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Die FAZ berichtet umfangreich über die Berufsunfähigkeitsversicherung & wir werden dazu befragt!

| Berufsunfähigkeit

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung ist ja jetzt nicht wirklich eine kleine Zeitung, die nur unter Versicherungsmaklerkollegen gelesen wird. Sondern eine der auflagenstärksten Zeitungen in Deutschland. Umso mehr freut es uns natürlich, dass wir vor wenigen Wochen kontaktiert wurden, ob wir nicht Lust hätten, einige Fragen zum Thema „Arbeitskraftabsicherung schon im Schulalter“ zu beantworten. Hatten wir natürlich. So bekamen wir einen umfangreichen Fragenkatalog.

Umfangreiche Antworter der Finanzberatung Bierl auf die Fragen der FAZ zum Thema Schüler Berufsunfähigkeitversicherung

Das die Berufsunfähigkeitsversicherung eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt ist, dürfte mittlerweile jedem bekannt sein. Viele meinen aber immer noch, dass man diese erst während der Ausbildung, des Studiums oder natürlich während der normalen beruflichen Tätigkeit ausüben kann. Dem ist aber nicht so. Seit wenigen Jahren tut sich extrem viel am Markt der Berufsunfähigkeitsversicherungen und mittlerweile gibt es ab dem 10. Lebensjahr als Schüler schon sehr tolle Möglichkeiten. Eigentlich gibt es kein passenderes Geschenk für sein Kind, auch wenn dieses das Geschenk natürlich noch nicht wertschätzen kann.

Die Vorteile einer Schüler Berufsunfähigkeitsversicherung nochmals sehr kurz zusammengefasst:

Sicherung des Gesundheitszustandes

In jungen Jahren ist das Kind i.d.R. gesünder – erst später fangen die Zipperlein an. Einmal drin und spätere Vorerkrankungen spielen keine Rolle mehr.

Je jünger das Eintrittsalter, desto günstiger die Prämie

Dürfte auch einleuchten.

Die Berufsgruppe kann niemals negativ angepasst werden, nur zum Positiven (bei sehr guten Bedingungen)

Besonders interessant, wenn das Kind später mal einen handwerklichen Beruf erlernen möchte, der sonst sehr teuer wäre. Oder auch einen Beruf, der so quasi gar nicht richtig versicherbar ist in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Angefangen vom Instagram Star über Minenseetaucher bis hin zum Schauspieler.

Viele weitergehende Informationen findest Du auch in unserem Artikel „Schüler Berufsunfähigkeitsversicherung - sinnvoll oder nur ein Marketing Gag?“.

Ein gut fundierter Artikel bei der FAZ, welcher über die Arbeitskraft für Schüler erschienen ist!

Nun aber zurück zum Artikel der FAZ: Wir waren beim Kauf der Zeitung an einem Samstag merklich überrascht, welchen Umfang dieser Artikel aufgenommen hat. Prinzipiell sehr gut recherchiert, auch wenn wir nicht komplett alles bejahen können (seit wann bietet die Interrisk eine fundierte Schüler BU an?).
Insgesamt wurden zwei Maklerunternehmen befragt. Zum einen wir, zum anderen der geschätzte Kollege Matthias Helberg von Versicherungsmakler Helberg. So klein ist die Welt oft…
Wir haben wirklich sehr ausführlich auf die uns gestellten Fragen geantwortet, unser Name / Statement sind aber insgesamt nur dreimal erschienen. Aber damit durften wir rechnen ;-). Da es irgendwie Schade wäre, wenn unsere Antworten auf dem heimischen PC in Kirchenrohrbach versauern würden, entstand dieser Blogartikel mit unseren Antworten auf die Fragen der Redakteurin.
@Liebe Kollegen – unsere Antworten sind sehr einfach gehalten und sollten den Endverbraucher erreichen. Nicht euch ;-) – verzeiht uns also etwas die teilweise vereinfachte Darstellung!

Unsere Antworten auf die Fragen der FAZ zur Schüler Berufsunfähigkeitsversicherung!


Ist es sinnvoll, eine Berufsunfähigkeitsversicherung für seine Kinder so früh wie möglich abzuschließen (wenn diese noch zur Schule gehen)? Haben Sie ein konkretes Rechenbeispiel (wie hoch sind die Beiträge für die Police vom 10. bis zum 67. Lebensjahr, wie hoch sind sie insgesamt, wenn das Kind die Police beispielsweise erst mit 20 während seiner Ausbildung zum Schreiner abschließt)?

Ja, es ist absolut sinnvoll und sehr wichtig, dass man sich schon ab dem 10. Lebensjahr um eine Berufsunfähigkeitsversicherung für sein Kind bemüht. Die Vorteile liegen hier auf der Hand.

