nicht so "Modern" rüber....