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Börsenabsturz zu Beginn des Jahres 2016 - unser Statement

| Vermögen/Geldanlage

Uns erreichen in den letzten Wochen vermehrt Anfragen nach unserer Einschätzung zur derzeitigen Lage an den Finanzmärkten und auch zu den jeweiligen Kundendepots. 2016 war der schlechteste Börsenstart für den Deutschen Aktienindex (kurz DAX) seit Gründung im Jahre 1989. Die Zeitungen sind jetzt voll und warnen vor einem Crash und sinkenden Börsen.

Fallende Börse 2016

Sehen wir uns die Tatsachen nüchtern an. Seit dem Jahr 2009 befinden wir uns in einer Aufschwungphase an den internationalen Aktienbörsen, welche nur für mehrere Monate (Sommer 2011, Herbst 2014, August 2015) unterbrochen wurde. Den Investoren und auch uns wurde für mehrere Jahre vorgegaukelt, dass es eine nennenswerte Rendite ohne große Volatilität geben kann. Dem war nicht so und das wird es auch nie geben. Ohne Kursschwankungen gibt es in der heutigen Zeit keinen Zins & Rendite mehr.

Was sind für uns die Ursachen des Börsenbeben:

  • Die Angst vor einer harten Landung des Wirtschaftswachstums in China ist eine der größten Befürchtungen. Wuchs man vor einigen Jahren noch mit 7, 8 oder 9 %, so wird eine Landung auf 5 oder 6 % befürchtet. Man sollte bedenken – die Eurozone wächst im Schnitt mit 1 %.
  • Der Ölpreisverfall: Wurde vor einigen Jahren noch ein Ölpreisverfall als Segen für die Wirtschaft und für die Verbraucher dargestellt, so herrscht derzeit schlichte Panik. Ein stark fallender Ölpreis könnte als Indikator für ein schwaches Wirtschaftswachstum dargestellt werden. Der wichtigste Grund aber: Die ölreichen Länder wie Saudi Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Katar und auch Norwegen haben bei einem hohen Ölpreis die Überschüsse in einen Staatsfonds investiert, um für die Zeit nach dem Öl vorzusorgen. Diese Staatsfonds sind sehr stark in Aktien engagiert (teilweise bis zu 80 %). Die oben genannten und auch die weiteren Länder haben aber aufgrund des Ölpreisverfalls nun mit großen Haushaltslöchern zu tun, welche bis zu 20 % des BIP betragen können (Saudi Arabien!!). Um diese Lücken zu schließen, wird auch das Guthaben der Staatsfonds angezapft und es werden Aktien verkauft um Liquidität zu schaffen.
  • Angst vor steigende Zinsen in den USA. Im Dezember 2015 gab es nach etlichen Jahren wieder eine Zinserhöhung. Diese war zwar eher symbolisch auf 0,25-0,5%, aber manche erkennen darin einen Trend.
  • Natürlich kann man auch Gründe heranziehen wie die Flüchtlingskrise, die Konflikte im Nahen Osten (Lybien), aber das sind eher Geschichten am Rande. 

Was soll ich jetzt machen mit meiner Investmentanlage?

Börsenkurse spiegeln nicht nur die fundamentalen Faktoren, sondern auch die Emotionen der Anleger wieder. Vor allem für kurze Zeit neigen diese zu heftigen Über- oder Untertreibungen. Manchmal sind sie ein Ausdruck von Zuversicht, ein anderes Mal von Furcht. Sicher ist aber, dass sich beide immer wieder abwechseln.Das führt zu teilweise kräftigen Kursschwankungen an den Märkten.

Wir zitieren hier gerne den größten Vermögensverwalter in Deutschland, die Flossbach von Storch AG. 

"Wer sein Geld auf dem Konto hat, in Sparbuch oder Bundesanleihen investiert, macht nach Abzug der Inflation ein Verlustgeschäft. Das Festhalten an dieser Strategie bedeutet langfristig jedoch eine freiwillige Selbstenteignung, denn das Zinsniveau bleibt noch jahrelang niedrig, während die Inflation weiter steigen wird. Diese Erkenntnis hat Privatanleger bereits dazu bewogen, Immobilien in guten Lagen zu immer höheren Preisen zu erwerben. Im Vergleich dazu sind Aktien erstklassiger Unternehmen geradezu ein Schlaraffenland für Anleger. Verlässliche Gewinne, attraktive Dividenden, keine nennenswerten Anschaffungskosten, kein Ärger mit Mieten und ein guter Schutz gegen Inflation. Hinzu kommen die hohe Liquidität und die damit verbundene Flexibilität der Aktienanlage. Doch die tägliche Kursnotiz verwirrt viele Investoren. Anleger präferieren den sicheren realen Verlust auf ihre Festzinsanlage gegenüber dem unsicheren Gewinnpotential einer Aktie. Dieser Zustand wird sich nicht von heute auf morgen ändern. Der Erkenntnisgewinn, dass die hohen Staatsschuldenquoten nur durch eine unverzinste Inflation abgebaut werden können, wird eher ein schrittweites Umdenken bewirken."

Viel besser hätten wir es selber nicht ausdrücken können.

Die direkte Investmentanlage erfordert Geduld und das Aushalten von teilweise massiven Kursschwankungen. Wenn Sie damit nicht leben können, dann war und ist eine Investmentanlage von Beginn an die falsche Strategie. Leider bekam man in den letzten Jahren als die Kurse stiegen eine gefühlte Sicherheit. Die Schwankungen dürften immens werden. So kann es durchaus vorkommen, dass man in einem Jahr einen Depotstand von – 10 % hat. Dafür steigt es in einem anderen Jahr wieder um 20 %.

Oder sehen wir uns folgendes Beispiel an: Zehnjährige Staatsanleihen der Bundesrepublik bringen noch derzeit 0,18 %. Alle Staatsanleihen unter 8 Jahren Laufzeit haben eine negative Rendite. Die Dividende von Unternehmen wie Allianz, BASF oder Daimler-Chrysler bringen ca. 5 % jährlich. Was wird hier langfristig die bessere Wahl sein?

Fragen Sie sich: Ist die Firma Siemens oder Coca-Cola weniger Wert, nur weil der Börsenkurs innerhalb weniger Tagen um 15 % gefallen ist? Es ist doch immer noch dasselbe Unternehmen? Verkaufen Sie Ihre Wohnung oder Ihr Haus, wenn es 10 % gefallen ist? Nein, natürlich nicht. Zudem bekommen Sie es gar nicht mit, wenn es gefallen ist. Die eigene Immobilie bzw. eine Eigentumswohnung wird nicht sekündlich mithilfe eines Preises ermittelt. Hier denken Sie auch langfristig. Genauso muss es bei einer Investmentanlage sein. Sich weniger verrückt machen lassen und diese günstigen Kurse eher als Chance sehen, überschüssiges Geld auf dem Girokonto wieder anzulegen. Kaufen Sie lieber eine Aktie, wenn diese schon 20 % gestiegen ist oder wenn Sie 20 % gefallen ist? Der Herdentrieb des Anlegers vermittelt ein besseres Gefühl, wenn man in steigende Kurse investiert. Der rational denkende Anleger freut sich aber auf Schnäppchen.

Welcher Anleger sind Sie?

Mit stürmischen Grüßen 
Tobias Bierl

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