  • Der wichtigste Punkt dürfte die Sicherung des Gesundheitszustandes sein. In jungen Jahren ist man zumeist noch gesund. Eine falsche Diagnose oder Arztbesuch und schon wäre später eine normale Annahme nicht mehr möglich oder es droht gar eine Ablehnung.
  • Je jünger man eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt, desto günstiger. Steigt das Eintrittsalter, dann steigt auch der Beitrag an. Über die gesamte Laufzeit kann es sogar günstiger sein, schon jetzt einen Abschluss zu tätigen. Das man einen sofortigen Schutz besitzt, kommt zudem dazu.
  • Besonders für Jugendliche, die einen handwerklichen Beruf anstreben, zahlt sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler doppelt aus. In den letzten Jahren gab es eine immer weitere Spreizung der Berufsgruppen. Unterschied man vor 10-15 Jahren i.d.R. in zwei Berufsgruppen mit körperlich / nicht körperlich, so gibt es mittlerweile oftmals zehn verschiedene Einstufungen und mehr. So kann sich der Schüler schon jetzt die günstigere Berufsgruppeneinstufung sichern. Erlernt das Kind mal den Beruf des Maurers oder Dachdeckers, dann wäre eine BU-Absicherung nüchtern gesehen nicht mehr bezahlbar. Als Schüler ist dies noch der Fall.

Eine pauschale Rechnung ist schwer zu tätigen. Manche Gesellschaften stufen den Schüler in bis zu 20 Schulformen ein. Hier gibt es starke Unterschiede. Um aber dennoch aktuelle Zahlbeiträge zu nennen:

Bei der neuen Schüler BU der HDI Versicherung zahlt ein 12-jähriger Hauptschulschüler 65 Euro netto im Monat (Bruttobeitrag 87) Euro. Befindet sich der Schüler hingegen auf dem Gymnasium mit seinen 12 Jahren, so reduziert sich der der Zahlbeitrag auf monatlich 44 Euro (58 Bruttobeitrag).
Diese Unterscheidungen der Schulform haben mittlerweile alle führenden Gesellschaften so eingestellt.

Ein Vergleich mit einem 20-jährigen ist sehr schwierig, da dieser nicht mehr am Gymnasium oder der Hauptschule tätig ist und somit gibt es diese „Berufsgruppe“ oftmals gar nicht mehr.

Worauf ist bei der Auswahl der Police in solchen Fällen besonders zu achten?

Neben den allgemeinen Punkten, welche in der Berufsunfähigkeitsversicherung beachtet werden sollten, gibt es für Schüler speziell wichtige Punkte:

  • Kann man auf eine andere Schulform verwiesen werden? Gute Anbieter verzichten darauf, wenn das Kind aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr am Gymnasium, aber noch an der Hauptschule teilnehmen kann.
  • Besitzt der Anbieter eine berufliche Besserstellungsklausel? Grundsätzlich wird ein Schüler in seiner BU (selbst im Gymnasium) nie in die beste Berufsgruppe eingestuft. Ein späteres Studium und eine akademische Ausbildung verbessern diese. Kann die Person dann ohne erneute Risikoprüfung / Gesundheitsprüfung wechseln und somit Beitrag sparen? Dies gilt auch schon beim Wechsel von der Realschule aufs Gymnasium.
  • Nur sehr wenige Anbieter fordern keine neue Risikoprüfung.
  • Wie flexibel sind die Nachversicherungsgarantien geregelt? Verzichtet der Anbieter „nur“ auf eine neue Gesundheitsprüfung oder auch auf eine neue „Risikoprüfung“. Bei letzterer müssen z.B. neue gefahrenerhöhende Hobbys oder das Rauchverhalten nicht gemeldet werden.
  • Besitzt der BU-Anbieter eine Verlängerungsoption, falls der Gesetzgeber das Renteneintrittsalter von 67 Jahren noch erhöht?
  • Zudem ist ein Blick in die Risikoprüfung wichtig. Die Annahmequote ist hierbei schlechter als bei Personen, die schon im Berufsleben stehen, da die Gesellschaft noch nicht weiß, welche berufliche „Risiken“ man sich einfangen mag und sich diverse Krankheitsbilder ggf. noch verstärken könnten während der Wachstumsphase.
  • Es kann sein, dass einem die Versicherungsgesellschaft A eine Ausschlussklausel für die Wirbelsäule gibt aufgrund eines einzigen Besuches beim Orthopäden, die Gesellschaft B aber eine normale Annahme attestiert. Ein erfahrener Versicherungsmakler kann hierbei helfen.

Sofern jemand keine Berufsunfähigkeitsversicherung erhält oder sich die Beiträge nicht leisten kann – sollten sich Verbraucher um eine alternative Absicherung ihrer Arbeitskraft kümmern?

