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Digitalisierung in der Versicherungswelt ist noch nicht überall angekommen

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Für viele Versicherungsmakler, Finanzberater und Vertriebe ist in letzter Zeit und auch in naher Zukunft das Stichwort „Digitalisierung“ enorm wichtig. Die Welt und auch die Art der Kommunikation wandelt sich stetig und sehr schnell. Für manche zu schnell. Schön zu sehen, dass aber einige Versicherungsgesellschaften immer noch nach Alter Schule vorgehen, was uns oft den Kopf schütteln lässt.

Nix mit Digitalisierung

Der Begriff „Digitalisierung“ kann für viele Änderungen und Neuerungen stehen. Pauschalisieren lässt sich dies auf keinen Fall. Die einen meinen vor allem, dass noch mehr Informationen in das Internet wandern, andere sehen in Digitalen Versicherungsapps die Lösung der Zukunft. Für uns als Versicherungsmakler ist aber ein Punkt entscheidend bis sehr wichtig: Wie bekommen wir die Daten & Unterlagen der Versicherungsgesellschaften. Gut, wenn man erst eine zweistellige Anzahl an Kunden hat, dann klappt es eventuell noch mit braunen Hängeregistern, dem Abspeichern der Unterlagen in einem Windowsordner oder auch Excel. Aber je mehr Kunden und Mandaten wir betreuen, desto wichtiger ist, dass im Hintergrund bei uns eine gute Verwaltung läuft, die uns sehr viel an Arbeit abnimmt. Die lange und sehr intensive Suche nach dem passenden Maklerverwaltungsprogramm für uns schlossen wir Mitte 2015 endgültig ab und bereuen diese Entscheidung seit diesem Moment keine Sekunde.

Kleiner Einblick in die übersichtliche Vertragsmaske des angelegten Kunden

Klicken wir direkt auf einen Vertrag, so sind sofort alle Daten ersichtlich

Diese Daten (wie der jährliche Beitrag) werden mittlerweile voll automatisch synchronisiert, d.h. ständig angepasst. Wo früher der Versicherungsmakler oder alternativ eine Bürokraft die Daten automatisieren musste, so passiert dies nun voll automatisch durch eine Schnittstelle.

In diesem Falle wurden am 09.08.2016 die Daten zuletzt aktualisiert. Dies passiert i.d.R. noch nicht täglich, aber das muss es auch nicht. Ob jetzt der Beitrag zwei Euro niedriger oder höher liegt, wird auf eine Woche nicht entscheidend sein. Viel wichtiger ist aber der zweite Punkt mit „Automatischer Dokumenten Import“. Ganz früher bekamen wir die verschiedenen Unterlagen (wie Versicherungsschein, neue Beitragsrechnung, Schadensfälle) per Post, mittlerweile oft per Email. Sehr oft muss man diese Informationen aber auch im „Extranet“ der Versicherungsgesellschaften abholen. D.h., wir loggen uns also bei der Pfefferminzia Versicherung in ihrem Internen Bereich ein und suchen genau für den Kunden Hans Peter Müller ein Dokument. Da wir mit mehr als 100 Versicherungsgesellschaften zusammenarbeiten und jeder Versicherer ein eigenes System pflegt, können Sie sich vorstellen, wie aufwendig das ist. Der Import der Dokumente findet i.d.R. täglich statt (beim Schreiben des Artikel ist es gerade der 30.08.2016), selbst am Samstag und Sonntag schreckt man nicht davor zurück.

Jetzt kommt der Clou – bei mittlerweile sehr vielen Gesellschaften klappt dank unserer Maklerverwaltungssoftware der automatische Austausch der Dokumente. Wie im obigen Fall bei einer Schadenmeldung. Drückt der Sachbearbeiter auf versenden, so befinden sich die Dokumente schon in unserem Maklerverwaltungsprogramm. Kein Mitarbeiter muss noch die Post aufmachen und es zuordnen. Eine riesige Zeitersparnis, wo uns dann einfach mehr Zeit für die wichtigen Dinge bleiben. Weiterbildung, Kundenberatung und vielleicht auch ein bisschen mehr Freizeit ;-).

