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Der holprige Weg zum langfristigen Durchschnitt an den Finanzmärkten

| Vermögen/Geldanlage

Aktienfonds, ETF´s, aber auch wir in unserem wissenschaftlichen Weltportfolio geben ja eine durchschnittliche Wertentwicklung an, welche es über die letzten Jahre, Jahrzehnte oder - noch besser - Jahrhundert(e) gab. Je nach Qualität der Anlage gehen wir hier mal von zehn Prozent aus. Das ist zumindest jetzt auch der Durchschnitt des S&P 500, was wiederum die 500 größten Unternehmen der USA darstellt. Zudem hat diese Beobachtung den Vorteil, dass es so eine lange Datenreihe gibt. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind nämlich der am besten erforschte Kapitalmarkt mit der längsten Datenreihe.

Holprige Weg langfristige Weg Finanzmärkte

Sehen wir uns den S&P 500 etwas genauer an, gab es doch seit 1926 eine durchschnittliche Wertentwicklung von ungefähr zehn Prozent im Jahr. Durchaus eine Hausnummer. Man sollte ja auch all die ganzen Krisen in der Zwischenzeit nicht vergessen. Angefangen vom schrecklichen Zweiten Weltkrieg, der Ölkrise in den 1970er, diverse weitere Kriege (leider aktuell auch noch der Ukraine Krieg), die Finanzkrise, die Dot.Com Blase, die kritische Phase rund um den Euro und noch viele weitere kleine und größere Krisen. Trotz aller Untergangsszenarien diverser Crash-Gurus haben die Märkte immerhin mit zehn Prozent pro Jahr performt. Aber die Wertentwicklung des S&P 500 und somit mehr oder minder allen Indizes, ETF´s, Aktienfonds und natürlich unserem wissenschaftlichen Weltportfolio sind niemals linear. 

Die Renditen einzelner Jahre weichen zum Teil deutlich voneinander ab. Im einen Jahr gibt es erhebliche Gewinne, im nächsten Jahr sind drastische Verluste genauso möglich. Aber auch mittelmäßige Ergebnisse sind jederzeit möglich. 

Folgende Graphik der Jahresrenditen des S&P 500 zeigt die Thematik sehr gut auf:

Für die Nerds unter Euch = in den letzten 97 Jahren lag die einzelne Jahresrendite des S&P 500 nur sechsmal(!) zwischen acht und zwölf Prozent und damit in der Spanne von +- zwei Prozentpunkten um den langfristigen Durchschnitt. Lassen wir uns das nochmals auf der Zunge zergehen. Nur fast alle 20 Jahre hat der größte und wahrscheinlich auch wichtigste Börsenplatz der Welt mit einer durchschnittlichen Rendite abgeschlossen. Man merkt, die Rendite können Anleger nicht einfach mit dem Lineal linear nach oben ziehen. 

Wie hoch war das höchste Gewinnjahr und wie hoch der größte Verlust in den letzten 96 Jahren?

Börse kann schmerzhaft, aber auch wieder erfüllend sein. Der größte Gewinn des S&P 500 lag einmal bei 54 Prozent. Aber es gibt immer zwei Seiten einer Medaille. Der größte Verlust lag nämlich bei Minus 43 Prozent in einem Jahr. Trotz dieses schmerzhaften, aber auch einmal erfreulichen Ausreißers geht die Rendite immer wieder zum historischen Durchschnitt zurück. Hier fällt uns eine sehr kleine Geschichte ein, wie man die Börsen auch sehen kann. 

“Du besitzt einen Hund und gehst mit ihm immer wieder raus zum Gassi gehen. Es gibt Phasen, da rennt Dir Dein Hund vorne weg und Du meinst, er kommt gar nicht wieder. Auf der anderen Seite gibt es aber Momente, wo Du einfach weitergehst und Dein Hund hinter Dir bleibt, da er etwas erschnüffelt hat. Eines passiert aber immer = früher oder später kommt Dein Hund wieder zu Dir. Egal ob er vorher weit nach vorne oder nach hinten auswich. So ähnlich ist es auch an der Börse”.

Seit 1926 hat der US-Aktienmarkt zudem in 71 Jahren mit einem Gewinn abgeschlossen und nur 26 Jahre mit einem Verlust. Diese Feststellung und die kleine Geschichte mit dem Gassigehen sollte Dir nochmal verdeutlichen, wie wichtig es ist, eine Strategie zu besitzen, welcher man auch treu bleibt und sich nicht von einer kurzen und schmerzhaften Börsenzeit verunsichern lässt. Das gelingt nach unserer Erfahrung mit einem klaren, wissenschaftlichen und prognosefreien Weltportfolio. Wir lassen nicht Menschen den Kauf und Verkauf entscheiden, aber auch keine kommerziellen Indexanbieter wie den MSCI, sondern die Wissenschaft. Denn diese sagt nämlich, dass es im Wertpapiermarkt gewisse Faktoren gibt, welche eine bessere Wertentwicklung besitzen als andere. 

Im folgenden Schaubild haben wir diese zusammengefasst:

Diese vier großen Faktorprämien sorgen dafür, dass Du eine erhöhte Wertentwicklung bekommst. Nicht jedes Jahr und auch nicht im selben Moment. Die saubere Anlage im Investmentbereich ist ein Marathonlauf und kein 100-Meter Sprint. Faktorprämien tauchen immer wieder mal auf und schlagen dann extrem zu, wie man auch schön in den letzten Jahren sah. 

Hier blicken wir wieder auf den S&P 500. Die “Prämie” des relativen Preises (sprich günstig vs. Wachstum) hatte in den letzten fast 100-Jahren eine Mehrrendite von drei Prozent (12,7 Prozent vs. 9,7 Prozent), aber nicht kontinuierlich. Von Juli 2017 bis Juni 2022 schlugen Wachstumstitel die Substanz Titel extrem. Blicken wir aber auf den Zeitraum von Juli 2020 bis Dezember 2022, so schlägt die Value-Prämie wieder extrem stark zurück und wird sich wieder auf den jahrelangen Durchschnitt einpendeln.

Eines haben diese Kursschwankungen immer gemein - diese kann niemand vorhersagen. Im Nachhinein ist man immer schlauer, somit sind wir Freunde davon, welche einfach die Wissenschaft investieren lässt und man bleibt bei einer klaren Anlagestrategie. Mehr zum Value Gedanken findest Du auch unter “Faktorprämie Value (günstige) Aktien in Deiner Weltportfolio”.
In diesem Kontext dürfte Dich der Artikel “Große Aktien reduzieren, sagt die Wissenschaft!” sicherlich auch noch interessieren. Denn auch die bessere Wertentwicklung von kleinen Unternehmen ist wissenschaftlich nachgewiesen. 

Aber kommen wir wieder zum Kernthema zurück und wir möchten mit folgender Aussage diesen Artikel schließen

“Anleger können unausweichliche Kursschwankungen besser überstehen und Abweichungen von ihrem Plan vermeiden, wenn sie sich der großen Bandbreite möglicher Renditen bewusst sind.”

Von daher - cool bleiben, am liebsten mit uns 😉 - man merkt hoffentlich unsere Leidenschaft für unser Weltportfolio und die Investment Thematik an sich.

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