Frei nach dem Motto „eine geringere Absicherung ist selbstverständlich besser als keine Absicherung“ können wir dies natürlich absolut bejahen.

Sofern Verbraucher keine BU bekommen - was wäre bei einer alternativen Absicherung die erste Wahl?

Der Jurist würde sagen „Es kommt drauf an“. Eine pauschale Empfehlung ist hier aber fehl am Platz.
An erster Stelle würde vom Prinzip aber eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung kommen. Diese hat aber das Problem, dass die Annahmequote ähnlich ist wie in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Die Voten der Risikoprüfung sind vergleichbar und somit gilt das Motto: „Wenn aus gesundheitlichen Gründen keine Berufsunfähigkeitsversicherung mehr möglich ist, dann ist auch keine Erwerbsunfähigkeitsversicherung möglich“.

Ansonsten kann ein Mix aus einer Grundfähigkeitsversicherung, schweren Krankheiten Versicherung, Pflegeversicherung und einer Unfallversicherung ein guter Ansatz sein.
Angemerkt sei definitiv, dass sämtliche Absicherungen direkt nichts mit der Arbeitskraft zu tun haben, sondern ganz eigene Leistungsauslöser besitzen. Somit sind diese kein Ersatz zu der Berufsunfähigkeitsversicherung, sondern einfach eine Möglichkeit um das biometrische Risiko abzusichern.

Ist eine Grundfähigkeitsversicherung für körperlich arbeitende Menschen/Handwerker sinnvoll?

Über allem sollte hierbei erst einmal die Berufsunfähigkeitsversicherung stehen. Diese sichert die Tätigkeit der versicherten Person direkt ab.

Sollte dies aus gesundheitlichen oder finanziellen Gründen nicht möglich sein, dann kann (!) die Grundfähigkeitsversicherung eine Möglichkeit sein. Diese zahlt ja eine monatliche Rente, wenn man bestimmte Fähigkeiten nicht mehr ausüben kann. Aber unabhängig davon, ob man seinen Beruf ausüben kann. Auch hier gilt wieder – „Jegliche alternative Absicherung ist besser als gar keine Absicherung“.
Umso wichtiger ist es, dass die Eltern für ihr Kind schon ab dem zehnten Lebensjahr sich um eine Berufsunfähigkeitsversicherung bemühen, so könnten später auch Handwerker und körperlich arbeitende Menschen in den Genuss einer umfangreichen Absicherung kommen.

Welche der Versicherungen (BU, Erwerbsunfähigkeit, Dread Disease-Versicherung, Grundfähigkeitsversicherung) ist a) für einen Handwerker b) für einen Akademiker am günstigsten?

In unserer Beratung geht es nicht darum, welche Versicherung am günstigsten ist, sondern welche am besten individuell für Jemanden passt.

Für beide Gruppen bleibt die Berufsunfähigkeitsversicherung die passende Lösung, wenn man das Ziel hat, seine Arbeitskraft abzusichern. Dies kann weder eine Dread-Disease Versicherung noch eine Grundfähigkeitsversicherung. Die beiden haben unterschiedliche Leistungsauslöser und haben mit der derzeit ausgeübten Tätigkeit erst einmal herzlich wenig zu tun.

  • Welche Rentenhöhe sollten Verbraucher wählen (bzw. bei Dread Disease  welchen einmaligen Auszahlungsbetrag)?

Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung gilt immer: Das maximal mögliche. Noch immer kursieren am Markt BU-Renten von 500, 750 oder 1.000 Euro. Nüchtern gesehen ist dies jeweils nur eine „Hartz 4 Verhinderungspolice“. Von 750 Euro kann niemand wirklich leben, nachdem darauf auch noch Krankenversicherungsbeiträge entfallen (wenn keine gesetzliche Erwerbminderung vorliegt) und es auch keine Einzahlungen in die gesetzliche Rente mehr gibt = so ist die Altersarmut schon vorprogrammiert. Zudem sollte die Beitragsdynamik so hoch wie möglich gewählt werden, ebenso kann eine garantierte Rentensteigerung im Leistungsfall sinnvoll sein, wenn man schon an der finanziellen Höchstgrenze angekommen ist.

Die Betrachtungsweise zur Absicherungshöhe der schweren Krankheiten Versicherung ist wiederum sehr individuell zu sehen und es kann von unserer Seite pauschal keine Empfehlung getroffen werden.


Geschafft – dies waren also unsere eigentlichen Antworten zum gut recherchierten FAZ Artikel. Wer diesen lesen möchte, der möchte bitte auf „Arbeitskraft schon im Schulalter absichern“ klicken. Die Einleitung kannst Du anschließend lesen, der komplette Artikel ist aber (zurecht – gute Recherche darf und sollte etwas kosten) kostenpflichtig.

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