Jetzt wird es noch besser: Die Daten, welche wir direkt eingespielt bekommen, sehen Sie in Echtzeit genauso. Entweder in Ihrem persönlichen Digitalen Kundenordner oder – ganz neu – auf Ihrer Versicherungsapp. Die Daten und die Dokumente sind synchron mit unseren Unterlagen. Sie bekommen künftig Ihre Unterlagen zwei Tage davor auf Ihr Handy, bevor der Postbote Ihnen den neuesten Brief bringt.

Was hat das jetzt mit der Überschrift zu tun……

……….werden Sie sich jetzt völlig zurecht fragen. Tja, das ist das ideale Beispiel, wie derzeit der automatische Datenaustausch funktioniert. Immer mehr Gesellschaften machen hier mit. Manche schon seit über einem Jahr, manche sind erst am Anfang. Und manche noch gar nicht…

Nehmen wir als Beispiel die Ergo Versicherung, wobei wir hier auch viele weitere Unternehmen nennen könnten. 

Hier erfolgt noch keine Bestandsdatenaktualisierung und auch der noch viel wichtigere Import der Dokumente findet nicht statt.
Wobei…die Dokumente bei einem Nachtrag zu einer Rechtsschutzversicherung und einer Hausratversicherung haben wir dankenswerterweise erhalten. Die Form sehen Sie hier unten:

Wir bekommen jetzt hier also einen Nachtrag von 38 (!!!) Seiten. Was sollen wir damit anfangen? Für schlechte Zeiten vorsorgen (als Brennmaterial)? Was wäre, wenn jede Versicherung uns hier solche Unterlagen schickt? Wir bekommen in der Woche ca. 50 Versicherungsscheine, Nachträge, Informationen oder Beitragsrechnungen.

Zudem sind die obigen Unterlagen der Ergo auch noch in einem Heft zusammengefasst. Nichts mit einfach scannen und abspeichern in der Kundenmaske. Es ist noch ein weiter Weg für manche Gesellschaften in der Digitalisierung.

PS: Im Schreiben der Ergo steht auch noch, dass man die Unterlagen ggf. dem Kunden weiterleiten sollte. Der wird sich freuen. Noch mehr Papier, was er eh nie im Leben liest, aber wieder Platz im Ordner wegnimmt.

Dies twitterten wir auch der Ergo Versicherung, das hier etwas Nachholbedarf ist:

Positiv, das die Ergo den Ball aufnahm und hier antworte in Form von Mareike.

In Ihrem verlinkten Pressebericht verweist die Ergo darauf, dass in den nächsten Jahren über eine Milliarde € in die Digitalisierung investiert wird. Das ist doch schon mal was. Knapp hinter unserem Budget ;-).

Jetzt hoffen wir mal, dass schnell Verbesserungen im automatischen Dokumentenimport auftauchen. Dies ist für alle Beteiligten absolut ein Gewinn. Der Kunde hat seine Daten direkt im Digitalen Versicherungsordner bzw. der Versicherungsapp, wir direkt in unserer Kundemaske und die Ergo muss nicht mehr so viel drucken. Auch für die Umwelt ist es somit sinnvoll ;-). Nur die Deutsche Post freut sich nicht mehr ;-). 

Angemerkt sei natürlich, dass dies keine Wertung über die Produkte der Ergo sein soll. Diese sind oftmals gut und passend für den Kunden. Der Blogartikel dient rein zur Information über den verschiedenen Stand der Digitalisierung.

Die Zeit bleibt also spannend – aber es wird immer mehr digitaler, die Wege kürzer und die Informationen in Echtzeit abrufbar. Wir gehen dann schon mal voran… Auch wenn der obige Weg nur ein kleiner Ausschnitt des Themenbereich "Digitalisierung" ist. 


Update Mitte September 2016

Der Versicherungsmaklerkollege Markus Hayback (https://www.vzl24.de/) aus Leipzig stolperte über diesen Blogbeitrag und machte ähnliche Erfahrungen mit der Ergoversicherung - wie man auf seinem mitgeschickten Foto sieht ;-).

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