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Hin und Her macht Taschen leer. Wieso Market Timing eine schlechte Idee ist!

| Vermögen/Geldanlage

Viele Anleger fragen sich immer wieder, wann denn nun dieser ominöse optimale Einstiegszeitpunkt ist, von dem immer alle reden. Sollte man lieber warten, bis sich eine gute Chance ergibt und damit ein gutes Cash Polster haben für beste Ergebnisse?

Dem folgenden Zitat schließen wir uns vollkommen an, denn wir finden, dass Market Timing nicht funktioniert und auch noch ein waschechter Renditekiller ist.

Market Timing an der Börse

Die Auf und Abs am Aktienmarkt sind unvorhersehbar, aber die Geschichte belohnt hier eindeutig Geduld. Um die Vorteile deiner Investments zu nutzen bleibe auf Kurs.

>>Anleger, die sich auf Korrekturen vorbereiten oder versuchen, diese zu antizipieren, haben weit mehr Geld verloren, als durch Korrekturen selbst verloren gegangen ist.<<
Peter Lynch

Sicher ist nur, dass es immer wieder zu Korrekturen und Crashs am Aktienmarkt kommen wird, die große Preisfrage ist demnach nur, wie Du dich darauf vorbereitest. Eine dauerhaft hohe Cashquote zu halten ist nichts anderes als selbst Market Timing zu betreiben. Denn wann ist denn ein Crash soweit vorangeschritten, dass Du das optimale Tief errätst? Man wartet immer weiter und verpasst zum einen gute Einstiegszeitpunkte, um dauerhaft von den Aufschwüngen des Kapitalmarktes zu profitieren.

Sieh Dir dazu Mal folgende Grafik an, welche fast ein ganzes Jahrhundert von Bullen- und Bärenmärkten des amerikanischen S&P 500 widerspiegelt:

 

Von 1926 bis 2001 gab es insgesamt 17 Bärenmärkte, also einen Rückgang von mindestens 20% gegenüber einem früheren Allzeithoch. Die Rücksetzer reichten dabei von -21 Prozent bis hin zu -80 Prozent bei einer durchschnittlichen Dauer von 10 Monaten. Andererseits gab es 18 Bullenmärkte, bei denen es mindestens ein 20-prozentiges Plus im Gegensatz zum vorherigen Tief gab und diese waren im Schnitt 55 Monate lang. Die Anstiege reichten hierbei von 21 Prozent bis hin zu 936 Prozent. Damit solltest Du einen ersten Indikator haben, dass disziplinierte Anleger viel eher belohnt werden als ungeduldige. Zu dieser Thematik findest Du unter "Der holprige Weg zum langfristigen Durchschnitt an den Finanzmärkten” noch mehr Lesefutter.

Eigentlich ist es auch logisch ganz einfach, denn die weltweiten Börsen steigen im Schnitt 62 Prozent der Zeit und fallen dann logischerweise im Rest des Zeitraumes. Deswegen kann man es wie die erst kürzlich verstorbene Investorenlegende Charlie Munger halten und einfach mal „nichts tun“ eine faire Chance geben. Denn eines ist sicher: Zeit im Markt schlägt Market Timing um Längen, da man in den Monaten mit Kurssteigerungen einfach mehr verdient als dass man in den Monaten mit Kursabschwüngen verliert.

Die Gefahr nicht dabei zu sein

Ein gutes Beispiel für den Renditeverlust, wenn man nicht dabei ist, zeigt das Beispiel des Russell 300 Index, ein Aktienindex, welcher die 3000 größten Unternehmen nach Marktkapitalisierung in den USA listet.

Im Zeitraum von 1998 bis Ende 2022 wäre der Wert eines fiktiven Portfolios von 1.000 US-Dollar auf 6.356 US-Dollar angewachsen. Hätte man jedoch lediglich diese eine renditestärkste Woche innerhalb dieses Zeitraums verpasst (wir sprechen vom 24.11. bis 28.11. 2008), dann hätte man am Ende nur noch 5.304 US-Dollar in der Tasche. Hätte man die 6 besten Monate verpasst, wären es nur noch 4.125 US-Dollar. Du siehst also, dass stumpfes, langfristiges investiert bleiben mehr Rendite bringt als zu versuchen, den Markt zu timen.

Aber sehen wir uns noch ein weiteres Beispiel an, dieses Mal anhand des S&P 500:

Im Zeitraum von 1985 bis 2015 hätte man mit einer Buy and Hold Strategie ca. 8,4 Prozent Rendite eingefahren. Hätte man hier nur läppische 5 Tage verpasst, läge die Rendite nur noch bei 6,9 Prozent und beim Verpassen der besten 25 Tage sogar nur noch bei 3,5 Prozent.

Und zu guter Letzt sehen wir uns noch ein Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit an, mit dem Zeitraum 2003 bis Ende 2022:

Wäre man immer in den S&P 500 investiert gewesen, hätte man eine sagenhafte Rendite von 9,8 Prozent eingefahren. Hätte man in 20 Jahren lediglich die 60 besten Tage verpasst, hätte man eine Rendite von sage und schreibe -4,2 Prozent. Deswegen solltest Du nicht zu lange auf einen optimalen Einstiegszeitpunkt warten.

Um erfolgreich an der Börse zu sein, ist ein langer Atem notwendig. Erfolgreiche Kapitalanlage ist kein Sprint, sondern ein Dauerlauf. Deswegen ist es wichtig, einen verlässlichen Partner an seiner Seite zu haben, der auch in schwierigen Börsenzeiten einen kühlen Kopf bewahrt und weiß, was er tut. Im Artikel "Unser wissenschaftlicher Investmentansatz im Weltportfolio" erläutern wir, wieso das Investieren mit den Bierls deshalb eine gute Idee ist. Market Timing ist keine gute Strategie und man wäre fast immer besser beraten, einfach investiert zu bleiben. Getreu dem Motto „in guten wie in schlechten Zeiten“ fährt man langfristig mit Konstanz immer besser, vor allem am Kapitalmarkt. Der beste Punkt, um mit dem Investieren anzufangen, ist deswegen immer „heute“ und auch schon kleine Beträge können über einen langen Zeitraum zu stolzen Summen anwachsen.

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